Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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911Bavaria 10.04.2003 17:27

Porsche im Aussendienst - Was sagen die Kunden ??
 
Insgeheim träume ich schon seit vielen Jahren von einen Porsche 993 S oder 4 S. Bisher habe ich mich nicht so recht getraut, so ein Auto als Geschäftsfahrzeug zu kaufen. Stattdessen habe ich mir immer Understatementkisten gekauft und zum Spaß privat meinen Morgan +8 gefahren. Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt, wenn Ihr mit "Endkunden" zu tun hatten. So richtig trau ich mir das noch nicht ...........

11er fahrer 10.04.2003 17:53

Hallo Andreas,

als ich meinen SC gekauft habe war ich 25 und in einem Großkonzern angestellt. Ich habe neben meinem Chef im Parkhaus geparkt und der war begeistert. Auch sonst habe ich nur Zustimmung erhalten. Ich bin der Meinung, dass ein Porsche neutral bewertet wird bzw. einen erfolgreichen und leidenschaftlichen Menschen auszeichnet.

Kein Mensch nimmt Dir einen Porsche krum!!!

wolfgang911 10.04.2003 18:06

@Andreas,

das hängt von Deinem Job und von der "Gehaltsklasse" Deiner Kunden ab.
Als Architekt oder Rechtsanwalt denke ich ist es egal oder eher schlecht wenn Du im 3er BMW vorfährst.
Im Außendienst kenne ich Jungs die schon seit Jahren einen 11er fahren und sehr gute Geschäfte machen.
Prinzipiell wird man Dir immer einen Porsche neiden, auch den 20 Jahre alten für 13000€. Wenn Du es allen Recht machen willst, erschieß Dich gleich, denn das schaffst Du nie! Kannst Du es Dir leisten eventuell ein paar Kunden weniger zu haben, dann mach was Du willst, dann bist wenigstens Du zufrieden!!

Gruß Wolfgang(der mit dem Morgan +8) :D :D

Forenfee 10.04.2003 18:30

Darüber haben wir auch schon mal philosophiert:
http://www.forumworld.tv/cgi-bin/ult...c&f=8&t=000054

Paws 10.04.2003 19:11

Schwieriges Thema. Und - glaube ich - auch nur von Fall zu Fall für sich selbst zu beantworten.

Man muß seine Branche und seine Kundenstruktur emotionslos und unvoreingenommen analysieren - und wenn man sich die Frage überhaupt stellt, OB man es sich erlauben könnte im Elfer vorzufahren, dann denke ich, dass man schon verloren hat: sprich man es sich eigentlich NICHT erlauben kann. Bauchgefühl zählt.

Ich selbst bin Unternehmer. Dienstleister. Werbefuzzy. Kreativgeschäftsführer in (m)einer münchner Agentur. Ich fuhr - als ich die finanziellen Mittel dazu hatte - jahrelang Lotus. Und habe mich damit als Spinner geouted. Akzeptiert von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. NIE aber hätte ich es mir erlauben können, im Elfer vorzufahren. NEVER. Obwohl ich entweder mit Großkonzernen in der Chefetage oder mit den Inhabern mittelständischer Unternehmen zu tun habe. Denn selbst, wenn meine Gesprächspartner locker das dreifache meines Gehalts verdienen - und selbst wenn die Herren (selten Damen) schwere Benze, 7er BMWs und manchmal Jaguar fahren, wäre ihnen ein Porsche auf dem Parkplatz extrem sauer aufgestossen. Vielleicht besonders deswegen, weil SIE ihn selbst aus Konzernräson eben nicht fahren dürfen...

Der deutsche Dienstleister hat bescheiden zu sein, selbst, wenn er Millionenverantwortung trägt. Ich selbst habe mich dabei ertappt, dass ich einem Filmproduzenten einen Auftrag NICHT gegeben habe, "nur" weil er mit einem neuen Ferrari vorgefahren ist. (Mittlerweile sind wir gute Freunde und ich weiss, wie hart er kämpft und gekämpft hat um sich den Traum vom Ferrari zu erfüllen... aber der erste Eindruck zählte nun einmal).

Im Augenblick ist das Augenmerk der Menschen so auf "es geht uns so schlecht" und "die Wirtschaft liegt danieder" eingestellt, dass der Faktor Neid noch mehr zählt als nur vor einem Jahr. Sparen ist in. Understatement. Zurückhaltung und JAMMERN.

Nein, ich glaube, ich würde heute niemandem empfehlen sich keine Gedanken darüber zu machen, wie er in einem Porsche auf seine Klientel wirkt. Zumindest nicht BEVOR man sich durch Leistung/Qualität/Preis etc. anderweitig qualifizieren konnte.

Wobei ich allerdings glaube, dass Oldies davon definitiv ausgenommen sind. Alles was älter ist als zwanzig Jahre (Auto, nicht Fahrer!) geht schon wieder als Spleen durch! Tja - aber es gibt auch Branchen, wo eben Spleen und Individualismus negativ besetzt sind!!!

Grüße,
Marcus

-AS- 10.04.2003 19:51

Tja, da hat wohl Marcus alles gesagt.

Ich hab mir ganz anachronistisch zur rezessiven Depri-Lage - jetzt gerade! - meinen Elfer genehmigt, obwohl ich als Jurist in einem Medienkonzern arbeite, wo grad etwas Konsolidierung angesagt ist (gut aber dass ich wußte, dass der Vorstand grad 'nen nagelneuen "4,2l-Audi A8 L" geordert hat - hab ihm dann daneben mein klitzekleines Porschilein gezeigt und bescheiden gejammert, dass es bei mir nur für so 'ne alte Rottel ohne Komfort und mit 60 PS weniger als bei ihm reiche, und ihn in den bescheidenen Kofferraum gucken lassen... er meinte erst "geht das alte Ding schon wieder nicht" als ich vor dem geöffneten Kofferraum stand - hihi...).

Ja, nur keinen Neid erwecken - immer brav jammern, und sich dennoch FREUEN!!!
Ciao, Andreas

pöhli 10.04.2003 22:45

Seltsame Meinung hier in good old Germany.

Liegt aber wohl an der Grundeinstellung oder verschobenen Gewichtungen oder an der Frustration mangels eigenem Erfolges. Ich habe zu tun mit allen Schichten des sozialen Umfeldes und was mir auffiel ist, dass man absolut kein pauschales Urteil abgeben kann, ob man nun mit Porsche oder eben nicht Porsche vorfährt.

Ich habe Landwirte, die sind hin und weg. Ich habe Geschäftsführer, die sind hin und weg, dürfen es aber nicht zeigen.
Ich habe Behördenvertreter, die fragen mich, wann wir den näxten Termin machen.
Ich habe Menschen um mich, die mich verurteilen, weil ich Porsche fahre.
Ich habe die gesamte Palette.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass ich für mich persönlich keine Rücksicht mehr nehme, ob nun jemand "geeignet" ist, mich mit dem Porsche zu sehen oder nicht. Die Frage, die man sich stellen muss (oder sollte) ist doch, ob man wegen seiner Persönlichkeit Erfolge erzielt oder wegen seiner Umgebung (ich zähle meinen 964 zu meiner Umgebung) oder eben nicht.

IMO kommt es darauf an, wie man selbst "rüberkommt". Passt es, ists ok, passt es nicht, dann halt nicht. Und dieser Faktor hängt nicht vom Fahrzeug ab, das ich fahre.

Wenn ich mit Menschen zu tun habe, die aufgrund meines Porsches "gegen" mich sind ... dann muss ich sagen, dann bin ich froh, wenn ich von denen keinen Auftrag bekomme. Ich lege keinen Wert auf oberflächliche Beurteilungen - Beziehungen gründen sich nicht aufgrund der Umstände des Lifestyles sondern aufgrund persönlicher Sympathien oder Interessen.

Ich für meinen Teil fahre also zu jedem Termin mit dem Porsche.

Grüße,
pöhli

targalover 10.04.2003 22:52

Hallo,

die rationale Antwort: Wenn Du es Dir leisten kannst auf 25% deiner Kunden zu verzichten, dann kauf einen.

die emotionale Antwort: Läßt Du Dir immer von anderen vorschreiben was Du zu tun oder lassen hast?

die humorvolle Antwort: Kauf ihn und finde heraus wer deine wahren Freunde sind.

Ansonsten kauf dir einen Porsche und einen Passat Kombi. So hab ich es gemacht.

Viele Grüße und viel Spass
wünscht Michael (der ca 20% Kunden verloren hatte damals *g*, es aber nie bereut hat) ;)

-AS- 10.04.2003 23:13

@Pöhli: Das mit Persönlichkeit/Umgebung gefällt mir...

Mir sagen allerdings viele die mich kennen, der Porsche passe nicht zu mir - wegen der Farbe. Zu mir passe eher schwarz? Hm, ich höre immer wieder der Wagen sehe "schwul" aus - aaargl, so ein quatsch, er ist stilvoll, extravagant wie es ein Luxuspielzeug gern sein darf, und Frauen finden ihn süß ("Mini"-Effekt...)

Das mit dem Vorstand war nötig - sonst heißt es "der verdient zu viel" (dabei reicht es doch NIE... :D )

Aber es ist leider wirklich ein Problem, dass viele neidisch sind - man wird auch in die Schublade "Porschefahrer" gesteckt. O Mann, ich war nun jahrelang "BMW-Fahrer", und was soll denn nun an mir anders sein? (früher fuhr ich sogar Ford und Opel - bin immer noch derselbe Typ... ;) ). Wenn ich an 'ner Kneipe vorfahre, merke ich wie die Typen die Köpfe zusammenstecken, und mich aus den Augenwinkeln mustern wie... ja, wie WAS eigentlich??

Einen erfolgreichen Schnösel? Einen impotenten mit Schw...verlängerung? Einen der nur mit Porschi 'ne Frau kennenlernt? Häää, oder was? Wieso nicht einfach 'nen normalen Kerl, der SPASS AM AUTOFAHREN hat, und ein SCHÖNES AUTO zu schätzen weiß??? PUNKT!

Nachdenklich, Kopf-schüttel,
Andreas :confused:


pöhli 10.04.2003 23:20

Die Farbe passt nicht ?

Es gibt keine Farbe, die nicht passt. Wenn sie DIR gefällt, passt sie, und das ist es worauf es ankommt.

I give a shit about ....

Grüße,
pöhli

gilles027 11.04.2003 07:53

Hallo an alle,

"
Im Augenblick ist das Augenmerk der Menschen so auf "es geht uns so schlecht" und "die Wirtschaft liegt danieder" eingestellt, dass der Faktor Neid noch mehr zählt als nur vor einem Jahr. Sparen ist in. Understatement. Zurückhaltung und JAMMERN.
"

Deswegen fahr ich ja Porsche, weil ich mir den Wertverlust der BMW und AUDI nicht leisten kann. So begründe ich dass immer, was die AUDI und BMW Fraktion aber noch mehr in Rage bringt.
:D

Gruß

kai993 11.04.2003 08:23

hello,

es ist schon nicht leicht in diesen zeiten als porsche fahrer, jedoch ich fuehre mir immer vor augen, dass:

mitleid gibt es umsonst, neid muss mann/frau sich erarbeiten!

ansonsten hilft der p einem sein umfeld neu zu beurteilen, da einige mich als einen anderen menschen ploetzlich sehen. als wir unser haus vor 12 jahren gebaut haben und meine frau bmw 02 und ich einen rekord c caravan mit schweinehaken fuhr, sagte ein vermeintlich guter freund der familie : koennt ihr euch nicht mal einen anstaendigen wagen kaufen!
heute: so muesst ihr ja nicht rumprotzen!

meine erfahrung mit kunden ist quer durch die bank positiv, allerdings parke ich den wagen nie auf den besucherparkplaetzen direkt am eingang, lieber etwas abseits, gehe ein paar meter zu fuss und bemuehe mich, dass niemand bei den ersten kontakten etwas mitbekommt. danach ist es immer easy going gewesen.
bei meinen arbeitskollegen und auch bei der gf ist der wagen nie ein thema.

ich glaube, wenn mann/frau den wagen nicht in den vordergrund stellt, sondern einfach sich selbst treu bleibt, ist alles kein hindernis.

liebe gruesse
kai


993cab 11.04.2003 08:29

@all,

ich glaube, daß diese frage jeder für sich ganz individuell entscheiden muß - hier wird sich m.e. herausstellen wie groß die "leidenschaft" (kommt auch von leid) wirklich ist. ich persönlich arbeite als lei(d)tener angestellter in der zentrale eines recht großen familienunternehmens (ca. 12000MA)- man achtet schon auf "etikette" usw....

da mein genetisch bedingter drang zu kfz (3 motorräder/3 autos) sich einfach nicht unterdrücken läßt - eigene erfahrung habe ich mir einen 911 gekauft und fahre hiermit in das geschäft. anfänglich gab es viel gerede......(war der einzige porsche)

heute stehen 2 weitere boxter und ein 996 4s auf dem firmenparkplatz....

ich kann heute sagen, daß die meisten leute den spleen akzeptieren......neid wird es jedoch immer geben...

aber im ernst, will man sich durch seine soziale umgebung wirklich einschränken lassen - ich nicht

grüße gert :rolleyes:

911Bavaria 11.04.2003 08:38

Herzlichen Dank für Eure Ratschläge.

Interessant ist für mich die Aussage, .....ich kann mir keine große Limousine wegen des hohen Wertverlustes leisten..... Ein schönes Argument !

Ich muß dazu noch ergänzen, daß ich mich mit Immobiliengeschäften ernähre und in dieser Branche gibt es genügent "gelackte Halsabschneider". In diese Schublade möchte ich micht nicht pressen lassen. Ich finde es traurig, wenn ein ehrlicher Mensch, der sehr hart für sein Geld arbeitet, bei einem ersten Konatkt mit einem Kunden die Hälfte der Zeit dafür aufbringen muß, um sein Image durch den Porscheauftritt ins rechte Licht zu rücken.

Es wäre ja ganz einfach, geschäftlich einen dezenten Mittelklassewagen und privat einen Porsche. Aber was mach ich mit meinem Morgan +8 ? Wieviele Autos braucht der Mensch ?

Nach dem ich über all die Jahre hinweg den Verzicht üben mußte, finde ich es an der Zeit auch Tagsüber ein Auto zu fahren das Spaß macht und zudem wirtschaftlich betrachtet (Wertverlust) auch noch vernünftig ist.

Bis dahin werde ich auf der Autobahn immer wieder rechts ran fahren, wenn von hinten ein Porsche auf mich zukommt, versprochen !

start-nr.8 11.04.2003 09:11

Dazu kann ich auch meinen Senf geben:

Ich bin viel beim Kunden. Allerdings muß ich meist fliegen und die Mietwagen vor Ort sind eher die "seriösen" Modelle.

Kundenbesuche in meiner Gegend mache ich prinzipiell mit meinem Saab Cabrio, das stößt nirgends negativ auf. Im übrigen erledige ich fahrten von A nach B auch lieber in eben diesem Auto, weil es bequemer, ruhiger und auf der Straße einfach angenehmer ist, als mein 1984'er Carrera.

Sollte ich dennoch mal in die Versuchung geraten, mit dem Elfer Kunden zu besuchen, dann tue ich das. Ich stehe immer auf dem Standpunkt, daß eine gute Leistung zum Guten Preis Anlaß genug für eine Kaufentscheidung sein sollte. Sollte ein potentieller Kunde Probleme mit meinem Auto haben, dann gut. Ich empfehle gerne einen Wettbewerber mit VW Polo.

Spaß beiseite: ich kann auch Geschichten erzählen, in denen der Elfer mir einen tollen Zugang zum Kunden beschert hat, z.B. der Einkäufer bei VW, der schon immer mal 911 fahren wollte und mit dem ich meinen Berliner Porscheschrauber besucht habe. Oder der Einkäufer eines Schweizer Unternehmens für Werkstattausrüstungen, der früher ein Formel-Rennteam hatte. Die beiden habe ich über die Benzingespräche, ausgelöst durch mein Auto, sehr gut kennen gelernt.

Ganz zu schweigen von Leuten, die man überhaupt nur innerhalb der Porsche-Community kennen lernt, also bei Fahrerlehrgängen, Rennen, Treffen, etc.

Ich kann mich an meinen Bruder erinnern, der früher unsere Baukunden (Bauleute sind eher handfest...) prinzipiell mit seinem indischroten 3,3'er turbo besucht hat. Am liebsten ist er direkt auf die Baustelle gefahren und hat den Ruf-Auspuff nichmal richtig röhren lassen. Er hat verkauft wie verrückt; er war überall als "Porsche-Marc" bekannt. Das war tatsächlich eine Marke.

Zugegeben: das hat beim Bau geklappt. Bei anderen Zielgruppen wird vielleicht besser anders vorgegangen.

Gruß,
Thomas


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