Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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Flojo 19.05.2015 09:39

Bremsbalanceproblem - ich weiß nicht weiter
 
Hallo Leute!

Ich habe seit Feststellung am 2.5. ein bis dato unbehobenes Bremsbalanceproblem:

=> bei hoher Geschwindigkeit und festem Bremsen zieht der Wagen heftig nach links

Vorgeschichte zu Fahrwerk, Bremse, Räder

05/2012
- Bremssättel 4x (Ate/JL-Parts)
- Bremsschläuche 4x (Ate)
- Scheiben 4x (Ate)
- Klötze 4x (EBC BlackStuff)
- Traggelenke (APA)
- Spurstangen Turbo (APA)
- Antriebswellen HA (SKF)
- Stabigummis VA+HA (APA)
- Koppelstangen HA (Lehmförder)
- Reifen 16# 4x (Pirelli P7 MO, DOT2008)
- Vermessung (DRUX)

11/2013
- Motorlager
- Getriebelager
- Achsschwertbuchsen (APA)
- Vermessung (Fa.Friedrichs)

05/2014
- Querlenker neu gebuchst 2x VA
- Stoßdämpfer VA (Bilstein B6)
- Stoßdämpfer HA (Bilstein B6)
- Reifen 16# 4x (ContiSport-N1 DOT2014)
- Vermessung (DRUX)

Wie man sieht, ist quasi alles neu (die VA-Domlager sind ungetauscht aber befundfrei) und ich bin bis dato einwandfrei gefahren, kein Poltern, keine Schwimmen, kein Bremsverzug.

05/2015
- 01.5. Bremsscheiben VA (Zimmermann)
- 01.5. Klötze VA (EBC GreenStuff)
- 02.5. hier erstmals Bremsverzug nach links bei 200kmh festgestellt !!

- 09.5. Bremssättel VA neu/Ate von JL-Parts (weil der re/vo nässte)
- 09.5. Stahlflex 4x (Fischer)
- 09.5. Tausch der Räder achsweise von li nach re

- 13.5. Radlasten und Vermessung (Probst Motorsport)
- 13.5. Bremsscheiben HA (Zimmermann) (bei Probst Motorsport)
- 13.5. Klötze HA (EBC GreenStuff) (bei Probst Motorsport)
- 13.5. Handbremse auf 3-4 Klicks nachgestellt (bei Probst Motorsport)
- 13.5. Koppelstangen (bei Probst Motorsport)
- 13.5. super Bremswerte auf der Rolle (bei Probst Motorsport)
- 13.5. Achsschwertgummi links testhalber abgezogen/geprüft (bei Probst Motorsport)

- 15.5. Klötze VA testhalber auf Textar/Serie getauscht
- 16.5. Hauptbremszylinder neu (Ate)

- 18.5. habe ich noch die Bremsscheiben der VA testhalber von li nach re getauscht.

alles kein Unterschied.

Die Sattelkolben sind alle butterweich freigängig, das Entlüften geht einwandfrei und mit perfektem Durchfluss, kein Leck in den Leitungen.

Beim Vermessen letzten Mittwoch bei Probst waren wir zu dritt unterm Auto, alles sieht gut aus (Gummis, Manschetten, Verschraubung, Lager) und das Justieren war mehr ne Optimierung, also nicht viel, wie ja vorher die Radlastverteilung zeigte.

Ich weiß nicht weiter...

2.4-er 19.05.2015 13:10

Kann ja eigentlich nur hier was falsch sein; die Beläge sind dann ja auch nicht mehr verdächtig weil rückgetauscht!

Evt sind die Bremsleitungen verdreht montiert und beim eintauchen vom heftigen Bremsen drücken sie zu...?

Zitat:

Zitat von Flojo (Beitrag 196489)
Wie man sieht, ist quasi alles neu (die VA-Domlager sind ungetauscht aber befundfrei) und ich bin bis dato einwandfrei gefahren, kein Poltern, keine Schwimmen, kein Bremsverzug.

05/2015
- 01.5. Bremsscheiben VA (Zimmermann)
- 01.5. Klötze VA (EBC GreenStuff)
- 02.5. hier erstmals Bremsverzug nach links bei 200kmh festgestellt !!

Gruess vom
2.4er

Flojo 19.05.2015 13:22

Als es "passierte"/der Befund auftauchte, waren ja noch die 2012er Ate-Schläuche drin. Die Leitungen selbst sind sehr sauber/korrosionsfrei.
Das Anbringen der Stahlflex war ein Kinderspiel und die sitzen, dank der werksseitigen Einbauausrichtung, ganz frei und ohne Spannung und haben optisch nichts Auffälliges.
Kurz: dies hat nichts am Primärproblem verändert (außer dass ich nun mit dem neuen HBZ einen ganz tollen, dosierbaren Bremspunkt habe).

2.4-er 19.05.2015 14:51

wenn er beim "sanften" Bremsen stabil bleibt und beim drauftreten abzieht, muss was mit der Ölvesorgung in der Hydraulik sein- kann ja evt auch die Stahlleitung einwenig geknickt sein beim weghängen vom Bremssattel beim Scheibenwechsel oder so.

Ist halt immer schwierig, aber wenn man eindeutig weiss wann das Problem angefanden hat dürfte sich das doch rausfinden lassen...

Elferfreund 19.05.2015 15:13

Was sagt denn die Messuhr von einem Bremsenrollenstand wie beim TÜV? Dort sollte man erkennen ab wann es los geht und wie viel Abweichung es ist. Ich tippe auch auf eine Leitung oder Schlauch.

Gruß
Achim

Flojo 19.05.2015 15:13

Ja, von der Methodik her haben wir -u.A.- auch so angesetzt.
Sprich: es trat am 2.5. auf -im Zusammenhang oder nicht- nachdem ich die vorderen Scheiben und Beläge am 1.5. getauscht hatte.
Also haben wir mittlerweile die S-Leitung zwischen Sattel und dem Schlauch begutachtet: das erste Mal als ich am Abend des 2.5. das Material begutachtete (und den nässenden Sattel re/vo entdeckte), das zweite Mal, als ich am 9.5. die Sättel vorne tauschte und am 13.5. als ich beim Probst war.

Fazit: die sind beide gut und bis dato drin. auch die Hinteren. Zudem sind die zum leichten Biegen da, sonst bekommt man die Nabe samt Scheibe garnicht runter, wenn der Sattel nicht ausm Weg ist.


Info: ich bekomme nun von JL just auch noch einen frischen Satz Sättel für die Hinterachse. Damit ist die Bremsanlage in den entscheidenden Teilen zu 100% neu.
Wir probieren das mal.
Melde mich.

Diamant-Sahara 19.05.2015 16:02

Hallo Flo,

wie sind die Bremskräfte auf dem Rollenprüfstand ? Vorne links mehr als rechts? Vielleicht hinten links auch mehr als hinten rechts ? In der Summe
der Bremskraftdifferenzen kann der Wagen dann schon deutlich nach links ziehen, da ein Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn entsteht.

Leider laufen die meisten Prüfstände nicht schneller als 6 Km/h und Bremskraftdifferenzen bei höheren Geschwindigkeiten können unerkannt bleiben.

Wenn die Mechanik keinen Fehler hat, liegt es in der Regel an einem Bremsdruckproblem (also linksseitig höhere Drücke als rechts). Ist der Bremsdruck auch okay dann bleiben eigentlich nur noch Reibwertdifferenzen
bei warmer Bremse.

Ich bin sicher, dass du die Lösung finden wirst.

Gruß

Achim

Team Herrmann 19.05.2015 16:15

Hallo,

1. Hydraulik Manometer an den Bremssätteln montieren.
2. Verschiedene Eingangsdrücke auf das Bremspedal geben (10 Kilogramm/20Kilogramm usw.)
3. Den Hydraulikdruck an jedem Sattel ablesen und Werte notieren.

Mfg
Team Herrmann

Flojo 19.05.2015 19:27

Eine Frage dazu: was sollte erkennbar sein? Oder: was würde eine Abweichung bedeuten? Durch welches (defekte) Bauteil könnte das abweichen?
Mir fehlt etwas die Vorstellungskraft. Dachte bis her, dass Druck, Druck ist und dass es da leitungsseitig eher Rücklaufprobleme gibt, wenn ein Schlauch zugequollen ist.
Danke für die Hilfestellung.

summit 19.05.2015 22:06

Zieht er nur im ersten Moment nach links oder konstant (soweit sich das auf der Bahn testen lässt). Die Theorie zu statischen vs. dynamischen Systemen bei Querschnittsverengung liefert Bernoulli.

In der Praxis würde ich immer an der Stelle ansetzen, wo ich zuletzt die Finger dran hatte, als das Problem begann (falls sich der Beginn hier tatsächlich definieren lässt).


Das starre S am Sattel UND an der Haltefeder trennen, dann muss nichts gebogen werden. Tausche mal die S-Leitungen am Sattel vo/hi von links nach rechts um zu sehen, ob der Fehler wandert.

In welchem Zustand sind die Bördel? Auch am starren Leitungsansatz vor den flexiblen kontrollieren.

Alles durchgeblasen? Vielleicht versteckt sich was in einer Leitung.

Die Sättel kamen beide neu als einer leckte? Hast Du die Ursache für die Leckage überprüft (Riefen...)? Hoffentlich hatte der Monteur bei der Überholung jetzt einen besseren Tag. Kommst Du probeweise an ein weiteres Paar Sättel?

Grüße, Armin

Stefan.F. 19.05.2015 22:09

Hallo Flo,

bei so einer Suche kann man schon kirre werden.
In punkto Bremse hast du glaube ich schon alles ausprobiert.
Mehr kann man eigentlich nicht mehr machen. Dynamische Strömungen (Bernoulli) schließe ich aus. Dafür fließt einfach zu wenig Flüssigkeit beim Bremsen.

Mein Tipp wären die Kugelköpfe. Ich traue den APA Teilen nicht so wirklich über den Weg. Ich hatte ein ähnliches Problem bei meinem alten Corsa. Ein Kugelkopf war minimal ausgeschlagen, bei normaler Fahrt kaum zu bemerken, nur wenn mal richtig in die Eisen musste zog die Kiste zu einer Seite.

PS: Ein befreundeter Reifenhändler hat mich mal gewarnt Reifen von links nach recht zu wechseln. Wenn man die Laufrichtung wechselt läuft der Wagen erst mal einige Tage "wie auf Eiern". Der Reifen verändert sich im Betrieb minimal und muss sich erneut wieder in der anderen Richtung einlaufen.

Gruß

Stefan

Diamant-Sahara 19.05.2015 22:42

Hallo Flo,

Team Herrmann bringt es halt auf den Punkt; was machen Druck
und Bremskräfte?

Gruß

Achim

Flojo 19.05.2015 22:57

Achim: Bremspedaldruck ist super und aufbauend bis fest dosierbar.
Besonders nun dank Stahlflex und neuem HBZ.
Messung wird wohl Samstag

Armin: ja, er zieht so lange links Weg, wie man am bremsen ist.
Ja, BEIDE Sättel vorne 9.5. neu.
Scheibenwechsel geht ohne öffnen der Leitung. Ist halt bei Alten 11er so, weil man den Sattel nicht weghängen kann wie bei Golf & Co.
Oder willst Du mir sagen, dass Du beim Scheibenwechsel dann wieder entlüftest, weil Du die Leitung getrennt hast? Glaube nicht ;-)

Stefan: der Rädertausch an der VA und HA von li nach re war danach und lediglich ein Test/Fehlersuche. Hat aber nix verändert. Die Contis sind nicht Laufrichtungsgebunden.

targatommi 19.05.2015 23:21

Radlagerspiel gecheckt?

Gehe ich bei dir eigentlich von aus..;)

Was mir noch so auf die Schnelle einfällt wäre die Zahnstangenlenkung

Mal einseitig aus dem Federbein lösen,und Zug/Druck auf der anderen Seite prüfen

Dann nochmals andersrum die andere Seite prüfen

Aber beachte,das du mittig ausrichtest

Gehe davon aus,das dir der Linksverzug beim Geradeausbremsen am ehesten auffällt,und dshalb sollten aus die Zahnsegmente in dieser Stellung stehen

Viel Glück

gruss tommi

summit 20.05.2015 07:00

Zitat:

Zitat von Flojo (Beitrag 196506)
Armin: ja, er zieht so lange links Weg, wie man am bremsen ist.
Ja, BEIDE Sättel vorne 9.5. neu.
Scheibenwechsel geht ohne öffnen der Leitung. Ist halt bei Alten 11er so, weil man den Sattel nicht weghängen kann wie bei Golf & Co.
Oder willst Du mir sagen, dass Du beim Scheibenwechsel dann wieder entlüftest, weil Du die Leitung getrennt hast? Glaube nicht ;-)

Moin Flo,

geht alles, nur der Frosch hüpft ;)

Ich käme tatsächlich nicht auf die Idee die Bremsleitungen zu verbiegen, um an Nabe/Scheibe ranzukommen. Bei einem 24 h Rennen vielleicht...

Flüssigkeitswechsel mach ich eh jährlich, dann fällt der mit Demontage der Sättel halt zusammen. Porsche geht im Werkstatthandbuch auch vom Lösen der S-Leitung aus.


Wurden beim Probst denn nicht die Fahrwerkskomponenten im Rahmen der Vermessung auf Spielfreiheit überprüft? Das Problem war am 13.5. ja schon bekannt.

BTW: den Lemförder Koppelstangen hätte ich mehr zugetraut.

Grüße, Armin


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