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Alt 14.09.2006, 12:13
aleks-911c1 aleks-911c1 ist offline
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Hallo Eric

Wie bereits gesagt, arbeite ich mit Profi Produkten. Das Produkt mit der stärksten Schleifkraft kann sogar Spuren vom 2000er Schleifpapier im nu entfernen und das ist nur mit einer Maschine möglich. Bei der Maschine handelt es sich um eine Festo RAP 150.03 (ca. 380.- Euro), bei welcher sich die Drehzahl einstellen lässt (je nach Lack und Politur) 900-2500 1/min. Bei einem Unilack (Lack ohne Klarlack Schicht) ist die Drehzahl höher, bei 2-Schicht Lack das Gegenteil.

Was macht man bei Kratzern bei metalise Lacken (2-Schicht)?
Ist der Kratzer nur in der Klarlackschicht, dann kann dieser zu 99% entfernt werden. Zuerst mit Nass-Schleifpapier den Kratzer ausschleifen und anschliessend die Schleifkratzer mit der richtigen Schleifpolitur entfernen.
Wichtig... die Klarlack Schicht darf natürlich nicht ganz entfernt werden... sonst muss zwingend der Lackierer drann.
Ist bei einem Kratzer die Grundierung zu sehen somit nützt das Polieren nichts mehr (ev. Spot Repair usw.).

Bei einem Unilack ist es etwas einfacher, da die Lackschicht direkt poliert/geschliffen wird.... und diese ist um einiges dicker als eine Klarlack-Schicht. Das Vorgehen ist das gleiche (höhere Drehzahl bei der Maschine).

Zu den Produkten:
Deine 3 Punkte sind voll OK, aber Kratzerentfernung wird damit eher schwieriger werden.
Am besten das Fahrzeug einmal vom Profi behandeln lassen und danach mit mit milden Pflegeprodukten, nach jeder Autowäsche selbst behandeln.
Wichtig: Keine Spüli verwenden.... damit werden die Schutzschichten entfernt. Ein Auto-Shampo mit integriertem Wachs ist auch nicht empfehlenswert.

Das Einwachsen eines Fahrzeuges dauert max. 5-10 Min.!
Die Profis verwenden ganz einfach einen Excenterschleifer (Baumarkt ca. 20.- Euro) mit einem Hochglanz-Polierschwamm (ca. 10.- Euro). Da sich der Schwamm sehr schnell vollsaugt, braucht es dementsprechend sehr wenig Material (max. 0.4 dl Wachs). Danach zwingend mit einem gutem Microfasertuch abpolieren oder eine Microfaserhaube (für das gleiche Gerät) benutzen. Resultat: Garantiert keine Hologramme und extremer Tiefenglanz.
Diese Methode ist bei dunklen Fahrzeugen sehr empfehlenswert.

Bei guten Produkten bleiben in den Plastik- / Gummiteilen keine weissen Rückstände. Selbstverständlich würde ich auch die Seitenscheiben und die Heckscheibe einwachsen (Frontscheibe ist nicht empfehlenswert).

Vorsicht: Es gibt sehr viele Autohersteller, welche die Dicke des Lackes auf das Minimum reduziert haben (ist günstiger). Achtet mal daraf, wieviele Autos auf den Seitenteilen eine Art Orangenhaut haben... Das ist das Resultat von Sparmassnahmen. Ganz schwierig zu polieren sind die neuen BMW Modelle. Es ist fast unmöglich auf den Seitenteilen einen kleinen Kratzer auszupolieren... jedesmal muss der Lackierer drann. Nach dem Lackieren ist die Schicht meistens viel Dicker.
Bevor ich ein Fahrzeug aufbereite, frage ich immer nach, ob es der Erstlack ist oder ob das Fahrzeug schon einmal lackiert wurde?

Ich verwende die Profi Produkte der Marke Meguiars. Auch die Publikumsprodukte dieser Marke sind sehr gut und empfehlenswert.

Carnauba Wachs: Zu empfehlen ist das Meguiar's M16. extremer Tiefenglanz und beste Resultate beim Aufbau von mehreren Schichten. ...jedoch sehr zeitaufwändige Verarbeitung. Vergleichbar mit Swizöl. Maschinelle Verarbeitung nicht möglich.

Die Profis verwenden Meguiar's M21 Synthetic Lackversiegelung. Diese ist maschinell verwendbar und daher eine sehr schnelle Verarbeitung.

Die von Dir erwähnte Knete ist sehr gut. Auch hier gibt es bei den Profis diverse Stärken. Wenn ich die stärkste benutze, ist es fast der gleiche Effekt wie beim Schleifpapier.... Ich muss zwingend die Schleifspuren mit einer Schleifpolitur wieder entfernen. Die normalen Kneten (Tanke, Baumarkt usw.) sind harmlos und die Reinigungskraft ist nicht schlecht.

Ich hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick in die Welt der profi Auto-Lackaufbereitung verschaffen. Neugierig geworden?

Grüsse
Aleks
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