Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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Gueni 25.03.2004 12:23

elektronische Steuerungen-wie lange funktiosntuechtig ?
 
Servus Maedels und Jungs,

hab mir grad die neue Oldtimer-Markt reingezogen und nen interessanten Bericht ueber elektronische Steuerungen im Auto gelesen:

es wird behauptet, dass solche el. Steuerungen nach 10 Jahren anfangen ihren Geist aufzugeben ... und: dass die defekten Einzelteile der Steuerungen NICHT mehr lieferbar sein werden ... schlimmer noch: niemand mehr die Funktion dieses Bauteils kennt und nachempfinden oder nachbauen kann.

Es wird behauptet, dass schon einige BMW M1 aus diesem Grund vom Fahrzeug zum Stehzeug mutiert sind .... beim BMW 850 solls auch schon Engpaesse geben.

So, und wenn wir den Elfer betrachten, so hat er schon seit 1983 mitm 3.2er ne elektronische Motor-Steuerung bekommen ... UND: das Teil wird jetzt bald 20 Jahre alt ...
ALSO; wie lang wird der 3.2er noch fahren koennen ?
ok, ich hab auch schon von Defekten Steuerungen gehort, die aber auf Ueberstroeme, zu hoher Spannnung oder Spannungspitzen , beruhen.

Ich hab allerdinsg noch nicht gehoert, dass die Steuergeraete altersbedingt den Geist aufgeben ...

Was sagen denn die Elektroniker zu dem Problem ?

Hat schon jemand mal ein Problem mitm Steuergeraet gehabt in der Form, dass das Ding irreparabel war ?

Wann fangen wir an, die 3.2er , 964er und 993er auf Vergaser zurueckzuruesten ?

ok, die 996er werden das Problem nicht haben ... warum nicht ? ... na ja, die werden nicht so alt ;)

Gruss: Gueni, der Laesterer

Arno_911 25.03.2004 13:28

Hallo,
also in meinem 914-4 verrichtet die Elektronik (Bosch D-Jettronic zu einer Zeit, als die Elfer noch "vergast" haben.) seit nunmehr fast 32 Jahren tadellos ihren Dienst.
Die Black-Box ist vollständig diskret aufgebaut, d.h. keine integrierten Schaltungen, sondern etliche Einzel-Transistoren etc., welche man auch in vielen Jahren noch bekommen wird. Mit den heutigen spezialisierten Schaltungs-IC´s wird es möglicherweise schwierig werden in der fernen Zukunft Teile zu bekommen.
Die NASA sucht übrigens mittlerweile sogar auf Computer-Flohmärkten nach Chips aus den 70er und 80er Jahren für ihre Space-Shuttle-Computer, die halt damals entwickelt wurden.
Die Original-Hersteller z.B. Intel haben die längst nicht mehr im Programm.
Aber beim 3.2er mache ich mir da (vorerst) keine Sorgen. Der ist noch nicht so mit Elektronik überfrachtet und Motronic`s wird man auch in 10 oder 15 Jahren noch auf der Veterama bekommen...
Außerdem ist der noch solide gebaut, Schrauben statt spezieller Plasticclipse, die immer abbrechen, wie heute üblich.
Nur so meine Gedanken zum Thema,
Grüsse, Arno.
(Fahrspaß ist nicht durch Elektronik zu ersetzen!!!)

andreas 1,2 & 3,2 25.03.2004 13:56

beim 3,2er wird das hoffentlich kein problem, ein steuergerät ist noch überschaubar. ich verlass mich einfach mal auf die namenhaften tuner.

nur...
was bei den oldtimern von morgen sein wird und gerade bei fahrzeugen, die nicht die stückzahlen erreichen wie ein porsche - sagen wir mal ein ferrari oder maserati - oder autos, bei denen es noch lange dauert bis sie in liebhaberhand gelangen - wie ein 850i...

zum restaurieren wird man einen findigen systemadministrator zu rate ziehen müssen. die software muss ja auch archiviert werden.

oder sollte man jetzt schon elektronikbauteile horten um in 15 jahren den reibach machen zu können? :rolleyes:

zur not hätte ich mich vergasern dann doch kein problem :)

911C1 Dieter 25.03.2004 14:07

Hallo Gueni,

na Du jagst uns ja einen Schrecken ein ... ;)

also: die Steuergeräte haben ihr Kennfeld in einem EProm (eraseble programmable read only memory)-(programmierbarer Nur lese-Speicher) gespeichert: in einem "nicht flüchtigen" Speicherbaustein.

Je nach Bauart konnte man diese EProms mit 50ns oder auch 1ns Brennzeit "brennen", das heißt die Programme(Kennfeld etc) ins EProm übertragen. Die Herstellergarantie für 1-maliges benutzen dieser EProm´s beträgt auch heute noch exakt 10 Jahre, vorrausgesetzt es wurden exakt die Herstellerangaben des Brennvorganges eingehalten. Dies ist auch unsere Erfahrung. Wir hatten aufgrund von älteren Anlagen aber Ausfälle und deshalb vorsichtshalber die millionenschweren Anlagenteile geschützt durch Neubestückung aller EProm´s die älter waren als 8 Jahre.(so ein Eprom kostet je nach Größe nur 5-50 EUR)

Ausfälle waren da, konnten aber minimiert werden auf ein normales Maß: 1:200 ca.

In ein paar Jahren kann es schon mal vorkommen das solch ein EProm sein Gedächtnis verliert, aber eine Neubestückung soll auch kein Thema beim 3.2 sein, da angeblich steckbar ???

Also machen wir uns nicht jeck und kümmern uns lieber um die Spoiler :D ;)

Gruß Dieter

Waffel Winnie 25.03.2004 22:24

Hi,
ich denke schon, daß das Elektonik-Problem ein großes Problem werden wird, allerdings nicht bei unseren Elfern.
Denn wo genügend Nachfrage, auch ein Markt.

Als Beispiel: Mittelmotor vertreibt sehr günstig eine nachgebaute Zündbox mit moderner Elektronik als Ersatz für die Originale für die Uralt-Elfer vor 73. Und das, obwohl noch Ersatz bei Porsche zu bekommen ist (ok, aber halt so für 1500 Eruo im Tausch).

Bei unseren 911ern wirds immer welche geben, die solche Teile reparieren werden, oder die Ersatz anbieten.

Wo es allerdings schon Probleme geben wird, ist bei etwas minderwertigeren Alltagsautos, wie z.B. VW Lupo, die werden vermutlich nach 15 Jahren verschrottet werden, nicht der Motor defekt oder die Karosser verrottet ist, sondern weil die Elektronik nicht zu einem Wert ensprechendem Preis reparieren lässt.

Außerdem gibt es heute schon Fachbetriebe, die Steuergeräte reparieren und nicht austauschen. Das kommt ca. 50% billiger wie Neukauf. Diese Betriebe, wenn sie sich nicht ganz blöd anstellen, haben eine goldene Zukunft vor sich. Die reparieren sicher auch die Steuergeräte von einem 8er oder Z1. Blos den Tip mit den Reparaturbetrieben bekommt man sicher nicht von seinem Vertragshändler, da bekommt man einen Neuwagen-Prospekt.

Grüße
Winnie

Gueni 25.03.2004 23:20

Servus ihr Elektroniker,

mhmm, alles richtig was ihr sagt, ABER was is, wenn die defekten Bauteile der Steuerung nicht mehr zu bekommen sind, weil niemand die mehr baut und niemand mehr die Funktion dieses Bauteils nachvollziehen kann , und selbst wenn, es viel zu tuer ist einen einzelnen Baustein zu entwickeln und zu bauen (z.b fuer ein paar M1) ... DAS , so glaub ich, wird das Problem werden :)

Und zu horten, scheint mir auch nicht sinnvoll, weil die Lebensdauer auf 15 Jahre beschraenkt ist ... so die Aussage der Elektronik-Industrie ...

Flohmarkt scheint mir auch sinnvoll: lasst uns die Vergaser auf den Maerkten suchen ;)

servus, bye bye Elektronik ... Gueni

andreas 1,2 & 3,2 26.03.2004 01:09

der m1 wurde meines wissens nur ca. 450 mal gebaut, das ist schon arg wenig gegenüber den porsche-modellen.

er war damals (78-80) schon deutlich teurer als ein - von der fahrleistungen vergleichbarem - 911 turbo und ferrari bbi.

in wie weit sich bmw um seine klassiker kümmert kann ich nicht sagen - ich glaube, dass das beispielsweise bei mercedes, bzw. DC, besser läuft. die hegen ihre oldtimer und sind stolz darauf (siehe auch deren aktuellen großflächenwerbungen). daran könnte sich porsche aber auch mal an scheibchen abschneiden....

Waffel Winnie 26.03.2004 03:30

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von 911rsr alias nine-sex-four:
<STRONG>
........ ABER was is, wenn die defekten Bauteile der Steuerung nicht mehr zu bekommen sind, weil niemand die mehr baut und niemand mehr die Funktion dieses Bauteils nachvollziehen kann .....</STRONG>[/quote]

Hmmm, Guenti, vorhersagen kann man ja nix, aber ich denke, daß man die Funktion schon noch nachvollziehen kann, sagen wir mal in 20 Jahren (also wenn die Steuergeräte dann so 35 Jahre alt werden). Und dann gibts halt Nachbauten mit den aktuellen Bauteilen, die vermutlich sogar Vorteile bringen werden, weil sie schneller sind.

Aber wie gesagt, es kommt sicherlich aufs Modell an. Unsere 911er sehe ich in keinster Weise gefährdet, auch Mercedes nicht (die sind ja für 95% der Menschheit erst mit einem Alter von 20 Jahren interessant ;) ) aber das gilt sicherlich nicht für alle Autos.

Ich jedefall bin auch gespannt, wo der Weg hinführt.

Was ich eigentlich noch viel eher glaube, ist nicht, daß es technische Möglichkeiten gibt, die das Reparieren möglich machen. Vielmehr glaube ich, daß die Elektronikmonster wie SL, S-Klasse, 7er usw. ZU TEUER zum reparieren werden.

Grüße
Winnie

Nadine 26.03.2004 05:37

@911rsr alias nine-sex-four:
&gt;dass die defekten Einzelteile der Steuerungen NICHT mehr lieferbar sein werden ...

Winnie hat wieder mal recht: Wo Nachfrage herrscht, wird sich auch früher oder später ein Anbieter finden, der die Marktlücke schließt. Das ist ein wirtschaftliches "Naturgesetz".

&gt;schlimmer noch: niemand mehr die Funktion dieses Bauteils kennt und nachempfinden oder nachbauen kann.
Diese Dinger wurden seinerzeit entworfen bzw. konstruiert und diese Daten (Schaltpläne) gibt es natürlich noch; die werden nicht einfach weggeworfen nachdem die Baureihe nicht mehr produziert wird.
Nachbauen wird also immer möglich sein und ich bin mir sicher, dass bei entsprechnder Nachfrage (wenn also viele Elferfahrer ein kaputtes Steuergerät haben) die Firma Porsche selbst diese Dinger neu auflegen und als Original-Ersatzteil verkaufen wird.
Und bei realtiv geringer Nachfrage eben jemand anderer.

P.S.: Bestadteile von ICs (Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Spulen, ...) wird es übrigens auch immer geben.


;)

Sauber F1 26.03.2004 07:24

Das Problem was sich stellen wird, ist der Eprom. Je nach verwendeten Typ kann es vorkommen dass der Eprom nach 10 - 15 Jahren sein Programm verliert. Das tritt aber nur auf, wenn dieser über einen längeren Zeitraum Spannungslos wird.
Gruss Frank

guido_993cab 26.03.2004 10:33

hallo,

Das Problem was sich stellen wird, ist der Eprom. Je nach verwendeten Typ kann es vorkommen dass der Eprom nach 10 - 15 Jahren sein Programm verliert.

wahrscheinlich ist es doch möglich, die auf einem eprom abgelegten programme (z.b. von einem beliebigen anderen eprom des gleichen modells)zu kopieren und auf einem aktuellen ic-baustein wieder abzulegen?

falls jemand einen betrieb sucht, der steuergeräte prüft und repariert:

hitzing und paetzoldt

grüße, guido

boxxxer 27.03.2004 00:58

Hi,

ich hab den Artikel auch gelesen und bin darüber etwas nachdenklich geworden. Ich glaub aber nicht daß die 11er dabei zur gefährdeten "Rasse" gehören.
Gefährdet sehe ich eher die "Zukunftsklassiker" wie den neuen 7 er BMW, Z8 usw. die mit Elektronik vollgestopft sind und bei denen ja soweit ich gehört habe sogar die Rücklichter nicht mehr durch eine diskrete Verkabelung sondern durch einen Mircocontroller und ein Bussystem gesteuert werden. Wenn da in 10 Jahren mal was ausfällt wirds entweder richtig teuer oder man kann das Auto gleich wegen "unmöglich" auf den Schrott bringen.
Habe den Fall bei einem der ersten Kadett E mit Digitaltacho selbst life mitbekommen.
Den konnte in München nur eine Werkstatt checken und reparieren und das hat Wochen gedauert.

Bei den 11ern sehe ich da wenig Gefahr. Sie werden immer Kultstatus haben und es wird wie z.B. bei den englichen Motorrad Klassikern, wie Norton bei denen es etliche Nachrüstungen für elektronische Zündboxen und LiMa Regler gibt, immer jemanden geben der die Blackbox dann halt mit neuen Teilen nachbaut. Außerdem schätze ich das die Werkstätten im Zuge der elektronifizierung unserer Autos halt auch fixer werden wenn es darum geht einer eher simplen Black Box wie der des 11ers auf den Zahn zu fühlen.

Gruß aus dem regnerischen München, zum Glück steht mein 11er schon warm eingepackt in der Garage.

Tom 89C1


Olaf964 27.03.2004 03:52

Fakt ist, das bestimmte Bauteile nach wenigen Jahren nicht mehr produziert werden und dann weder für Geld noch Gute Worte zu bekommen sind.
Chip Giganten ziehen sich aus dem Automotive zurück, weil das Business nicht mehr lukrativ genug ist. Die Anforderungen an die Bauteile und die Notwendige Entwicklung ist zu teuer. Noch aktuell produzierte Bauteile werden aufgekündigt. Intel oder TI z.b. bauen Controller lieber für PC und Handys. GGü Autos sind das "Wegwerfartikel".
Wenn es ,aus wirtschaftlichen Gründen oder weil die notwendigen Bauteile nicht mehr zur Verfügung stehen, keine Möglichkeit mehr gibt ein Steuergerät zu produzieren, werden diese Steuergeräte bzw Bauteile von den Herstellern oder Zulieferern Endbevorratet.

Dabei werden Allzeit Bedarfe abgeschätzt und auf Lager gelegt. Ist diese Menge erschöft, gibt es das Ersatzteil einfach nicht mehr. Das ist Heute schon Realität.
Gruß Olaf


Waffel Winnie 27.03.2004 04:01

nochmals das von mir genannte Beispiel, weil es auch in Zukunft so funktionieren wird (bei unseren Elfern):
http://www.mittelmotor.de/deutsch/ne.../hkzgeraet.htm

Es ist also nicht immer relevant, ob die originalen Bauteile verfügbar sind, wenn ganze Einheiten mit aktuellen Bauteilen nachgebaut werden. Und das dann auch noch zu einem Bruchteil des Preises eines Original-Gerätes und dem Vorteil der schnelleren Elektonik.

Grüße
Winnie

Gueni 27.03.2004 04:11

Winnie, ich glaub die HKZ ist eher was elektrisches wie elektronisches ... das is wie Kaffeemaschine und PC ... auch daraus ersichtlich, dass es die HKZ-Geraete schon ende der 60iger gegeben hat ...

Guenter

Bernd Andritzky 27.03.2004 05:42

Hallo!
Ein Motronic-Steuergerät ist kein Standardbauteil wie z.B. ein Relais, das einfach durch ein (evtl. technologisch neues) anderes Bauteil ersetzt werden kann, sondern es ist ein sehr spezielles Bauteil welches exakt auf einen Fahrzeugtyp zugeschnitten ist. Alleine für den C1 gab es im Laufe der Bauzeit 20 verschiedene Steuergeräte, kein Mensch wird sich in 10-20 Jahren die Mühe machen die alle nachzubauen, das würde schon alleine an der Beschaffung des notwendigen Steckers scheitern. Mit dem Ersatz durch ein dann aktuelles Universalsteuergerät ist es auch nicht getan, dazu müssten erst die Daten (Kennfelder usw.) konvertiert werden und anschließend bräuchte man ein Teilegutachten mit dem Nachweis daß das neue Steuergerät exakt gleich arbeitet wie das alte (Abgas, Geräusch, Leistung).
Aber keine Panik, das angegebene "Verfallsdatum" von 10-20 Jahren ist zum einen nur eine Vermutung (da es hierzu noch keine tatsächlichen Erkenntnisse gibt), außerdem bezieht sich das nur auf die per UV-Licht löschbaren EPROMs und die sind in "unseren" Steuergeräten nicht verbaut - Dieter korrigiere mich bitte wenn Du hier anderer Meinung bist.
@Nadine: Ob Du´s glaubst oder nicht, die Unterlagen aus den 80er Jahren (also alles was den C1 und seine Motorsteuerung betrifft) WURDEN bereits großteils vernichtet, ist leider so...
Gruß, Bernd


911C1 Dieter 27.03.2004 06:04

Hi Bernd,

wie schon geschrieben, ich weiß es nicht. Aber die Vermutung liegt nahe, weil ein speziell gefertigtes ROM zu teuer käme, und die EProm´s sind bis in die 90er Jahre Standard.

Wenn auch heute EEProm´s (die sind per Stecker vom Notebook mit Daten zu überschreiben, wie auch die Tachostände bei den 996ern...)

Wenn keine EProm´s vorhanden sind: wo ist das Kennfeld dann ?

Gruß Dieter

Bernd Andritzky 27.03.2004 07:20

Hi Dieter,

ob es nun ROMs oder EPROMs ohne Fenster sind in denen die Motronicdaten liegen weiß ich auch nicht, woran erkennt man denn das?

Gruß, Bernd

911C1 Dieter 27.03.2004 08:22

@Bernd:

z.B. für die Speicherung der Kennfelder werden/wurden 4 Bauarten benutzt:

ROM / PROM / EPROM / EEPROM

ROM´s werden vom Hersteller maskenprogrammiert. Wie bei einem Negativ liegen die Daten in einer Maske und werden bei der Produktion fest in einer Halbleiterstruktur abgelegt. Diese Daten können dadurch weder optisch noch elektrisch gelöscht werden.

Bei Spannungsausfall oder -abschaltung bleibt der Speicherinhalt erhalten.

Nachteil: teuer, lohnt nur bei hohen Stückzahlen. Erkennbar am Aufdruck durch den Hersteller der "Motronic".

heute findet man diese Dinger auf z.B. Grafikkarten, die meldet sich dann beim Einschalten mit: Hallo ich bin eine ELSA sowieso ...

Sonst wüßte ich außer der PIN-Belegung keinen Indiz auf den Typ ...

Naja, und wie Du schon sagst: ROM´s haben keine "Windows" :D

Gruß Dieter

Nachtrag: Flash-Eproms gibt es auch noch. Sind elektrisch ähnlich wie die EEproms aber werden in Blöcken beschrieben.
Ohne Strom nur ca. 10 Jahre Datensicherheit (müßte ich nachfragen, bin da nicht so sicher mit den 10J.)


tugg 27.03.2004 11:05

Ich glaube, passive Teile (Widerstände, Kondensatoren) zu beschaffen wird auf absehbare Zeit kein Problem sein, einfache aktive (Transistoren, Gatter etc) sind durch Originale oder Vergleichstypen zu ersetzen.
Kritisch bei den Seuergeräten für den C1 3.2 in x Jahren dürfte IMHO eigentlich nur der Mikrocontroller sein - den mit einer Hilfsschaltung aus zukünftigen Bauteilen pin- und funktionskompatibel zusammenzubauen (so wie das heute zB. für 70-er Jahre Moog Synthesizer gemacht wird - von Spinnern natürlich, aber die gibts unter Liebhabern immer, ne?) wird sicher kein Spaß...

Ich fahr aber trotzdem, und das empfehl ich euch auch :-)

Arno_911 27.03.2004 12:40

Hallo,
unser Küchenradio spielt schon seit fast 20 Jahren...
Grüsse, Arno.

911C1 Dieter 27.03.2004 13:37

ja ja Arno, aber mit einer Röhre springt unser Carrera noch nicht mal an, oder hast Du etwas schon diese neumodernen Tran Sister´s ? :D ;)

Gruß Dieter

TBuktu 27.03.2004 15:53

Die Sorgen sind unbegründet. Ein Elko könnte mal austrochnen, sind aber kaum welche drin.
Die Verarbeitung in der Motronic ist wirklich gut. Wenn das Teil sauber durchgerechnet ist, dürfte es ziemlich lange halten. Die Speicher halten viel länger als 10 Jahre. Das mit den 10 Jahren bezieht sich auf NOVRams; da ist eine Lithium Batterie draufgepackt mit eben dieser garantierten Lebensdauer. Findet aber in einer Bosch-Motronic keine Verwendung.
Andere Marken, wie z.B. MagnetiMarelli habe ich noch nicht offen gesehen.

Gruss
Tim

carrera87 27.03.2004 16:29

Servus zusammen,

sagt mal, was macht Ihr eigentlich beruflich alle zusammen, ist ja der Wahnsinn, ROM, PROM, EPROM, Dingsbums und was für Beiträge, also ich hab Maschinenbau(Fahrzeugtechnik) studiert.

Wichtigste Frage von einem Elektronik- und eigentlich auch Computer-Laien:

Fährt mein C1 in 10 Jahren nicht mehr, weil sich die Elektronik von selbst eliminiert??????

Die letzten 5 Jahre gabs keinen Anlass zur Klage!!!

Nicht ganz ernst gemeinte Schöne Grüsse,
Chrsitian

Thorsten Subtil 28.03.2004 07:35

Hallo zusammen,

für den C1 er sehe ich hier noch kein größeres Problem, weil eigentlich nur ein lebenswichtiges Steuergerät vorhanden ist, die Motronik unter dem Sitz (Das für die Heizungssteuerung oder Alarmanlage rechne ich hier nicht mit). Es kann höchstens sein, dass man auf Grund der vielen verschieden Versionen Schwierigkeiten bekommt, das richtige zu erwischen. Was ich als besonders problematisch ansehe, sind die Tantal Elkos in diesen alten Steuergeräten. Die sind irgendwann einfach hin. Aber je neuer die Autos werden, umso größer wird das Problem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Fahrzeuge, die heute in der Region um 100.000 Euro verkauft werden,in 20 Jahren als Klassiker in größeren Mengen auf der Straße sehen wird und dass bei denen noch jede Funktin das tut, was sie soll(Mercedes S Klasse, Porsche turbo, BMW 7 er usw.). Diese haben teilweise über 50 Steuergeräte, die über diverse Bussysteme zusammenarbeiten. Das werden genauso Einweg- und Wegwerfartikel werden, wie heute PCs und Handys. Leider.
Aber für unsere geliebten C1 er gibt es schon etwas: Schaut mal auf der Seite der von mir sehr geschätzten Fa. Lenz. www.lenz.de und dann Steuergeräte.
Hier gibt es Steuergeräte (pinkompatibel) für C1 bis 993, ja sogar bis 996 turbo. Auch für den BMW M1 hat man was auf Lager (unter BMW). Und auch für das rare und teure Zündungsteil der SC und 930 er gibt es im Originalgehäuse bereits Ersatz (unter Zündung).
Ich habe gerade eine Anfrage laufen, wegen Ersatz der C1 Steuergeräte und noch weitere Ideen*g*. Wenn ich Antwort habe, werde ich mich mal wieder hier melden.


Gusseiserner 28.03.2004 07:43

Hallo Thorsten,
gut zu wissen, dass sich heute schon Fachleute um die Probleme von morgen kümmern.
Somit können wie sicher sein, dass Dank Deiner Präventivmaßnahmen, unsere Autos auch noch die nächsten Jahrzehnte über die Straßen rollen.
Gruß Kalle

Thorsten Subtil 30.03.2004 01:54

Also, wie angekündigt die Antwort der Fa Lenz auf meine Anfrage:

Zuerst die Frage:

"Hallo Herr/Frau Lenz

auf ihrer HP steht unter "Steuergeräte" u.a. folgendes:

Standard B - Gehäuse mit 35pol. AMP-Stecker
Pin- und Funktions- kompatibel zu
Bosch 35pol. Kabelbaum
Anwendung :
bei BMW-E30-M3 / E28-M5-M88-3 / M6-635
bei Porsche C1, 944T, 959 usw.

Ich verstehe das folgendermassen: Dieses Steuergerät kann an einem
serienmässigen C1 einfach aufgesteckt werden und übernimmt 1 zu1 die
Funktionen der Motronic .
Ist das richtig?
Evt. handelt es sich von der Hardware um das gleiche Kästchen, wie die
Kattronik?
....
Aber was ich wirklich interessant finde: Hiermit wäre es möglich, den C1
(egal ob 930/20 oder 930/25) mit einem Metallkat auszurüsten, eine adaptive
Lambdaregelung zu haben ( und damit nicht dieses lästige Geruckel der
meisten Nachgerüsteten) und das Fahrzeug wieder mit 98 Oktan zu betreiben
(die Frage nach TÜV lass ich hier jetzt erst mal offen), also praktisch ein
leicht optimierter und gut geregelter Motor.

Ich frage dashalb, weil viele Leute wegen Artikeln in der Presse über die
zukünftigen Klassiker verunischert sind, was die Ersatzteil Versorgung mit
Elektronik angeht. Wir hatten das ja schon bei unserem Besuch einmal
angeschnitten.
&gt;
Viele Grüsse
aus Heusenstamm

Thorsten Subtil"

Und jetzt die Antwort:

"Hallo Herr Subtil,

Sie haben richtig gelesen. Wir haben für fast alle Autos Stecker- und Pin-
kompatible Steuergeräte. So auch für den Porsche C1. Wir haben nur zusätzlich
ein paar leistungsteigernde Maßnahmen vorgenommen wie Alpha/n usw. Im Prinzip
ist das Steuergerät 1:1 anschließbar.
....

....
Wir haben im Notfall für alle
Oldtimer einen Steuergeräte Ersatz ( Neue Bauteileausführung /2000 ).

Viele Grüße

Josef Lenz"

Ich hatte daraufhin noch einmal mit H. Lenz telefoniert und nach dem Preis gefragt: Dieser liegt etwa auf der Höhe der Original Steuergeräte, wobei z.B. beim C1 noch andere Einspritzdüsen nachgerüstet werden müssen. Bei den alten Autos kann man das aber sowieso irgendwann einmal machen. Also alles in allem kein Grund zur Nervosität. Und wenn das so weit fortgeschritten ist, wird sich wohl auch die TÜV Frage noch klären lassen.


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Marc-heckschleuder 01.04.2004 07:47

Hallo Leute,

sorry ich habe die Beiträge nur überflogen.

FAKT ist die heutige Elektronik - nicht die "Elektronik" der 80er wird den Autos den gar ausmachen. Eine neue S-Klasse wird wohl keine 30 jahre alt werden. Da sind so viele Bauteile drin, das ist ein Sumpf. Die Steuerungen aus den 80ern kann man ja noch "löten". Heute sind das gegossene Bauteile. Kaputt = Weg damit.

Also die NASA kauft über e-Bay z.B. alte PCs aus den 80ern weil die die 8086 Prozessoren benötigen und die nicht mehr hergestellt werden.

Eventuell (hoffentlich) gibt es in 20 jahren eine Lösung. Stand heute werden die heute neuen Autos einfach sterben.

Aber man kann ja dann aktuelle Technik in die Autos einpflanzen. Siehe 300 SL Gullwing mit 300e W124 Motor - als Beispiel.
Dann kommt eben eine 2002er S-Klasse mit einem 2020er Motor daher.

Gruss

Marc



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