
09.11.2006, 19:27
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Hi,
ich hatte mal hier die Ableitung der Motoren (hoffentlich richtig  ) beschrieben.
Zitat:
Original von Matze 964
Hallo Oliver,
im 959 wurde ein Motor mit luftgekühlten Zylindern, aber wassergekühlten Zylinderköpfen verwendet.
Porsche hatte diese Technik erstmals im Renn-Porsche 935/78 „Moby Dick“ eingesetzt. Mit dessen Vorgänger, dem 935/77 gab es massive Probleme mit durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen. Grund waren immens hohe Temperaturen an Kolbenböden und Zylinderwänden, die durch die hohe Leistung, erreicht durch hohe Ladedrücke bedingt waren. Eine weitere Leistungssteigerung ließ sich ohne Einbuße an Zuverlässigkeit nur erreichen, wenn Vierventilzylinderköpfe eingesetzt wurde. Diese wiederum bedingten eine Flüssigkeitskühlung, da bei 4 Ventilen die Kanäle für die Luftkühlung nicht mehr ausreichend waren. Daher wurden neue wassergekühlte Zylinderköpfe mit 4 Ventilen und flachem Dach entwickelt.
Das Kurbelgehäuse und auch die Kurbelwelle stammten vom Serien-930. Die luftgekühlten Zylinder und wassergekühlten Zylinderköpfe wurden ohne Kopfdichtung verschweißt.
Durch die Luft-Wasser-Kombination konnte die Zylinderwandtemperatur von max. 280° im 935/77 auf knapp über 200° im „Moby Dick“ abgesenkt werden.
Das Auto leistete im Trainingstrimm mit 1,7 bar Ladedruck rund 800 PS, im Renntrimm mit 1,5 bar Ladedruck rund 750 PS. Der „Moby Dick“ war der bis dahin schnellste Elfer , im Training von Le Mans erreichte er 366 km/h, im Rennen immerhin noch 357 km/h. Der Verbrauch betrug dabei 66,5 Liter auf 100 km.
Interessant ist übrigens auch der Hubraum: Er betrug 3.164 ccm, und zwar durch Kombination der 95 mm Kolben des 3.0 Liter Motors mit der Kurbelwelle des 3,3 Liter Turbos mit 74,4 mm Hub. Diese Kombination wurde später für den Carrera 3,2 übernommen.
Der Motor des 959 basierte auf dem Motor des 935/76, der auch in den 956/962 eingesetzt wurde. (Dort allerdings ab 1987 komplett wassergekühlt.) Das Kurbelgehäuse, der Kurbeltrieb und die luftgekühlten Zylinder wurden nahezu unverändert vom normalen 911/930-Motor übernommen.
Im Gegensatz zu den Rennmotoren mit einzelnen, verschweißten Zylinderköpfen wurde beim 959 nur ein Zylinderkopf mit 3 Kammern pro Zylinderreihe verwendet, die mit Dichtringen abgedichtet und nicht mit den Zylindern verschweißt waren. Der Hubraum des 959 betrug 2.850 ccm, damit er nach der Hubraumformel von 1,4 für Turbomotoren bei Rennen in der Klase bis 4 Liter Hubraum hätte eingesetzt werden können.
Unten kann man die Teile eines 959-Motor betrachten.
Der Motor des GT1 basiert auf dem Kurbeltrieb des 993 GT2 EVO, also einer M64-Ableitung. Er wurde mit jeweils zu Dreierpacks zusammengefassten Zylindern und Zylinderköpfen zusammengefasst. Sowohl Zylinder als auch Zylinderköpfe waren wassergekühlt.
Der Hubraum betrug die altbekannten 3.164 ccm, erreicht durch die ebenfalls bekannte Bohrung von 95 mm und die Verwendung einer Kurbelwelle mit 74,4 mm Hub.
Der Motor des GT3 ist eine direkte Abwandlung des GT1-Motors, nur ohne die beiden Turbolader und mit der Bohrung von 100 mm und einer Kurbelwelle mit 76,4 mm Hub, Maße, die vom 964 und 993 her bestens bekannt sind.
Turbo und GT2 sind dann logischerweise wiederum mit den Turboladern versehen.
Der Motor in Deinem Turbo ist daher eine direkte Ableitung aus dem Motor M96/71 des GT1.
Es gibt übrigens zumindest die Möglichkeit, einen alten luftgekühlten Motor mit den wassergekühlten Zylinderköpfen des GT3 zu versehen, klick.
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Grüße
Matthias
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964 C2 Cabrio Tiptronic MJ 1991, Schwarzmetallic
924S (946) MJ 1988, Indischrot
924 MJ 1983, Alpinweiß
924 Turbo (931) MJ 1982, Lhasametallic
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