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tiras 09.09.2013 10:02

AU bestanden - Abgas extrem mager
 
Hallo zusammen,

gerade hat unser targa die HU bestanden, aber die Abgasuntersuchung verlief etwas kurios.
Mit der Sonde im Endrohr zeigte der TÜV-Abgastester einen Lambdawert von ca. 1,07 an, also zu mager. Der Prüfer meinte, das läge daran, dass durch das dicke (serienmäßige!) Endrohr zu viel Luft im Endschalldämpfer sei und den Messwert verfälschen würde. Meinen Vorschlag, durch teilweises Zuhalten des Endrohres eine Querschnitsverringerung zu erzeugen, akzeptierte der Prüfer, und die Abgaswerte erreichten korrekte Werte.

Meine Frage an Euch Wissende:
Kennt Ihr das Phänomen der Abgasabmagerung im Endtopf durch das Endrohr, muss bei Euren Fahrzeugen bei der AU auch so getrickst (man könnte auch "gepfuscht" sagen) werden, oder liegt die Lambdaregelung in ihren letzten Zügen?

Für sachdienliche Hinweise vielen Dank!

Klaus

d911o 09.09.2013 18:21

Hallo Klaus,
von der AU-Methode mit Lappen im Endrohr habe ich schon mal gehört, ich dachte aber immer, das wäre ein Scherz :confused:. Grüße, Dirk

tiras 10.09.2013 18:43

Auch wenn's kurios klingt, es war tatsächlich wie beschrieben. Ich frage mich halt, wie gegen den Abgasstrom Frischluft in den Endtopf gelangen kann, zumal die Sonde bestimmt 30cm tief drin steckte.

Meine Befürchtung geht eher in Richtung "defekte Lambdaregelung", da muss ich aber noch recherchieren.

RoGer08 10.09.2013 21:43

wenn der Wagen einen KAT hat -davon gehe ich bei Lambdasonde mal aus- sollte die Sonde meines Wissens in die Prüföffnung VOR dem KAT eingeführt werden. Aus diesem Grund befindet sich dort auch eine Schraube der Prüföffnung. Der Abgaswert wird durch den KAT nochmals verändert.
Ist jedenfalls meine Erfahrung bei einem "C1 targa 3,2, 1987, US-Modell, 218PS"

Roland

Jochen F. 11.09.2013 11:47

Hallo Klaus,

ist da vielleicht ein 100Zeller Metall-KAT drin?

Ciao, Jochen

tiras 11.09.2013 18:48

ist da vielleicht ein 100Zeller Metall-KAT drin?

Hallo Jochen,

der Kat schaut äußerlich sehr nach dem ursprünglich verbauten aus. Hat der Metall-Kat ein identisches Gehäuse oder ist der leicht zu identifizieren?

Klaus

Jochen F. 11.09.2013 21:16

Hallo Klaus,

am besten ist natürlich ein Blick in das Kat-Gehäuse. Ich zum Beispiel hab einen 100-Zeller im Werks-Kat Gehäuse (sowas gibt's auch) und hatte erst im August meinen letzten TÜV Termin. Alles okay, aber bei AU hat mich der Prüfer auch darauf hingewiesen, dass er etwas mager läuft. Hab mit meinem Werkstatt-Meister gesprochen und der sagte mir, dass ist bei der Messung am Metall-Kat ganz normal. Vielleicht kann ja auch Dieter Weiss etwas dazu sagen, der hat da mit Sicherheit etliche Erfahrungen mit, vorallem wenn's um Metall-KATs geht.

Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen!

Ciao, Jochen

Elfer123 12.09.2013 06:29

Ich möchte mal etwas sehr wichtiges anmerken!!
Eine Abgasmessung nach dem Katalysator sagt nur etwas über die Wirkung des Katalysators aus und das ist auch Sinn dieser Messung bei der AU.
Um genau zu messen wie fett oder mager das Gemisch wirklich ist muss man vor dem Kat messen, das Ergebnis nach dem Kat sagt sehr sehr wenig über die Verbrennung im Motor aus. Viel Autos haben hierfür einen Messanschluss vor dem Kat.

Jochen F. 12.09.2013 08:10

Absolut korrekt, nur sollte man das dem TÜV-Prüfer sagen!
Er verunsichert die Leute mit solchen Aussagen... :D

tiras 12.09.2013 16:31

Hallo Jochen und Hallo nach Tirol,

Danke für Eure Antworten. Ohne die Sache tiefer zu durchdenken war ich bisher der Meinung, der Kat oxidiert bzw. reduziert nur Kohlenmonoxyd, Stickoxyde und Kohlenwasserstoffe zu Kohendioxyd und Wasser(dampf) und dass bei korrekter Funktion der Lambdaregelung im Endtopf etwa Lambda=1 sein sollte.

Wenn dem nicht so ist: wieder 'was gelernt.
Ich hatte gehofft, einer Lösung meines "Ruckelproblemes" näher zu kommen. Das Ruckeln tritt nur kurz während der Warmlaufphase auf; bei kaltem Motor und bei warmem Motor läuft er bestens. Aber dazu mache ich 'mal bei Gelegenheit einen neuen threat auf.

Viele Grüße
Klaus

Elfer123 12.09.2013 16:51

Den Fehler mit dem ruckeln findet man nur mit durchmessen der Komponenten. Anfangen würde ich natürlich mit dem Motortemperaturfühler und dann vor allem schauen das der Motor zu 100% Unterdruck dicht ist dh. das er nirgends Falschluft zieht (Riss in Unterdruckschlauch Ansaugschlauch usw.)
Ich weiss nicht genau was 1997 für eine Gemischaufbereitung verbaut wurde daher kann ich dir nicht präzisere Angaben machen.

d911o 12.09.2013 20:37

Hi Marc,
du meinst sicher den NTC2, der die Temperatur am Zylinder/Zylinderkopf des C1 misst? Die alte Ausführung hatte irgendwann ein Masseproblem, die Neue dafür dann ein Anschlusskabel, wenn ich mich jetzt nicht irre. Grüße, Dirk

RoGer08 14.09.2013 13:13

Zitat:

Zitat von marcaurell (Beitrag 180104)
Ich möchte mal etwas sehr wichtiges anmerken!!
Eine Abgasmessung nach dem Katalysator sagt nur etwas über die Wirkung des Katalysators aus und das ist auch Sinn dieser Messung bei der AU.
Um genau zu messen wie fett oder mager das Gemisch wirklich ist muss man vor dem Kat messen, das Ergebnis nach dem Kat sagt sehr sehr wenig über die Verbrennung im Motor aus. Viel Autos haben hierfür einen Messanschluss vor dem Kat.

Ach nee! Hatte ich das nicht schon 2 Tage vorher geschrieben ?

Elfer123 14.09.2013 13:49

Zitat:

Zitat von RoGer08 (Beitrag 180171)
Ach nee! Hatte ich das nicht schon 2 Tage vorher geschrieben ?

Du bist der Held wow, ich senke mein Haupt vor dem immer Recht habenden deutschen Herrenmenschen.

Guido S 14.09.2013 16:15

moin,


lustiger thread hier !


Zitat:

würde ich natürlich mit dem Wassertemperaturfühler

hmmmm ?

Zitat:

C1 targa 3,2, 1987, re-europäisiertes US-Modell, 218PS

so langsam habe ich einen verdacht warum einige mit ihrem 993 so fürchterliche probleme haben.....:up::rolleyes::lol:



zum glück hat mein kaffee die richtige temperatur.....


guido

summit 14.09.2013 18:30

Hallo Klaus,

Zitat:

Zitat von tiras (Beitrag 180024)
Kennt Ihr das Phänomen der Abgasabmagerung im Endtopf durch das Endrohr, muss bei Euren Fahrzeugen bei der AU auch so getrickst (man könnte auch "gepfuscht" sagen) werden, oder liegt die Lambdaregelung in ihren letzten Zügen?

Das kommt bei bestimmten Endrohren/Auspuffanlagen schon vor. Abhilfe wäre eine Sondenadaption (außen oder innen am Schalldämpfer/Endrohr). In dieser Verlängerung können die Abgase dann ohne Falschluft entnommen werden. Voraussetzung ist immer eine dichte Auspuffanlage. Ich gehe deshalb davon aus, dass Deine Lambdaregelung i.O. ist.


Zitat:

Zitat von tiras (Beitrag 180120)
Danke für Eure Antworten. Ohne die Sache tiefer zu durchdenken war ich bisher der Meinung, der Kat oxidiert bzw. reduziert nur Kohlenmonoxyd, Stickoxyde und Kohlenwasserstoffe zu Kohendioxyd und Wasser(dampf) und dass bei korrekter Funktion der Lambdaregelung im Endtopf etwa Lambda=1 sein sollte.

Das ist fast richtig. Der Lambdaregelkreis regelt für max. Schadstoffreduzierung am Kat auf Lambda 1 (AFR 14,7). Die Lambdasonde misst hierbei den O2 Gehalt (um 2%) im Abgas vor dem Kat. Nach dem Kat bleibt vom O2 dann kaum mehr etwas übrig. Bei der AU-Lambda-Regelkreisprüfung handelt es sich deshalb um einen vom AU-Gerät berechneten Wert nach Brettschneider aus der Abgaszusammensetzung.


Zitat:

Zitat von tiras (Beitrag 180024)
Ich hatte gehofft, einer Lösung meines "Ruckelproblemes" näher zu kommen. Das Ruckeln tritt nur kurz während der Warmlaufphase auf; bei kaltem Motor und bei warmem Motor läuft er bestens. Aber dazu mache ich 'mal bei Gelegenheit einen neuen threat auf.

Das ist tatsächlich eine andere Baustelle. Während der Warmlaufphase deutet auf den bereits erwähnten NTC2 am 3. Zylinder hin. Oder Falschluft – könnte z.B. an den Dichtungen der Ansaugspinne am Zylinderkopf auch temperaturabhängig sein. Systematische Fehlersuche mit Überprüfung aller Sensoren/Aktoren, u.a. Grundeinstellung LL vor Kat ;) , findest Du im DME Prüf Plan für den 3.2.

Ansonsten ist beim 3.2 auch der Lambdawert über die Einspritzmenge, also über ein Kennfeld geregelt. Das LL-Gemisch übermäßig anzufetten bringt nur Stress für die Regelung. Wie sich die Abgaszusammensetzung in verschiedenen Betriebszuständen verhält, könntest Du mit einem AFR-Datalogger überprüfen. Diese Geräte verwenden eine Breitbandsonde anstelle der Sprungsonde vom 3.2. Simulation vom Sprungsignal für die Lambdaregelung ist möglich.

Grüße, Armin

tiras 15.09.2013 10:57

Hallo Armin,

vielen Dank für Deine fundierten Infos.
Wie ich weiter oben schrieb, werde ich später versuchen, dem "Ruckelproblem" auf den Grund zu gehen und dafür einen neuen thread aufmachen.
Im Moment fehlt mir einfach die notwendige Zeit. Die Infos sind natürlich trotzdem gespeichert :D.

Viele Grüße
Klaus

fjh 18.03.2014 18:49

Ruckeln - eigener Thread
 
Hi,
darf ich fragen ob zum Thema Ruckeln seinerzeit tatsächlich ein eigener Thread aufgemacht wurde ?
Wenn ja würde mich der Link interessieren, könntest du hier auf den Thread verweisen ?

Danke und mfg
Frank

tiras 19.03.2014 16:52

Hallo Frank,

der "Ruckel-thread" kommt sicher demnächst.

Morgen wird der targa aus dem Winterschlaf erweckt, und wenn er sich über den Ruhezeitraum seit Ende November nicht selbst kuriert hat:smile:, werde ich mit kompetenter Hilfe der Urasache auf die Spur gehen.

Demnächst dazu mehr.

Klaus


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