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wwauer 15.08.2005 07:13

Antriebswelle Faltenbalg Austausch???
 
Ja Freunde hier stehe ich und komme schon bei so einfachen Dingen in Probleme.

Der Faltenbalg rechts innen ist kaputt. Ich habe einen kompletten Reparatursatz. Der Unterboden ist schon ab. Und die Antriebswelle ist innen auch schon gelöst.

Dass ich so einen Austausch noch an keinem Auto gemacht habe, wird jetzt offenbar:

Wie kriegt man denn das innere Gelenk auseinander, denn sonst kann man ja wohl den neuen Faltenbalg nicht überziehen, oder?

Es ist wohl am besten, wenn man die ganze Welle ausbaut. Würde ich ja auch gerne, aber da ist bei meinem Baujahr 90 entgegen aller Beschreibungen keine 22er Mutter, sondern eine 32er die wohl auch noch geklebt ist. Ich muss Morgen erst mal Werkzeuge besorgen, die nicht abreissen.

Ja, liebe Profies ich weiß, aber ich will lernen und der 964 Targa Tiptronik ist mein schönstes Hobby. Wenn einer mal nen Tipp hat?

Gruß, Wolfgang

roadrunner 15.08.2005 07:30

Hi Wolfgang,

ähm... - huch! :eek: Bin gerade überrascht. Denn da sollte in der Tat eine 22er sein, die mit 460 Nm (!) angezogen ist. Und eine weitere 22er zum Kontern, die mit 260 Nm. 32er und geklebt (keine Kontermutter zu sehen???) klingt nach Veränderung - andere Radnaben drauf? Größere Bremse? Sonstige Veränderungen?

Unabhängig von der Größe der Mutter hier noch zwei wichtige Dinge:

Erstens: Nachdem Du die Befestigung der Gelenkwelle radseitig gelöst hast, darfst Du das Auto nicht mehr bewegen - also auch nicht in der Werkstatt in die Ecke schieben! Da könnte nämlich das Radlager kaputt gehen.

Zweitens: Um die Gelenkwelle aus der Verzahnung der Radnabe raus zu bekommen, brauchst Du einen Abzieher. Warum denke ich jetzt in diesem Moment an Winnie? ;) OK, OK, man kann es auch mit einem Treibdorn machen (wenn's geht aus Kupfer).

Und noch der Vollständigkeit halber: Die Turbo-Fraktion hat's schwerer, da ist nämlich im Gelenk ein Luftrohr drin. Da dann bitte keinesfalls mit dem Dorn ran, hier besteht "Abzieherpflicht"! Und unter die Spindel muss ein Druckstück, sonst wird das Rohr beschädigt. Wie gesagt nur der Vollständigkeit halber, falls später mal jemand die Suchfunktion bemüht und das hier findet. Wolfgang, Du hast ja keinen Turbo.

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas


wwauer 15.08.2005 09:04

Roadrunner-Thomas Du bist ja blitzschnell.

Ja schau mal, ist definitiv nur eine Mutter und 32er.


Ob da was verändert ist, na ja andere Federbeine, wohl die vom Turbo so um 89 rum.
Außerdem klafft zwischen Ende 91 und Anfang 94 ne große Lücke. Abgemeldet, neuer Brief und so. Aber ich liebe ihn trotzdem.

Gruß, Wolfgang

tiptronicman 15.08.2005 12:38

Hallo Zusammen,

kann es sein, daß Ihr gerade Gewinde (M22) und Schlusselweite (SW32) durcheinanderschmeißt ?

Also bei mir (´91 C2 Cabrio) sieht´s genau so aus wie bei Wolfgang (Selbstsichernde Mutter, nicht geklebt nur bombenfest, 460 Nm).

Das innere Gelenk läßt sich abziehen nachdem der Sicherungsring (Seegerring) innen entfernt worden ist. Der Ring läßt sich durch das ganze Fett nur schlecht erkennen, er sitzt vor dem Gelenkinnenring in einer Nut in der Steckverzahnung der Welle. Das Gelenk läßt sich dann relativ leicht abziehen.

Gruß, Sven

roadrunner 15.08.2005 12:54

@ Sven: Bingo! ;) Klar wie Kloßbrühe :D, das Bild sieht gut aus, und wenn das'n 32er Gewinde wäre, würde man das selbst auf dem Foto an der Relation erkennen. Daher: Wolfgang meint also tatsächlich die SW, und so ist ja alles in Butter.

Wenn die Mutter eine selbstsichernde ist, umso besser: Dann muss nur eine ab ;), also morgen ein Butterbrot mehr frühstücken ;) und runter damit (also mit der Mutter, mit dem Butterbrot aber vorher natürlich auch)! :D

Wichtig noch: Zum Ausbau der Welle muss noch ein bisschen Kleinkram ab, links z.B. ein Heizluft-Schlauch, rechts eine Schelle vom Stabi (aber bitte nicht den ganzen Stabi rausnehmen, das ist überflüssig). Beim Zusammenbauen die Verzahnung mit Optimoly HT einschmieren und eine neue Sicherungsmutter benutzen!

So, jetzt aber viel Spass! ;)

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas


Reiner 15.08.2005 13:59

Hallo,

habe grade am Wochenende das Radlager hinten rechts und beide Achsmanschetten erneuert. Ging eigentlich sehr gut.
Zum Wechsel muß die Welle raus. Unter dem Deckel, wo die Welle mit dem Getriebe verschraubt wird, findest du den Sicherungsring, dann kannst du das Gelenk einfach runterziehen.
Aber in meinem Reparaturhandbuch ist das DAnzugsdrehmoment der Zentralmutter mit 300-320 Nm angegeben, nicht mit 460 :confused:

Gruß Reiner

roadrunner 15.08.2005 22:59

Hallo Reiner,

Du hast ja auch keinen 964... ;) Dein Wert von 300 bis 320 Nm stimmt. Bei den Modellen von 1963 bis 1975 waren 300 bis 350 Nm angegeben. Bei 964 und 993 sind es aber 460 Nm, aber da hat sich an der Achse neben dem Anzugsmoment für die Achswellenmutter ja noch ganz viel mehr verändert. ;)

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas

Reiner 15.08.2005 23:16

Hi Roadrunner,

irgendwie scheinst du recht zu haben, ein paar Veränderungen sind mir auch schon aufgefallen... :D

Sag mal, warst du vor ein paar Wochen hier in Braunschweig bei BMW Block am Ring? Da stand nämlich ein 993, der deinem sehr ähnlich war... :confused:

Gruß Reiner

wwauer 15.08.2005 23:27

@Tiptronicman, Roadrunner, Reiner
Ihr seid die Besten!!!
Wenn´s dieses Forum nicht schon gäb, müsste man´s erfinden.
Aber roadrunner ein Hoch auf mein Werkstattbuch: Wenn man den Unterboden abnimmt, kann man die Welle nach unten rausziehen ohne noch was abzubauen.
Ja und M22/SW32, ich weiß: ein Diletant der Schrauber werden will und noch nicht mal ... (dafür kann ich allen erzählen was ein Monoflop ist)
Jetzt weiß ich auch warum bei dem Reparatursatz auch ein neuer Gelenk-Deckel dabei ist: Wenn man den alten abmacht leidet der wohl.
Also das mit dem Butterbrot werde ich beherzigen, obwohl bisher mein Material schwächer war, als die Kraft. Aber das wird jetzt geändert. Und nen Drehmomentschlüssel für 460Nm hab ich auch noch nicht, das Weihnachtsgeschenk geht nur bis 110.
Also noch mal Dank an Eure Beiträge.

Gruß, Wolfgang

Carreras 16.08.2005 00:55

Wolfgang,
noch was: wenn die Staubschutzmanschette schon eine Weile kaputt war und evtl. Staub und Wasser eungedrungen war, dann auf jeden Fall das ganze alte Fett des Gelenks rauswaschen und beim Neuzusammenbau den gesamten Inhalt der Fetttube des Reparatursatzes in das Gelenk verteilen. Die Menge ist schon richtig dafür bemessen.
Und beim Zusammenbau den Federring nicht vergessen .....

Gruß
Volker

roadrunner 16.08.2005 04:11

@ Wolfgang:
Nun ja, was da noch alles so geht... - ich gehöre ja zu den peniblen Leuten, die beim Ausbau der Welle auch noch darauf achten, dass es nicht zu sehr an den Gelenken zerrt, und ich schiebe auch einen Schutzschlauch über die Welle. Winnie zum Beispiel grinst sich da ja immer eins... ;)

@ Reiner:
Schäm' Dich, bei Niederlassungen von Fremdfabrikaten rumzuhängen! :D Aber ja, ich war da - ich schraube ja nicht nur am Porsche und brauchte ein paar Teile, die sie mir da bestellt hatten. Da kann man mal wieder sehen: Keinen Meter kann man wohin gehen, ohne entdeckt zu werden... ;)

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas

Reiner 16.08.2005 04:25

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von roadrunner:
<STRONG>
@ Reiner:
Schäm' Dich, bei Niederlassungen von Fremdfabrikaten rumzuhängen!
</STRONG>[/quote]

Ich kann das alles erklären!!! :D Ich fahre doch im Alltag auch so ein Auto... Außerdem arbeite ich fast dort nebenan, vielleicht sieht man sich ja mal?!

Gruß Reiner

Bones-SC 16.08.2005 10:27

@wolfgang:

Ein Monoflop ist doch irgend so ein Elektronic-Baustein/Schalter (oder sowas :D)
der nur Schaltungen in eine Richtung zulässt, oder?

...uijeeee bitte nicht steinigen jetzt. :D :D

wwauer 16.08.2005 12:07

So, ich habe fertich!
Also Roadrunner-Thomas das mit dem Überzieher (Schutzschlauch) ist sicher gar nicht schlecht. Denn beim rausziehen der Welle möchte die Manschette des äußeren Gelenks sich gerne mit ner kleinen Gummiblase am Dämpfer verkanten. An der Stelle hab ich fast 3 Stunden verbraten, man möchte ja nichts kaputtdrücken.
Das mit der M22 und den 460 Nm ist ja wohl n Witz. Zwischen 300 und 1000 Nm ist für mich alles eins: Gekröpfter Ringschlüssen mit 1 m Verlängerung, draufstellen und wippen.
Das mit dem rausdrücken der Gelenkwelle aus der Verzahnung war einfach: Die alte Mutter wird ja sowieso weggeschmissen, also am Ende mit halbem Gewinde drauflassen und draufhauen - nur ein kleiner Klapps und schon flutschte die Welle raus.
Der Sicherungsring hat sich dann noch ein bischen gewehrt, aber dann gings wie geschmiert. Ich hab dann noch ne kleine Probefahrt machen können.
Aber bei Unterboden ab habe ich ein klein wenig Schwitzen an der unteren Mittelnaht gesehen, kein Tropfen aber na ja. In der weiteren Zukunft sind aber erst mal die Leitungen zum Ölkühler dran, siehe "Aaahhh der Ölt"".

Euch tollen Ratgebern vielen Dank und wenn man sich mal sieht, geb ich einen aus.

Gruß, Wolfgang

roadrunner 16.08.2005 12:29

@ Wolfgang:
Toll, dass Du es geschafft hast, Glückwunsch! Und Du hast wieder ein bisschen mehr Erfahrung - erst, wenn man das mal selbst gemacht hat, werden so Sachen wie der Tip mit dem Schlauch klar, gell?

@ Dirk:
Ein Monoflop, auch monostabile Kippstufe genannt, ist eine Art Schalter, der in einem von zwei Zuständen beharrt, auf Antriggerung umschaltet und nach einer bestimmten Zeit wieder in den Ausgangszustand zurückfällt. Gibt's als IC, kann aber auch disket mit zwei Transistoren aufgebaut werden.

@ Reiner:
Du arbeitest gegenüber von BMW? Dann weiss ich glaube ich, wo Du arbeitest. ;) Klar, vielleicht laufen wir uns ja mal über den Weg, mein Auto fällt ja offenbar auf. :D

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas


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