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Alt 21.08.2006, 14:30
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Angie Angie ist offline
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Angie befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Nun ist die "Porsche on Tour" zur Pfälzer Weinstraße schon wieder Vergangenheit!

Die Hessen waren pünktlich am Treffpunkt in Bad Dürkheim angekommen, wo uns die "Pfalz-Fraktion" schon erwartete. Einige Porsche-Freunde waren uns noch durch das Jahrestreffen des elfertreff in Marburg in guter Erinnerung.
Nach freudigem Hallo und kurzer Fahrerbesprechung starteten wir mit 19 Porsche zur Rundfahrt durch die Pfalz. Nach zuerst bedecktem Himmel setzte sich alsbald die Sonne durch. Das traumhafte Wetter sollte uns durch den ganzen Tag begleiten.

Landschaftlich schön durch Wälder, Weinberge, inklusive toller Ausblicke auf teils "abenteuerlichen" Nebenstrecken, ging die Fahrt auch durch viele kleine romantische Dörfer. Hier waren einige Engpässe durch geparkte Fahrzeuge zu verzeichnen. Doch gab der Gegenverkehr meist, wenn auch unfreiwillig auf und ließ uns durch.

Wenn 19 Porsche hintereinander unterwegs sind, gibt es natürlich auch spaßige Anekdoten zu berichten.

Da es kaum zu Überholmanövern kam war die Geschwindigkeit des Konvoi eher als gering zu bezeichnen. „Monkele“, angesichts der entspannt eingeschlummerten Anni meinte: „So geht das nicht, ich fahre jetzt mal hinten!“ Die Freude währte kurz, denn bei der Durchfahrt eines Ortes teilte sich die Gruppe aus unerfindlichen Gründen und traf mit der Spitze wieder auf das Ende. Richtig, so war „Monkele“ wieder mittendrin im Schoß der Porsche-Familie.
Er nahm es bewundernswert gelassen, doch ab und zu juckte es alle mal mit einem kleinen Zwischenspurt etwas Gas zu geben.

So kamen wir auf dem Weg zur Mittagsrast in eine Aufstellung zu einem mittelalterlichen Fest-Umzug. Es gab nur diese eine Straße zum Restaurant, der Hunger war groß, also wollten/mussten wir da durch. Daraufhin setzte sich ein Feuerwehrauto mit eingeschaltetem Blaulicht vor uns und lotste die Porsche reichlich eng an dem sich vormierenden Zug vorbei. Mittelalter und Neuzeit prallten aufeinander, eine Begegnung der besonderen Art.
Zwischen Rittern, Knappen, nebst Pferden, Tross und Reitern - die Porsche. Wir bestaunten uns gegenseitig und überlegten schon, wie ein Hufabdruck auf der Tür die geliebte Optik des 993 verändern würde.

Ein mit Helm und Kettenhemd bewährter Burgmanne rief, mit die Hand auf dem Schwertgriff: Erbarme, die Hesse komme! Mein zaghaftes lächeln stimmte ihn jedoch friedlich, mit einer Verbeugung und einem „Mylady“ durften wir passieren. Es ärgert mich nur ein wenig den Schottenrock bewährten Bogenschützen, den „Uli911“ so überwältigend fand, doch glatt übersehen zu haben. Aber was soll`s, es war eh windstill!

Ich bin gewiss, alleine das Geleit der "Pfalz-Fraktion" rettete die hessische Truppe vor dem Pranger oder dezimierenden Ausfällen. So kamen wir ohne Huftritte und Schwerthiebe zum verdienten Mittagessen an. Wobei wir die Gelegenheit nutzen konnten, unserem Alexander ein Präsent in Form eines Schoko-Porsche und zwei DVD: "40 Jahre 911", mit etwas "Benzin-Geld" für die Organisation als Dank von uns allen, zu überreichen.

Die Weiterfahrt stellte uns jedoch vor ein unerwartetes Problem. Der Festzug hatte sich in Gang gesetzt, wir konnten nicht weg, bevor dieser das Ort durchquert hatte. Zurück sollte auch nicht möglich sein, weil der Weg zu einer Einbahnstraße erklärt war. Da gab es doch noch einen Feldweg, meinte unser Guide Alexander und schritt diesen auf Porsche-Tauglichkeit ab. Die Antwort war für tiefer gelegte Fahrzeuge eher negativ, es wollte auch keiner so recht mit dem Porsche überprüfen, ob diese Angabe stimmte.

Dann heben wir eben kurzerhand die Einbahnstraßen-Regelung auf. Gesagt, getan und so rollten wir ge- und entschlossen wieder auf unsere Freunde, die Feuerwehr zu. Ein kurzer Plausch und der Sound von 19 drohender Porsche-Motoren waren überzeugend - wir bekamen Durchfahrt!

Nur wenige Kilometer weiter, an einer Ampel wartend, kommt aus einem Kurpark ein allerliebst anzusehendes Bimmelbähnchen - mit gelbem Warnblinklicht und atemberaubender Geschwindigkeit daher gefahren. Wie könnte es anders sein, es hatte nun nicht nur mehr 5 Waggons, sondern den ganzen Pulk Porsche hinter sich. Faszinierend wie viel Mühe sich die Pfälzer gaben, uns mit Blau- und Gelblicht die Tour auch farblich zu verschönern.

Die Reise führte weiter bis in das Elsass, wobei wir ein wenig französisches Flair, samt gepflasterten Straßen, schnuppern konnten. Es kam fast Urlaubsstimmung auf, beim Anblick der Cafes und vieler kleiner Geschäfte.

Hatte ich schon das Thema geordnetes Chaos erwähnt?! Wir gaben uns Mühe, konnten jedoch nicht überall sein. Nun ja, ein- bis zweimal durften erstaunte Pfälzer Wendemanöver beobachten. Außer diesen kleinen Irrungen und Wirrungen, mit viel Gelächter begleitet, ging die Tour mit den vielen Teilnehmern erstaunlich glatt über die Straße. Ein ganz großes Kompliment an die Fahrer!

Der Ausklang fand in einem Biergarten in Speyer, am sehr gepflegten Rhein-Ufer statt. So wurde unter Schatten spendenden Bäumen noch ein wenig gemütlich geplaudert, bis es leider Zeit für die Heimreise wurde.

Zusammen fassend ist zu sagen, dass die Teilnehmer diszipliniert und voller Freude unterwegs waren. Eine tolle Gruppe bei einem erlebnisreichen "Porsche on Tour" Tag!

Unseren herzlichen DANK an ALLE, doch besonders an unseren Leader „Micha911“ und dessen Co-Pilot Alexander/“exces“, der ganz souverän die Organisation gemeistert hat!

Auch ein dankeschön für die liebenswürdige Gastfreundschaft der Pfälzer Porsche-Kameraden

Auf ein Wiedersehen,
mit lieben Grüßen

Angie
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Frauen am Steuer haben eine ruhigere Hand, weil sie nicht die Kurven fürchten müssen, die neben ihnen sitzen.
*Alexander Kerst*

Porsche on Tour - Fotoalbum
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