Es gibt 2 wesentliche Dinge, die als schädlich angesehen werden:
1) Wasser. Bei der Verbrennung von Benzin entsteht durch Oxidation der H2-Anteile (gar nicht wenig) Wasser. Bei richtig heißem Motor wird es als Gas ausgestoßen, bei kalten und halbwarmen Motoren kondensiert es überall, emulgiert bei dem nächsten Start mit dem Motoröl usw. Folgen sind Korrosion und Herabsetzung der Schmiereigenschaften des Motoröls. Also ich starte einen Motor nur, wenn ich weiß er wird richtig heiß werden (das gilt auch für meine Motorsäge, Rasenmäher usw)
2) Materialermüdung durch Temperaturspannungen. Ein kalter Motor hat überall ca. die gleiche Temperatur. Ein heißer Motor hat einen ausgeglichenen mäßigen Temperaturgradienten von den Brennräumen und Abgaswegen zur Peripherie. Bei jedem Anwärmvorgang gibt es wesentlich höhere Temperaturgradienten im Motor, die zu Materialspannungen führen. Kolben, Laufbuchsen und innerer Verbrennungsraum werden schnell heiß, während der Motor außen noch kühl ist. Die Materialspannungen führen zu Materialermüdungen und evtl. später zu Rissen, Brüchen und Leckagen.
Man tut gut daran, den Aufwärmvorgang möglichst langsam durchzuführen, um die Temp-gradienten niedrig zu halten. Man kann den Aufwärmvorgang auch ohne Schaden unterbrechen (Garage zumachen, auf Frau warten, Tankstelle), aber letztendlich ist es der Aufwärmvorgang der das Material altern lässt, und nicht so sehr die zurückgelegte Strecke.
Wenn man seinem Auto (und sich selbst) das Einwintern schon zumuten möchte, so wäre es sicher keine schlechte Idee, alles dann und wann mal zu drehen und zu bewegen, ohne Zündung, ohne Sprit, damit nichts festgammelt, sich absetzt, eintrocknet, oxidiert.
Gruß - Christoph
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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit
911 Carrera Coupé, 3,2 l - 218 PS; Bj. '89; Schiebedach, Entenbürzel, 3-teilige BBS-Felgen, Bilstein Sport-Straße, DP-11
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