Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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dl3rcb-911 25.07.2004 10:55

"Ölt oder schwitzt an 911er typischen Stellen"
 
Hallöchen,

genau das, was in der Headline steht, lese ich immer wieder und zwar in Autoverkauftsanzeigen (Ebay - Mobile - Tageszeitung etc.) ---- "Ölverlust an für 911 typischen Stellen".

Ich selbst habe einen 1971er T-Coupé im letzten Herbst neu aufgebaut, den ich "blind" und total zerlegt gekauft habe. Die Maschine hatte ich nicht Probelaufen lassen können. Vor einer Woche habe ich die Kiste erstmals zugelassen und Stelle fest:

!!!! Ölt an einigen Stellen !!!! (Mist)

Nun die Frage: Sind die Öltropfen in meiner Auffahrt nun typisch für einen deutschen Durchschnittshaushalt, dessen Familienvorstand sich Winters in der Werkstatt einen Jugendtraum erfüllt hat oder kann man die Sechszylinderboxermotoren auch DICHT kriegen.

An welchen Stellen ölen denn Eure Kisten und welcher Jahrgang schwitzt wo. Über Antworten und Tips zum Problem "undicht", sowie Anregungen oder Erfahrungsberichte bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße

Jürgen R.

Elite-Dampfer 25.07.2004 12:48

Hi,

salopp formuliert würd ich sagen, alles in diesem Bereich ist typisch: http://www.edv-brand.de/FEBOE/images/da1.gif
- über alle Modelljahre -

im übrigen find ich die Ümstände der Anschaffung, na sagen wir wir mal - etwas blauäugig, aber durchaus verständlich, wenn's unbedingt dieses Auto sein muß, das Budget gedeckelt ist und eine schnelle Entscheidung notwendig ist.

Gruß,
Matthias


dl3rcb-911 26.07.2004 01:27

Hallo Mathias,

hast schon recht, war schon blauäugig von mir gekauft worden. Ich habe auch nicht damit gerechnet, daß die Maschine einwandfrei läuft --- tut sie aber, wie gesagt bis auf die Undichtigkeiten. Sobald ich ein Bild darüber habe was ich alles dichten muß, werde ich das Herz nochmal ausbauen.

Übrigens: Kann auch das Getriebe Öl verlieren? Und wenn ja, dann wo?

mfg

Jürgen

Joe911 26.07.2004 10:42

Also, typische Stellen für leichte Undichtigkeiten sind beim 911 (zumindest bis 1989:

-entlang der Motormittelnaht (Gehäusetrennung)
- Nockenwellendeckel beidseitig (tröpfeln dann über Wärmetauscher auf den Boden).

Unter meinem 87er befinden sich z.B. aktuell nach 5 Monaten Winterschlaf zwei Tropfen an der Motormittelnaht und auf dem Garagenboden ölige Streifen von ca. 30x1,5 cm und Motormitte und Nockenwellendeckel/WTauscher. In diesem Rahmen eigentlich 911er typisch und nicht allzu besorgniserregend. Allerdings gibt's auch wirklich dichte 911er.

mfg
JP

dl3rcb-911 26.07.2004 19:27

Hallo Joe,

dan kann man ja richtig neidig werden bei zwei tropfen auf fünf Monate. Ich habe ja die Simmerringe der Motorausgangs- und /oder der Getriebeeingangswellen im Visier. Ich hoffe aber, um die zu tauschen muß ich nicht die Gehäusehälften auseinandernehmen sonst werde ich das bis zum nächsten Winter vertagen.

mfg

Jürgen

SEXY911 26.07.2004 22:56

Nicht zu vergessen die Ölrücklaufrohre, die unter dem Motor von den Zylinderköpfen zum Kurbelgehäuse laufen. Hier schrumpfen mit der Zeit die Dichtringe zwischen den Rohren und dem Motor bzw. sie härten aus.
Dann fängt die Kiste nach einiger Standzeit mächtig an zu ölen, kann bis zu einigen Litern werden.

Abhilfe: Geteilte Teleskop-Rücklaufrohre montieren. Diese haben den Vorteil, daß sie ohne Abnehmen der Zylinderköpfe eingesetzt werden können. Zusätzlich dichten sich die Teile auch noch durch die Federn selbst ab, das sollte also wieder für eine Weile reichen ;)

Gruß,
Harald

911SC Dirk 26.07.2004 23:17

Hallo,

"Ölverlust an für 911 typischen Stellen" bedeutet schlicht und ergreifend, daß der Elfer reparaturbedürftig ist. Dies sollte sich im Kaufpreis niederschlagen.

Mein Elfer verliert nach 169.000 km keinen einzigen Tropfen Öl, auch nicht nach viermonatiger Winterpause.

Viele Grüße

Dirk aus Würselen

gilles027 27.07.2004 01:31

Hallo,

allerdings, so ist es. Die Mittelnaht u.a. Stellen sind nur ein Problem, wenn die Autos nicht sachgemäß (warm)gefahren werden. Diese Diskussion hatte ich schon mit meinem Nachbarn, der Ingenieur bei Porsche ist. Der stimmte mit mir ein, dass die Dichtungen mit der Zeit nicht mehr abdichten, wenn zu früh zu viel Gas gegeben wird und sich dass Gehäuse dadurch insgesamt in der Warmlaufphase wegen ungleicher Erwärmung zu sehr verzieht/verspannt.

Ob man jetzt selbst falsch warmgefahren, oder es einer der Vorbesitzer war.... das Resultat ist dgl. und eigentlich eine teure Reparatur nötig. Elfermotoren schwitzen schon mal ganz leicht, aber tropfen sollen sie nicht. Keiner meiner bisherigen Elfer hat geseicht beim Kauf, und auch nicht, nachdem ich sie einige Jahre bewegt hab.

MfG
Gilles

boxxxer 27.07.2004 02:24

Hi alle,

mein 89er C1 und einige 3.2er die ich so im Bekanntenkreis kenne sind alle Staubtrocken. Km zwischen 80tkm und 160tkm.

Motor- Mittelnaht beim 3.2 ist ölfeucht - dann steht größere Arbeit an.

Tom

start-nr.8 27.07.2004 03:13

Ich habe vor 2 Jahren einen 1984'er 3,2'er mit dem ersten Motor (Laufleistung damals 152.000 km)gekauft. Der Preis war günstig. Der Händler ein nicht sehr vertrauenerweckender, solariumgebräunter und goldkettchentragender Sympath (ich hoffe, daß ich hier im Forum niemandem zu nahe trete...

Ich habe den Motor nicht aufmachen lassen, ihn aber seitdem über 10.000 km über ostdeutsche Autobahnen und vor allem über verschiedene Rennstrecken im Renntempo gejagt.

Fazit dieser Beanspruchung: der Wagen geht wie sonst was, auch im Originalzustand durchaus eine Konkurrenz für 964'er oder optmierte 3,2'er auf der Strecke. Und: absolut staubtrocken. Kein Ölverbrauch. Ich habe ihn gerade im Vorfeld eines Rennens am kommenden Wochenende aus seinem Winterquartier geholt. Der Garagenboden war ganz und gar sauber.

Glück muß man haben,

Thomas

Thorsten Subtil 27.07.2004 03:41

Also es gibt 2 Aussagen, die ich bei Autos absolut nicht ertragen kann, weil sie meist größere Probleme verniedlichen sollen:

1.) "Der Motor schwitzt ein bischen"

2.) "Das ist nur Flugrost"

An einem gut gepflegten und gewarteten Elfer tritt weder das eine noch das andere auf.

Waffel Winnie 27.07.2004 03:57

Hallo,

Ihr redet hier alle miteinander von Elfermotoren, die noch nicht geöffnet wurden. Da mag das alles stimmen.

Aber es gibt auch Elfermotoren, die schon mal zwecks Überholung geöffnet werden mussten. Und da kannst Du alle Experten fragen, die Du kennst: Jeder sagt eigentlich, daß das Dichtbekommen nach dem Öffnen eigentlich nicht mehr 100% möglich ist.

So zumindest bei meinem 2,4T mit frisch überholtem Motor (vor 2000km bei Nestler) und bei meinem SC (vor 15.000km bei Roitmayer in München). Beide haben minimalen Ölverlust und auch minimalen Ölverbrauch.

Also bitte nicht pauschalieren:
Nur weil ein Elfer-Motor mal ein bisschen sabbert, ist er noch nicht automatisch schlecht.

Zudem sollte auch mal berücksichtigt werden, daß im Laufe der Jahre der Herstellungsprozess auch verbessert wurde, also ein Motor in den 60ern sicherlich mehr Probleme hat wie einer Ende der 80er.

@Jürgen
lass Dich nicht verunsichern. Wenn Dein Elfer nur ein bisschen tropft, Du aber nicht jeden Tag ne Pfütze wegputzen musst, ist das absolut normal Und Du brauchst keine Motorüberholung. Wenn der Öldruck, der Ölverbrauch und die Kompression des Motors stimmt, dann gibts nix zu befürchten.

Nichtsdestotrotz solltest Du aber feststellen, wo die undichten Stellen sind. Also Motor mal gründlich reinigen (Bremsenreiniger oder was anders, was fettfrei macht. Und dann beobachten, wo es herkommt. Dann kann man mal sehen, ob man da was kostengünstiges macht, oder eben nicht.

Grüße
Winnie

Micha 27.07.2004 04:03

Hallo Jürgen,
mach vielleicht mal ein paar Bilder und stell sie ins Forum, dann können sich alle nicht nur ein Bild machen sondern auch anschauen. Übrigens meiner schwitzt auch ein wenig und Öltropfen hängen zeitweise auch dran- mach ich mir aber jetzt noch keinen Kopf drüber- muß demnächst eh zum TÜV und der schreibt dann sowieso Ölverlust auf (kleinere Mängel).
Aber verharmlosen will ich dieses Problem nicht und ich hatte meinen Opel deswegen auch extra abgedichtet, weil der zuviel getropft hatte.

Gruß Micha

Thorsten Subtil 27.07.2004 04:30

@Winnie: Bei den alten oder schon einmal geöffneten Motoren kann ich mir das auch vorstellen, dass die nicht mehr ganz dicht werden.
Ich hatte in den letzten 2 Jahren am 3,2 er auch immer wieder mal einen Öltropfen unter meinem Motor hängen.
Ursache nach langer Suche und nachdem es schlimmer wurde: Der kleine motorseitige Ölkühler wurde, wenn er heiß war, innerhalb der Waben undicht.
Kosten (nur Material): 11oo Euro.

dl3rcb-911 27.07.2004 10:38

Danke erst mal für die Antworten. An denen kann ich sehen, daß da jeder so seine eigene Meinung hat, wieviele Tropfen "normal" sind oder nicht. Ich hab jetzt auf jeden Fall mal Anhaltspunkte wo ich nach der oder den Leckagen suchen könnte.

Von Motorgehäusenaht über Ölrücklaufrohre, am Ölkühler vorbei, zu den Zylindern und Köpfen bis hin zu den kraftübertragenden Wellen --- puuuuhhhh --- wird ein hartes Stück Arbeit. Nichtsdestotrotz bin ich schon auch der Meinung, daß man auch bereits geöffnete Motoren wieder dicht kriegen kann. Mit welchem Aufwand allerdings ist hier die Frage.

Vielleicht schlage ich mich damit noch über den Sommer und baue im Herbst das Paket nochmal aus. Dann kann ich in aller Ruhe die einzelnen Stellen abarbeiten.

Weiß jemand ob es komplette Dichtsätze zu kaufen gibt oder muß ich alles einzeln ranschaffen??? Soll ich Dichtware bei PZ ordern oder gibts auch gutes im Zuberhörhandel???

Werde am WE ein paar Fotos machen und versuchen die hier einzustellen. Als dann

danke nochmals

viele Grüße

Jürgen


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