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HAHAM 02.04.2013 20:25

Kontaktkorrosion am Schräglenker
 
Hallo,

Vorsicht, das wird jetzt kein Thread für Orginalitäts-Freaks:

Ich habe das Bremsträgerblech nur nach Aufschlitzen vom Schräglenker abbekommen, weil in dem umlaufenden Ringspalt, der aus Radlagersitz des Schräglenkers (Alu) und Bremsträgerblech gebildet wird, massive Kontaktkorrosion war. Zwischen HA-Schwert und Schräglenker war auch etwas Kontaktkorrosion am Alu.

Jetzt habe ich auf jensschumis Seite dieses Foto gesehen:

http://jensschumi.site90.com/images/...G_2417_911.JPG

Jens, die Schrauben (original 900 083 066 08 Sechskantschraube M 12 X 1,5 X 40), die Du verwendet hast, sehen nicht wie original gelbchromatiert aus. Werden die vom PZ jetzt mit einer anderen, für den Kontakt mit Alu besseren Beschichtung geliefert (Zink-Nickel) oder hast Du andere Schrauben extra deswegen ausgesucht ?

Ich überlege nämlich, die ganzen Stahlteile, die mit Alu in Kontakt stehen, also die Bremsträgerbleche, die Schwerter, die Einstellexzenter und die Scheiben und Muttern Zink-Nickel beschichten zu lassen.

Wenn man einmal dabei ist, vielleicht auch gleich die Prallrohre von den Stoßstangen.

Was mein ihr ?

Nebenbei: Jens, mit welchen Druck mußtest Du die Ölleitungen aufblasen, damit die Beulen rausgehen ?


Hartmut

jensschumi 02.04.2013 23:25

Hallo Hartmut,

Bzgl. des Kontaktkorrosionsdingens:
Soweit habe ich die Hinterachse garnicht auseinandergenommen, bei den Schwertern war Schluß.
Ich würde mir aber über die nächsten 100 Jahre keine Sorgen machen, solange die Teile mit irgentwas Trennendem (Kupferpaste, Keramikpaste, Grafitfett, etc. zusammengebaut werden.

Bzgl. der Schrauben bekommst'e jetzt was zum Lachen:
Verrostete Schrauben, die nicht als Standardmaße vom Schrauben-Franz zu bekommen sind, strahle ich mit Hartgußkies (eigene Kabine) und dann kommt Zinkspray drauf.

Das ist was Du siehst :D

Ich stehe dem 'wilden Galvanisieren' von tragenden Elementen eher skeptisch gegenüber.
Der Beizvorgang kann schon bewirken, daß eine 8.8-er Schraube nachher keine solche mehr ist...

Bzgl. der Ölleitungen habe ich mir alles notiert, will das später auch noch auf die Seite bringen:
Druck 6 bar
Aufgepumpt mit beliebigem inerten Schutzgas (CO2, Corgon, Argon.., wofür gerade ein Druckminderer zur Verfügung steht), ist wg. Zunderbildung besser als Druckluft.
Geheizt wurde, bis man beim bewegen der Flamme erstmals Glühfarbe (dunkelrot) sieht.

Gruß
Jens

HAHAM 03.04.2013 19:16

Hallo Jens,

danke für die Info.

Noch kritischer sehe ich das Beizen bei 10.9er Schrauben (Wasserstoffversprödung durch die Säure). Bei niedrigeren Festigkeiten (das Schwert wird ja nicht aus hochfestem Stahl sein) habe ich hingegen keine Sorgen.

Nimmst Du auch bei Alu Kupferpaste ???



Hartmut

jensschumi 03.04.2013 22:00

Hallo Hartmut,
Weiß nicht, ob 1980 schon 10.9 verbaut wurde, aber natürlich wäre der Einfluß durch Beizen da noch gravierender.

Kannst' eigentlich dranschmieren, was Du willst.
Grafit, Kupfer, Keramik sind nur Notschmierstoffe, die je nach Umgebungsbedingungen noch funktionieren oder eben nicht.

Bei unseren alten Karren mit regenfreiem Sommerbetrieb reicht eigentlich das einmalige Abwischen mit Fahrradöl vor der Montage...

Gruß
Jens

HAHAM 03.04.2013 22:11

Hallo Jens,

bei meinem 89er sind 10.9er dran. Z.B. die Schraube am Schwert parallel zu der Exzenterschraube für die Höheneinstellung.

Ich frage wegen der Kupferpaste auch nur wegen Korrosion. Ich hatte mal ein erstes Problem mit einer Cu-haltigen Alulegierung (Certal), wo es unter Salzwassereinfluss zum Bruch wegen Spannungsrisskorrosion kam. Deswegen bin ich etwas empfindlich, wenn ich Al und Cu höre.:floet:


Hartmut

jensschumi 04.04.2013 08:24

Zitat:

Zitat von HAHAM (Beitrag 175510)
erstes Problem mit einer Cu-haltigen Alulegierung (Certal), wo es unter Salzwassereinfluss zum Bruch wegen Spannungsrisskorrosion kam.


Hartmut

Mit sowas arbeitet man auch nicht, wenn nicht unbedingt nötig :D

War das ein geschweißtes Teil?

Gruß
Jens

HAHAM 04.04.2013 21:26

War aus dem Block gefräst, nichts geschweißt. Wir haben die Streckgrenze bei geringem Gewicht und etwas Bruchdehnung gebraucht und ein ziemlich großes Halbzeugformat, da war nur Certal lieferbar. Nie wieder.


Hartmut

summit 15.04.2013 09:28

Hallo zusammen,

CU-Paste in Kombination mit Aluminiumlegierungen wird früher oder später zur Schraubensicherung (elektrolytische Reaktionen / Kaltverschweißen).

Klassisch am Porsche wäre Castrol Optimol TA (z.B. für Radmutterngewinde und Kalotte Vorschrift gemäß Handbuch). Ansonsten halt darauf achten dass CU-frei (OKS 235 Anti-Seize, WEICON Anti-Seize "High-Tech" usw.) und Anziehdrehmoment entsprechend reduzieren.

Angegriffene Schrauben und Muttern an Fahrwerk und Bremse würde ich durch (originale) Neuteile ersetzen.

Grüße, Armin

PS: Für Originalitäts-Freaks;): www.wegertseder.com führt eine Riesenauswahl an gelb passivierten Normteilen (Neuteile sind zwischenzeitlich wohl alle Chrom-VI-frei).


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