![]() |
Tempolimit
Liebe Brettbesucher!
Zur Zeit wird wieder einmal die "Tempolimit-Sau" durchs Dorf getrieben. Alles schön und gut; die Argumente haben sich seit den 70ern nicht geändert. Der Natur wird geholfen und natürlich wird alles viel sicherer. Als Gegenargument könnte ins Feld geführt werden: Sicherheit durch Stillstand. Wenn sich niemand bewegt, passiert auch nichts. Nur wird etwas nicht dadurch zur Tatsache, indem man es ständig wiederholt. Meine Frage nun: hat jemand eine Statistik, bzw. einen Vergleich bei der Hand welcher die Autobahntoten der europäischen Länder nebeneinanderstellt? Sind die Schweizer Autobahnen, ob ihrer drakonischen Strafen im Straßenverkehr, tatsächlich sicherer als die Deutschen? Sterben in Frankreich und Italien weniger Menschen auf der Bahn als hierzulande? Mich wundert immerzu die stereotype Wiederholung des Argumentes: 5000 Tote im Deutschen Straßenverkehr im Jahre 2006 sind zuviel. Nur ein Tempolimit kann diese Zahl wirklich senken. Wieviele der 5000 starben wirklich auf der Autobahn? Auf Überlandstraßen und in Ortschaften gelten bereits seit Jahren Tempolimits. besten Dank im Voraus! Martin |
Ich habs zwar nicht mehr, aber sowas gabs mal in der AMS.
Wenn ich mich richtig erinnere war das Fazit, dass es KEINEN Zusammenhang zwischen Tempolimit und Verkehrstoten gibt. Grüße Frank |
Hi,
angesichts der in Deutschland gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 km/h ist auch das Argument Naturschutz nicht mehr haltbar. Eines ist klar, jeder Tote ist zuviel. Ich glaube aber, für profilneurotische Politiker bleibt das Tempolimit immer interessant. Man hat ja sonst nix zu tun. Gruß Lenn |
Zitat:
Nach meinen Erfahrungen zu Diskussionen zu diesem Thema in Porsche-Foren: Eigentlich wird doch nur nach Argumenten gesucht, um die eigene "No limit"-Position zu festigen. (Was soll man auch anderes erwarten??) Für diesen Zweck wird sich bestimmt auch irgendeine Statistik finden lassen. Noch ein Bonmot hierzu: "Die meisten benutzen die Statistik wie ein Betrunkener einen Laternenpfahl: Vor allem zur Stütze ihres Standpunktes und weniger zum Beleuchten eines Sachverhalts." Snoop |
Zitat:
Gruß Klaus |
Ach ja...
Zitat:
Ich wollte eine Antwort und keinen politisch korrekten Disput. |
Hallo,
es gibt zu dem Thema einige Statistiken, die auch immer wieder in den Fachmagazinen veröffentlicht und diskutiert werden. Wenn ich mich recht entstinne gibt es fast kein Land in dem die Zahl der Unfälle und Todesopfer so gering ist wie in Deutschland. |
Zitat:
So etwas ähnliches meinte ich auch einmal gelesen zu haben. Deswegen wundert es mich, daß jetzt so langsam auch konservative Politiker in dieses Horn stoßen. Ich frage mich daher nach dem Sinn solcher Verlautbarungen. beste Grüße Martin |
Das Problem liegt bereits in der Interpretation der Statistiken. Ein Beispiel: Ab wann ist ein Toter ein Unfalltoter? Das hört sich einfacher an, als es ist. So werden in Deutschland in der Regel nur die Toten gezählt, die am Unfallort sterben. Durch ein verbessertes Rettungssystem (z.B. Rettungshubschrauber) können aber heutzutage viel mehr Menschen noch in ein Krankenhaus gebracht werden. Auch wenn sie dort nach 2 Tagen auf der Intensivstation sterben - in der Unfallstatistik tauchen diese Toten nicht mehr auf.
Wenn eine seriöse Interpretation von Statistiken also bereits für Deutschland recht schwierig ist, dann wird das für ganz Europa nicht einfacher sein? Die "nackten" Zahlen sind definitiv einfach zu wenig und laden zum Mißbrauch ein. Snoop |
Die BAB ist der sicherste Ort. Die Autofahrer sterben vermehrt auf Landstraßen. Dort gilt Tempolimit 100 km/h. :floet:
|
Am gefährlichsten ist es zu hause im Bett. Da sterben die meisten.
|
Zitat:
Aber es sind die Leitplanken, welche die BAB gegenüber der Landstraße sicherer machen. |
Zitat:
in F war erstmals in 2006 die Zahl der Verkehrstoten unter 5000, Groessenordnung BRD. Hier ist ja generelle Geschwindigkeitsbeschraenkung, gepaart mit einer Repression,die hoechstens in CH staerker ist. Tote auf den Autobahnen: 780 Staedte/Doerfer :1800 Rest : route nationale und departementale Anmerkung: F ist flaechenmaessig erheblich groesser als die BRD, hat nur 60 Mio. Einwohner gegenueber 80 Mio. und eine erheblich geringer Verkehsdichte, da nicht Transitland wie die BRD. Gruss vom "Wahlfranzosen" |
Zitat:
Auf der AB gibt es meistens keinen Gegenverkehr und keine Bäume. Ganz selten kommen Trecker von rechts reingeschlichen. etc. Interessant wäre mal zu wissen, wieviele der Toten auf der AB auf zu hohe Geschwindigkeit zurück zu führen sind. |
Zitat:
Wenn ein Wagen eben nur noch 88 oder 120 km/h fahren darf, brauche ich kein besonderes Fahrwerk. Das hieße eine Neuanpassung nach "unten". Die Folge wären weichgespülte Gummikutschen mit allen Extras aber auch mit Starrachse und Blattfedern. Aber scheinbar fühlt sich die Antitempolimitfraktion recht sicher, da ich keinerlei Gegenüberstellungen im Netz fand. Ich wünsche einen schönen Sonntag! Martin |
Zitat:
Gruß Klaus |
In der Schweiz ist das Tempolimit - wie bereits mehrfach erwähnt wurde - auf 120 km/h auf AB's festgelegt. Dort wo dieses Limit gilt, gibt es verhältnismässig wenige Unfälle und Tote. Das aus meiner Sicht wirklich grössere Problem sind die vielen, langen und nie fertig werdenden Baustellen. Dort ist das Tempolimit auf 80 km/h festgelegt, die Spuren sind schmaler und viele Autofahrer werden dadurch verunsichert oder haben zumindest ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Wenn nun in einem Baustellenbereich noch Ein- und/oder Ausfahrten dazukommen, steigt das Unfallrisiko abermals. Leider werden die Unfälle im Baustellenbereich nicht seperat ausgewiesen. Würden die Zahlen effektiv zeigen, dass sich im Baustellenbereich häufiger Unfälle ereignen als auf den andern AB-Abschnitten, hätte dies bestimmt Einfluss auf die Baustellenlänge aber auch auf die Baustellendauer.
Kurzum: Das Geschwindigkeitslimit beeinflusst die Anzahl Unfälle nicht oder nur gering. Auf die Unfalltoten hat das Geschwindigkeitslimit hingegen sehr direkten Einfluss. Die Geschwindigkeit beeinflusst die kinetische Energie. Bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht sich die kinetische Energie. Bei einem Unfall muss diese kinetische Energie abgebaut werden, was mit dem erreichen vom Stillstand des Fahrzeuges geschafft ist. Je grösser die kinetsiche Energie ist, desto grösser sind die einwirkenden Kräfte auf die Insassen respektive deren Körper - was wiederum direkten Einfluss auf die Verletzungen hat. Noch eine letzte Anmerkung: Auf häufig befahrenen Autobahnen kann das Geschwindigkeitslimit - selbst in der Schweiz - nicht ausgefahren werden. Die Geschwindigkeit regelt sich in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen. In diesem Sinne wünsche ich allen eine unfallfreie Fahrt. Gruss Stefan |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:04 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.6.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2001-2018 by Elfertreff.de - Sämtliche PORSCHE Bezeichnungen und Logos unterliegen dem Copyright der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG ! Das Forum ist ein unabhängiges Forum und hat keinen Bezug zur Porsche AG