
19.11.2007, 09:49
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Hallo,
ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit einem Gasumbau, aber nicht für einen Elfer.
Problematisch wird’s beim Elfer wohl, weil die meisten Gasanlagen einen Verdampfer brauchen, der über das Kühlwasser mit Wärme versorgt wird.
Solche Anlagen entfallen also von vornherein wegen "geht nicht".
Anlagen der jüngsten Generation (JCOM) spritzen aber direkt flüssiges Gas ein, diese Anlagen könnten wohl mit dem Elfer funktionieren, dann aber erst ab Modellen 3,2 mit DME, da man hierzu das Einspritzsignal der Motorsteuerung braucht. Die mechanischen Pumpen kommen ja völlig ohne Elektronik aus, können also auch nicht diesbezüglich angezpapft werden.
Ich empfehle Dir, Dich mal allgemein in Autogas-Foren umzuschauen, will aber auch gleich anfügen, daß die meisten dieser Foren eine Art Werbeplattform für Umrüster sind.
Irgendwie kommt mir das mit den Umrüstern etwas komisch vor.
Leider darf man solche Anlagen aus irgendwelchen Gründen nicht selbst einbauen, sondern braucht dazu irgendeinen Befähigungsnachweis, was dazu führt, daß die Umrüster den Deckel auf dem Topf mit den Infos draufhalten. So ist es ein langwieriger Prozeß, sich Informationen zu beschaffen bzw. anzulesen.
Und je mehr man darüber liest, desto öfter stößt man auf anklagende Beiträge weil die Umrüstung nicht so geklappt hat, wie der unterinformierte Fahrzeugbesitzer sich das vorgestellt hat.
Es ist häufig die Rede von "Motorwarnleuchte geht nicht mehr aus" und auch von Fressern, Leistungsverlust, ruckelnder Motorlauf....
Als Exzerpt meiner bisherigen Recherche:
- es gibt ein nicht näher spezifiziertes Restrisiko für die Maschine an sich
- es sind nicht alle Motoren tauglich für eine Umrüstung, alleine die Tatsache, daß man gehärtete Ventilsitzringe hat, reicht noch nicht. Es gibt Motoren, die trotzdem Probleme machen
- die Umrüster schrecken vor der teueren Elfermaschine an sich schon zurück
- die Audi-V6-Motoren scheinen bevorzugte Umrüstobjekte, weil man damit gute Erfahrungen gemacht hat (und diese guten Erfahrungenkräftig auf der Werbetrommel bearbeitet)
- die Umrüster scheinen sich gegenseitig das Wasser abzugraben, mir kommt das Ganze in bestimmten Bereichen schon wie eine Religion vor
- der Einbau selbst ist technisch simpel (wäre es für mich jedenfalls), wird aber durch Regelungen und Verordnungen erschwert
- wer die letztgenannten Hürden der Regelungen genommen hat, läßt sich nicht in die Karten schauen
- ich bin mir nicht sicher, ob die Forenbetreiber nicht auch oft Umrüster sind, somit wirkt für mich die Neutralität etwas eingeschränkt
- die Langzeiterfahrung liegt ca. im 30000 km Bereich. So richtige Langläufer gibt es noch nicht
- es ist häufig von Nachbesserungen der Umrüster die Rede, manchmal kommts mir so vor, als wären einige Nutzer sehr oft in der Umrüstwerkstatt.
- es gibt noch Folgekosten, die bei der Anschaffung auch bedacht werden sollten. Gasfilterwechsel, kürzere Wartungsintervalle, Mehrverbrauch der Gasanlage, Mehrverbrauch an Motoröl, Gasprüfung...
Technische Kurzinfo:
- Venturi-Anlagen: Für katlose und elektroniklose Fahrzeuge, sehr einfaches System, schwere Leistungseinbußen und hoher Mehrverbrauch. Technik sehr preisgünstig.
- Venturi-Anlage 2. Generation: Für Fahrzeuge mit Kat bis ca. Euro2 (Fahrzeuge mit Monopoint- oder richtiger Einspritzung, Einspritzsignal wird benötigt), ebenfalls Leistungseinbußen, Verbrauchswerte etwas besser. Anlage selbst technisch unkompliziert.
- Gaseinspritzung; Wie Venturi2, nur wird eine Einspritzung installiert.
- Flüssiggaseinspritzung (JCOM). Nur mit Motorelektronik, scheint ein technisch ausgereiftes System insbesondere mit Klopfregelung kann der hohe Oktanzahlwert des Gases besser genutzt werden.
Grüße
Jürgen
www.ingbilly.de
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