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911-Markus 01.02.2005 11:34

zu niedriger Öldruck - was machen?
 
Hallo, ich habe mir gestern einen 911 2,7 l Bj. 77 gekauft. Auf der Heimfahrt viel mir dann auf, das der Öldruck meines Erachtens nach zu niedrig ist. Bei 3000 Umdrehung liegt er so bei 2 bar, im Leerlauf würde ich mal sagen bei 0,5. Der Motor ist trocken, soweit ich das sehen kann.

Wer kann mir als Newbie ein paar Tips geben, woran der niedrige öldruck liegen kann. Vielleicht ist es ja auch nur die Anzeige?

Bin für jeden Tip dankbar

Markus :confused:

tiptronicman 01.02.2005 12:03

Hallo Markus,

Öldruck(-Anzeige)ist auf jeden Fall deutlich zu niedrig.
Laut allgemeiner Meinung sollte der Öldruck im Leerlauf bei Betriebstemperatur nicht unter 1 bar liegen und bei 5000 Umdrehungen nicht unter 3,5 bar.

Zuerst solltest Du die Anzeige prüfen (lassen), da dies sicher die billigste Fehlerquelle ist.
Ist hier alles i.O. dann wird´s leider teuer, da dann Ölpumpe oder Lager (Haupt- und/oder Pleuellager) verschlissen oder beschädigt sind was auf jeden Fall eine (Teil-)Revision des Motors erforderlich macht.
Im jetzigen Zustand auf keinen Fall weiter als bis zur Werkstatt fahren, die möglichen Folgekosten sind enorm.

Gruß, Sven
(dessen 964 bei 3000 1/min einen Öldruck > 4 bar hat)

Gereon 01.02.2005 12:13

Hallo!

Gut, dass das mit dem Öldruck mal angesprochen wird. Ich weiß, dazu wurde schon viel gepostet, dennoch meine Frage:

Bei meinem 911S fällt bei warmen Motor (80°c) die Öldruckanzeige im Leerlauf fast auf Null :eek:

Die Ladekontrolleuchte leuchtet nicht und der Leerlauf ist mit 1000 Upm eingestellt. Alles geht super und wenn ich fahre, habe ich ab 3000 Upm bereits 3,5 Atü laut Anzeige.

Der Motor hat jetzt erst ca 8000 km drauf, seit er komplett überholt wurde.

Habe kürzlich knapp 2 Liter öl nachgefüllt der Spezifikation 20W50, vorher war der Druck noch niedriger...

Gehen die Anzeigen wirklich so ungenau?

Fragende Grüße aus Österreich,
Gereon

911-Markus 01.02.2005 12:54

Naja, ich habe gestern fast 1000 km zurückgelegt, ich hoffe dass hat keinen bleibenden Schaden hinterlassen. Auf jeden Fall fahre ich morgen mal zu Bosch und lasse den Öldruck direkt am Motor messen. Mal sehen was da rauskommt.

Danke schon mal für die ersten Antworten.

Markus

-AS- 01.02.2005 14:06

Öldruck ist bei C1 und 964er in der Regel ca. 1000 U/Min. : 1000 + 1, also bei 3000 Umdrehungen 4 bar (circa!)

Ciao, Andreas
P.S: Mein Öldruck hält sich aber nicht an diese Faustformel: Im Leerlauf immer ca. 3 bar, bei Last immer ca. 4 bar, nie 5 bar...
:rolleyes:
;)


amueller 01.02.2005 21:45

Hallo Markus,

habe einen 76er 911 2.7. Bei mir ist das genauso wie bei Dir.

Es hängt allerdings stark von der Öltemperatur ab. Bis 90° habe ich bei 4000U/min 4bar und im Leerlauf etwas über 1bar. Da sich bei mir allerdings die Öltemperatur nach einiger Zeit immer auf ca. 100° erwärmt, wir das Öl noch dünner und die Öldruckwerte sinken auf Deine Werte. Vor dem letzten Ölwechsel (verbunden mit dem Tausch eines Zylinders ;-() hat sich mein Motor selten über 90° erhitzt. Vielleicht liegts auch am neuen Motoröl. Ich werde beim jetzt anstehenden auf jeden Fall darauf achten 10W-40 zu verwenden. Ich vermute ich habe jetzt viel dünnflüssigeres im Motor.

Andreas

Waffel Winnie 01.02.2005 22:57

Moin Jungs!
jetzt macht mal keine Panik(mache).
Und die alten Elfer bitte nicht mit hochmodernen C1 und so vergleichen...

Die alten Instrumente, die noch eine Einteilung bis 10 bar haben (ist das beim 77er überhaupt noch so?), sind sowieso ziemlich ungenau und bei fast noch jedem alten Elfer den ich kenne, sinkt im Leerlauf die Anzeige unter ein bar.

Und gerade die 2,7 Liter sind bekannt dafür, daß sie hohe Öltemperaturen erreichen, wo der Öldruck halt mal auch etwas absackt.

@Markus
wie war denn Deine Öltemperatur? Egal auf jeden Fall kann nach längerer fahrt, wenn das Öl sehr heiss ist, der Öldruck auch rapide absinken, weil es sehr dünnflüssig wird. Und bei den 2,7 ohne zusätzlichen Ölkühler wird das Öl auch sehr heiss.

Und welches Öl ist denn eingefüllt? Ich hoffe kein 0W oder 5W oder so Schmarrn.
Ein Blick in die Betriebsanleitung reicht. Da gehts meines Wissens erst ab 10Wxx los, und das bei krassen dauerhaften Minustemperaturen. Für Dich richtig ist ein etwas zäheres Mehrbereichsöl, am besten ein 15W40 oder noch besser ein 20W50, das hat mehr Reserven.
Denkbar ist auch ein 10W60, muss aber meiner Ansicht nach nicht sein.

Zur Sicherheit solltest Du aber auch mal einen kleinen Grundcheck bei einem Spezialisten machen. Ist grundsätzlich empfehlenswert, wenn man seinen ersten Elfer kauft.

Grüße
Winnie

911-Markus 01.02.2005 23:01

Hi,

so wie es jetzt aussieht habe ich im Moment 10 W 40 drin. Mein Motor hatte sich während der Fahrt ziemlich konstant an 80 Grad gehalten. Vor allem bei der langen Fahrt und den vielen Staus hatte es mich gwundert, dass das Öl nicht heisser geworden ist.

Gruß

Markus

wolfgang911 01.02.2005 23:09

Hallo,

hier ein Auszug aus der Betriebsanleitung '77:

Der Schmieröldruck im Motor wird in atü angezeigt. Der Öldruck soll bei 80°C Öltemperatur und 5500 U/min ca. 4,0 atü betragen. Ein Absinken des Öldruckes bei höheren Temperaturen ist normal. Im Leerlauf darf bei heißem Öl die grüne Kontrollampe aufleuchten, ohne daß die Betriebssicherheit des Motors gefähreded ist!!!!!

Gruß Wolfgang, der zuerst mal ein Manometer reinschrauben würde, denn die Geber sind oft defekt(bestimmt wegen Baumarktöl und Wechselintervall 30 000km!!! :D )

Micha 02.02.2005 00:53

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von wolfgang911:
<STRONG>(bestimmt wegen Baumarktöl und Wechselintervall 30 000km!!! :D )</STRONG>[/quote]

Baumarktöl schütte ich nur noch rein, solange die Spezifikationen eingehalten werden. Viel Wichtiger ist der Intervall, einmal im Jahr oder alle 5-10tkm. Außerdem gibt es auch dort u.a. Castrol.

Gruß Micha

Schuko 02.02.2005 04:33

Hallo liebe 2,7er Fahrer !!!

Also ich würd auch keine Panik machen. Bei meinem 2,7er ist es genauso:

Kaltstart jetzt bei 5 Grad - Öldruck bis 6 bar.

Ab 80 Grad + Leerlauf unter 1 bar manchmal gegen Null, Grüne Lampe hat aber nie geleuchtet (außer bei Zündung und Motor aus)

Auf der Autobahn kann der Öldruck bei heißem Motor ab knapp 100 Grad bei 3000 u/min gut 2 bar, bei 4000 u/min gut 3 bar haben.

Das Instrument schwankt manchmal um 1 bar bei relativ konstanter Drehzahl, vielleicht hat das etwas mit den Regelkolben zu tun.

Mein Motor wurde vor 6 Monaten neu gelagert, die Werte sind unverändert.

Meine Meinung: Solange im Leerlauf die grüne Lampe ausbleibt (darf ja sogar im Leerlauf angehen) und der Öldruck bei 2000 u/min und 80 Grad Öltemp. mind. 2 bar hat, ist alles O.K.

Gruß Schuko

nine11 02.02.2005 04:35

Hallo zusammen!

Auch dieses Thema interessiert mich brennend. Anscheinend machen sich die Mehrzahl unserer Porschisten grosse Sorgen wegen zu niedrigem Oeldruck.
Bei mir (vor allem bei meinem 964-er mit 74000km Laufleistung, Castrol 5/40-er Oel)ist jedoch das Gegenteil der Fall. Schon im Leerlauf (850 u/min) wird schon zwischen 3,5 und 4 bar angezeigt. Sobald ich auf über 2000 u/min drehe und konstant diese Drehzahl einhalte, werden mir immer knapp über 5 bar angezeigt.

Ist das normal und wenn nicht, was sind die Ursachen?

Schon jetzt besten Dank für Eure Antwort.

Grüsse aus dem regnerischen Wallis

911-Markus 02.02.2005 06:00

Hallo zusammen,

so - erstmal Entwarnung. Ich war bei Bosch, da haben die ein Manometer direkt angeschlossen. Im Leerlauf bei 1000 Umdrehungen 1,1 bar. Danach bis hoch auf 5,5. So wie es aussieht ist der Öldruckgeber defekt oder die Anzeige. Das würde vielleicht auch erklären, warum die Temperatur noch nie nennenswert über 80 Grad gegangen ist. Wobei mir das doch ein wenig seltsam vorkommt.


Gruß

Markus

Flash 04.02.2005 06:38

Hallo,

in den vorangegangenen Beiträgen wurde viel über Ölviskositäten, "dickere Grundöle" und deren Einflüsse auf den Öldruck geschrieben. Manches war in meinen Augen nicht ganz richtig, deswegen hier nochmal etwas Theorie (kann man übrigens alles z.B. auf der Castrol Homepage nachlesen).
Bei Mehrbereichsölen (z.B. 15W-40) sagt die erste Zahl etwas über die Viskosität bei sehr kaltem Öl aus (wird je nach Sorte zwischen -30 und -5 Grad gemessen), die zweite Zahl beschreibt die Viskosität bei 100 Grad. Für beide Zahlen gilt, je kleiner desto dünnflüssiger. Da es hier um den Öldruck bei Betriebstemperatur (also etwa 80 - 130 Grad) geht, ist die zweite Zahl die wichtigere, trotzdem sagt die erste Zahl auch etwas aus. Bei genau 100 Grad ist ein 0W-40 genauso dünnflüssig wie ein 10W-40, ein 15W-40 oder ein SAE40 Einbereichsöl. Ein 5W-50 oder 20W-50 ist bei 100 Grad dickflüssiger als alle vorher genannten 40er Öle, ein 10W-60 demnach noch dicker als alle 40er und 50er Öle. Je dickflüssiger das Öl desto höher der Öldruck, alles ganz einfach :)
Wie sieht es aber bei anderen Temperaturen aus? In kaltem Zustand (also z.B. bei 10 Grad) ist ein 0W-40 deutlich dünnflüssiger als ein 15W-40 bei gleicher Temperatur. Da beide Öle bei 100 Grad die gleiche Viskosität haben, muß die Viskosität des 15W-40 mit steigender Temperatur stärker abnehmen als die des 0W-40. Führt man diese Kurven in Bereiche über 100 Grad weiter, sieht man dass dort das 0W-40 dickflüssiger als das 15W-40 ist :eek: . Die Viskosität eines 0W-40 ist schlicht und einfach weniger von der Temperatur abhängig, unter 100 Grad ist es dünner und über 100 Grad ist es dicker als ein 15W-40. Damit kommt es dem idealen Öl (gleiche Viskosität bei allen Temperaturen) näher und ist deswegen meistens auch viel teurer als ein 15W-40 :( Ein 15W-40 anstelle eines 0W-40 verstärkt also nur den Effekt des abfallend Öldrucks bei steigenden Temperaturen. Soll mehr Druck bei hohen Temperaturen her, hilft am besten ein xxW-50 oder xxW-60. Wobei auch hier wieder sinngemäß gilt, dass ein 5W-50 temperaturstabiler (und damit besser) ist als ein 20W-50.

Woher kommt nun der vielgehörte Rat, ein dickeres Grundöl (d.h. größere Zahl vor dem W) zu bevorzugen?
Erstens braucht man die tollen Kaltstarteigenschaften eines 0W-xx Öls nicht bei nur im Sommer bewegten Spaßmobilen.
Zweitens spricht der Preis für die meistens mineralischen dickeren Grundöle.
Drittens steht dahinter die Sorge um die Langzeitstabilität eines Öls. Mehrbereichsöle sind (oder waren?) vereinfacht gesagt Einbereichsöle, deren Temperaturstabilität durch Zusatz von Additiven verbessert wurde. Ein dünnes 20W Winteröl wird also durch Additive so verbessert, dass es sich bei 100 Grad wie ein 40er Sommeröl verhält. Bei einem noch dünneren 10W Grundöl ist es naturgemäß noch schwieriger es auf die gleichen Hochtemperatureigenschaften zu trimmen. Mit den gefahrenen Kilometern werden die Additive im Öl nach und nach zerstört oder gehen verloren, das Öl nähert sich immer weiter den Eigenschaften des Grundöls an. Salopp gesagt wird nach gewisser Zeit aus einem 20W-40 vielleicht ein 20W-30, aber aus dem 10W-40 wird ein 10W-20. Das 30er Öl hat mehr Sicherheitsreserven als das 20er, deswegen wird das dickere Gründöl bevorzugt. Bei den heutigen Ölen und unter Einhaltung der Wechselintervalle halte ich die Sorge um die Langzeitstabilität aber für unbegründet.

Bleibt noch die Frage, ob hoher Öldruck für sich genommen überhaupt ein Vorteil ist?? :rolleyes: Wichtig ist doch eigentlich, dass genügend Öl an alle Schmierstellen kommt und dass dieses Öl dort einen stabilen Schmierfilm aufbaut. Ein dünneres Öl lässt sich leichter durch die Kanäle und Bohrungen im Motor pumpen, man braucht nur weniger Druck um die gleiche Menge Öl zu transportieren. Solange das dünnere Öl genausogut schmiert, schadet es wohl nicht. Nur wenn derselbe Motor unter gleichen Bedingungen mit dem gleichen Öl auf einmal weniger Öldruck hat als früher oder in der Betriebsanleitung angegebene Mindestwerte unterschritten werden, sollte man der Ursache auf den Grund gehen.

Viele Grüße,
Jens

PS: Wenn ich irgendwo Unsinn geschrieben haben sollte, lasse ich mich gerne korrigieren ;) .
PPS: Das ganze ist hauptsächlich Theorie. Es soll nicht heissen, dass ein 15W-40 schlecht oder das falsche Öl für einen alten Elfer wäre. ;)


umn 08.02.2005 00:46

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von Flash:
<STRONG>
...
PS: Wenn ich irgendwo Unsinn geschrieben haben sollte, lasse ich mich gerne korrigieren ;) .
...
</STRONG>[/quote]
Hi,

das stimmt schon soweit. Man sollte aber vielleicht noch zwei Sachen erwaehnen:

1) Die sog. dynamische und kinematische Viskositaet eines Oeles sind fuer die eigentliche Oelversorgung im Betriebszustand gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, wann der Schmierfilm reisst, und das wird durch die HTHS-Viskositaet bestimmt. Daher sollte bei einem luftgekuehlten Motor die HTHS-iskositaet &gt;3.5mPas sein.

2) Oeldruck
Wie du schon richtig schreibst, ist die vornehmste Aufgabe des Oeldrucks in den Leitungen die Oelfoerderung und die Ueberwindung der Leitungswiderstaende.

Der Druck im Oelpolster des eigentlichen Gleitlagers (und damit die Tragfaehigkeit des Lagers) wird nicht durch den Oeldruck in den Leitungen bestimmt, sondern baut sich durch hydrodynamische Effekte aus der Drehbewegung des Gleitlagers selbst auf.

Der notwendige Leitungsoeldruck leitet sich daraus ab, wie man das Oel an die Pleuellager bekommt. Bei einem Mehrzylindermotor muss das Oel dazu durch die Hauptlager gegen die Fliehkraft in die Lagerzapfen gelangen koennen, und dazu sind je nach Zapfendurchmesser und Drehzahl ueber 2.5 bar Druck notwendig. Beim Einzylinder, wo die Einspeisung zentral am Kurbelwellenende erfolgt, muss nicht gegen die Fliehkraft gearbeitet werden, deswegen sind hier Oeldruecke um 1 bar ausreichend.

Gruss
Uwe


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