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Gasumbau 911
Hat eigentlich schon mal jemand einen Elfer auf Gas umgebaut?
Ist dies eine Überlegung wert, wenn man ihn nicht mehr hergeben will? Liebe Grüße Gu |
Hallo,
ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit einem Gasumbau, aber nicht für einen Elfer. Problematisch wird’s beim Elfer wohl, weil die meisten Gasanlagen einen Verdampfer brauchen, der über das Kühlwasser mit Wärme versorgt wird. Solche Anlagen entfallen also von vornherein wegen "geht nicht". Anlagen der jüngsten Generation (JCOM) spritzen aber direkt flüssiges Gas ein, diese Anlagen könnten wohl mit dem Elfer funktionieren, dann aber erst ab Modellen 3,2 mit DME, da man hierzu das Einspritzsignal der Motorsteuerung braucht. Die mechanischen Pumpen kommen ja völlig ohne Elektronik aus, können also auch nicht diesbezüglich angezpapft werden. Ich empfehle Dir, Dich mal allgemein in Autogas-Foren umzuschauen, will aber auch gleich anfügen, daß die meisten dieser Foren eine Art Werbeplattform für Umrüster sind. Irgendwie kommt mir das mit den Umrüstern etwas komisch vor. Leider darf man solche Anlagen aus irgendwelchen Gründen nicht selbst einbauen, sondern braucht dazu irgendeinen Befähigungsnachweis, was dazu führt, daß die Umrüster den Deckel auf dem Topf mit den Infos draufhalten. So ist es ein langwieriger Prozeß, sich Informationen zu beschaffen bzw. anzulesen. Und je mehr man darüber liest, desto öfter stößt man auf anklagende Beiträge weil die Umrüstung nicht so geklappt hat, wie der unterinformierte Fahrzeugbesitzer sich das vorgestellt hat. Es ist häufig die Rede von "Motorwarnleuchte geht nicht mehr aus" und auch von Fressern, Leistungsverlust, ruckelnder Motorlauf.... Als Exzerpt meiner bisherigen Recherche: - es gibt ein nicht näher spezifiziertes Restrisiko für die Maschine an sich - es sind nicht alle Motoren tauglich für eine Umrüstung, alleine die Tatsache, daß man gehärtete Ventilsitzringe hat, reicht noch nicht. Es gibt Motoren, die trotzdem Probleme machen - die Umrüster schrecken vor der teueren Elfermaschine an sich schon zurück - die Audi-V6-Motoren scheinen bevorzugte Umrüstobjekte, weil man damit gute Erfahrungen gemacht hat (und diese guten Erfahrungenkräftig auf der Werbetrommel bearbeitet) - die Umrüster scheinen sich gegenseitig das Wasser abzugraben, mir kommt das Ganze in bestimmten Bereichen schon wie eine Religion vor - der Einbau selbst ist technisch simpel (wäre es für mich jedenfalls), wird aber durch Regelungen und Verordnungen erschwert - wer die letztgenannten Hürden der Regelungen genommen hat, läßt sich nicht in die Karten schauen - ich bin mir nicht sicher, ob die Forenbetreiber nicht auch oft Umrüster sind, somit wirkt für mich die Neutralität etwas eingeschränkt - die Langzeiterfahrung liegt ca. im 30000 km Bereich. So richtige Langläufer gibt es noch nicht - es ist häufig von Nachbesserungen der Umrüster die Rede, manchmal kommts mir so vor, als wären einige Nutzer sehr oft in der Umrüstwerkstatt. - es gibt noch Folgekosten, die bei der Anschaffung auch bedacht werden sollten. Gasfilterwechsel, kürzere Wartungsintervalle, Mehrverbrauch der Gasanlage, Mehrverbrauch an Motoröl, Gasprüfung... Technische Kurzinfo: - Venturi-Anlagen: Für katlose und elektroniklose Fahrzeuge, sehr einfaches System, schwere Leistungseinbußen und hoher Mehrverbrauch. Technik sehr preisgünstig. - Venturi-Anlage 2. Generation: Für Fahrzeuge mit Kat bis ca. Euro2 (Fahrzeuge mit Monopoint- oder richtiger Einspritzung, Einspritzsignal wird benötigt), ebenfalls Leistungseinbußen, Verbrauchswerte etwas besser. Anlage selbst technisch unkompliziert. - Gaseinspritzung; Wie Venturi2, nur wird eine Einspritzung installiert. - Flüssiggaseinspritzung (JCOM). Nur mit Motorelektronik, scheint ein technisch ausgereiftes System insbesondere mit Klopfregelung kann der hohe Oktanzahlwert des Gases besser genutzt werden. Grüße Jürgen www.ingbilly.de |
Ich sehe jeden Tag ein bis zwei Fahrzeuge die umgebaut werden. Natürlich kein Porsche ansonsten alles mögliche an Modellen und Fabrikaten.
Der Jürgen hat mit seiner Einschätzung im grossen recht. Unabhängig davon gehen Sportwagen und solche Umbauten nach meinem Empfinden schlecht zusammen und natürlich würde das Mehrgewicht stören. Die finanzielle Seite kommt dann hinzu. Es müssen schon einige Kilometer zusammenkommen damit das Geld für die Anlage wieder eingefahren wird. thorsten |
Wie oben von Jürgen angesprochen ist das nicht ungefährlich.
Problem insbesondere die höheren Verbrennungstemperaturen. Es gibt von (manchen) Herstellern deshalb auch "schwarze Listen", welche Wägen nicht umgebaut werden sollten. Ebensolche Listen gibt es von Versicherern (da die Herstellergarantie regelmäßig erlischt kann eine entsprechende Motor-Versicherung abgeschlossen werden), welche Autos nicht versicherbar sind. Das gilt natürlich nur für neuere Fahrzeuge. Was für einen 911 hast du im Sinn? |
Es würde sich um einen 993er Bj 95 handeln. Aber wen man sich die Kommentare durchliest, ist eigentlich die Überlegung schon klar, dass man ihn beim Benzin lässt. Aber vielen Dank!!!!
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Hallo,
@ Jürgen : Super Beitrag ! Danke ! :) Wie einige wissen werden fahren wir einen MB320E T mit Gasananlage. Wir haben das Auto vor ca. 2 Jahren und ca. 40.000 km umrüsten lassen. Per Saldo, nach kleinen Anfangsproblemen ( haupsächlich aufgrund meiner überhöhten Erwartungshaltung), läuft das Auto einwandfrei. Es gibt nur 2 Dinge die besser sein könnten: 1) Ein größerer Tank, der aber leider ohne große Kompromisse nicht machbar ist. Die 60 Liter sind netto 48 Liter.. und damit kommen wir zwischen 300 und 380 km weit. 2) Die Anlage setzt bei schnellem Gaswechsel oder bei leerem Tank und ruppiger Fahrweise ab und zu mal aus. Das passiert aber 1 mal in 3 Monaten. Anhalten, Auto abschalten und 5 Sekunden warten vor dem Neustart bringt alles wieder in Ordnung. Bei einem 11er Lufti würde ich so eine Anlage nie montieren. Das Risiko für den Motor und die Tanklösung wären für mich 2 absolute K.O.-Kriterien. |
Stefan, was machst du eigentlich mit dem schnellen Gaswechselproblem, wenn dies bei einem -kann ja schon mal passieren- kritischen Überholvorgang auftritt ? :eek: :eek: :eek:
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Zitat:
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Hi,
bei Elfern mit Wasserkühlung gibt es wohl mehrere Anbieter, z.B. auch den: http://www.autogas-manufaktur.de/bil...os_porsche.htm Grüße Matthias |
Also auch in Deutschland befasst mann sich bei der Porschegemeinde mit dem Thema LPG.
Ich kann zum Thema folgendes schon mal ergänzen hinsichtlich Erfahrungen: Mein erster 911 (3.2/85) habe ich mir selber auf LPG (Vialle LPI) umgebaut. Lief völlig unproblematisch, war vollgasfest und wurde von mir ca. 60000km mit LPI gefahren (nicht wie ein Weichei!) und dan verkauft (Motor tiptop). Dabei hatte der Motor >200000km gelaufen. Tja ein 3.2er hat eben ein sehr Langlebiger Motor. Ich habe jetzt einen 964 C4 und konnte es wiederum nicht lassen, also auch der läuft mit LPI. Hierbei habe ich die Anlage, ohne dass ich im Blechkleid ein Loch gebohrt habe, eingebaut! Ich bin so zu sagen der 1. 964 Fahrer mit LPI. Problemstelle hier ist der Tank aber auch dass habe ich hinbekommen und fahre jetzt einen LPG-tank mit bruto 55l. Auch jetzt lauft der motor wieder wie ein normaler 11er. Auch hier keine Probleme (wieso auch). Mittlerweile habe ich >20000km mit den 964er gefahren, wobei ich keine Langstrecken von mehr als 800 km scheue (deutsche Autobahn:) ) . Mein elfer geht jetzt wieder in Richtung 200000 aber was solls. Zum Thema LPI: diese Anlage kann in Motronic 11er (3.2 , 964, 993 usw) verwendet werden. Die Anlage ist laut meine letzte Informationen verwendbar bis eine Motorleistung von ca. 300ps (LPG-Pumpe fördert nicht mehr:frown; ). Dabei stellen zwei Tanks mit jeweils eine Pump geometrisch eine mehr als kleine herausforderung da wenn es um den Einbau in ein 11er geht :redface: . Ein 993 könnte auch Problemloss umgerüstet werden. Was man aber nicht vergessen darf ist das die LPI-Anlage von Vialle seines Gleichen nicht kennt (verges die ICOM) und somit die Teile nicht gerade billig sind. Mann muss also schon mit dem Auto fahren sonst lohnt es sich nicht. Schöne grusse vom Holländer.:) |
Toller Beitrag!
kannst du mal ein Photo posten, wie das mit dem Zusatz- Tank aussieht? |
Ich will da ja nicht immer wieder drauf herumreiten aber ist der Wagen nach dem Umbau auf der Waage gewesen? Nur wegen dem sportlichen Anspruch :)
thorsten |
Zitat:
Tja aber zum Thema gewicht: Ich sehe das Du da schon einfach das günstigere gewählt hasst mit den 3.6 im carrera C1. Dagegen ist und bleibt der 964 C4 ein Ochse mit seine 1400+kg. Ich habe selber auch en C1 mit 3.6er Motor gefahren und da muss ich bestätigen: Gewicht kann mann nicht Kompensieren. Nun der 964 hat Standard ein Kunstofftank mit 70l inhalt. Meiner hat (damit der "grosse" LPG-tank gut passt) einen ALU:cool: Tank mit ca. 20l Inhalt. Der ALU Tank ist um einiges leichter als der Kunststoftank (habe es nicht gewogen, füllt mann aber). Der LPG Tank wiegt ca. 30KG und hat bei mir ein Netto Inhalt von 46l. Etwas Matte jetzt: 70*0,7=49 für den falschen Kraftstof:smile: , 20*0,7+46*0,5+30=67 beim LPG Somit liegt die Diferenz bei ca. 18kg. Die tun es dann auch nicht mehr, aber als Ausgleich esse ich eben etwas weniger :rolleyes: . Zur Gewichtsverteilung: der LPG Tank liegt direkt vor dem Relaiskasten und so etwas weiter nach vorne und bringt so mehr gewicht auf die Vorderachse. Der C4 untersteuert eher und diese Anordnung müsste dies entgegenwirken aber ich kann da nicht sagen dass ichs bemerke. Damit ich denn LPG Tank befestigen kann musste ich eine Domstrebe:cool: montieren. Hoffe du hasst jetzt eine Antwort zum Thema Gewicht. Auch nicht uninteressant: Verbrauchswerte liegen so zwischen 12 und 23l auf 100:eek: . Wobei der letztere Wert bei dauertempo >200 schon mal vorkommen kann. Ist aber sch..ss egal bei 50ct/l. Im Schnitt sind es normalerweisse ca. 12-14l. Da Sportlichkeit angesprochen wurde...LPG hat ein Oktan von 100. Überlege doch da mal was mit Kennfeldanpassung möglich währe... könnte ja glat die 18kg einigermassen ausgleichen. PS Thorsten, ich sehe dass du Holländische Stossdämpern fährst. Holländer können keine Stossdämpfern machen. Ich würde sie raus schmeissen und ersetzen durch Bilstein (Sportliche Strasse). Habe sie Selber im C1 gefahren und würde sie jederzeit wieder nehmen. Wahren einfach super auf die normale Strasse. Wenn du rote Koni fährst... die sind nicht einstellbar sondern nachstellbar was etwas ganz anderes ist. Gruss, Chris |
@chris-911
zunächst mal vielen Dank für die ausführliche Erläuterung des neuen Wagengewichtes und dessen Verteilung. Ich gebe Dir recht das die paar Kilo nicht wirklich was ausmachen werden. Scheint mir eine durchdachte Sache zu sein der Gasumbau. Der Alutank war mir neu. Die Kennfeldanpassung auf 100Oktan hab ich mir geschenkt. Der Motor wird auch so schon schön warm. Der Einkauf der Dämpfer (die sind gelb!) erfolgte sicher nicht nach nationalen Gesichtspunkten. Manchmal weigere ich mich halt dem Mainstream als dusseliger Lemming hinterherzulaufen. Bilstein ist für mich keine Alternative. Es gibt sicher viele die damit gut fahren können, ich nicht. Allerdings setze ich auch beim Motor und den Reifen auf nicht oft anzutreffende Komponenten :) thorsten |
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