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Alt 05.02.2012, 21:20
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CaliCarScout CaliCarScout ist offline
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Hi Thorsten, hi all,

lass' mich das nochmal von einem anderen winkel probieren.

Mal vorausgeschickt: Ich bin nun NICHT der 997 guru. Ich habe das ding einige male auf der speedway (sicherlich nicht so anspruchsvoll wie der Nuerburgring) gefahren und bin dabei auf so manche grenzbereiche gestossen. Auch hatte ich gestern die moeglichkeit, einen 991 zu fahren.

Hier ist wie ich die sache nun sehe: In alten tagen war der klassische 911 als witwenmacher (widow-maker) verschriehen. Die hauptgewichtsversteilung war nun mehrheitlich auf der hinterachse waehrend vorne fast nichts los war. Hat aber auch dazu gefuehrt, dass dich in verschiedenen momenten dein eigner motor ueberholt hat. Damit war der zielgruppenkreis der besitzer und (besonders) der fahrer sehr eingeschraenkt. Du musstest schon ein gehoeriges mass an fahrerfaehigkeiten besitzten, um dieses monster sicher zu steuern.

In unserer heutigen zeit werden die autos fuer den weltmarkt und jede mutti gebaut. das bedeutet aber auch, dass viele grenzbereichsverhalten dem marketing geopfert wird. 50:50 ist nach heutigem verstaendnis die fast (?) ideale gewichtsverteilung. Was ja auch bei einem Jetta oder Passat stimmen mag, bringt aber das design eines 911ers in arge bedraengnis - der KURZE radstand. Der war schon immer segen UND fluch dieses genialen designs ... wie auch immer: Nachdem ich den 991 gefahren habe, muss ich leider sagen, dass mein hund das ding fahren kann. Da gibt's nun keine 'boesen' ueberraschungen mehr. Nur wer die klassischen 911 kennt, findet noch verhaltensspuren in der 997 und 991 reihe.

Nun zurueck zum radstand, gewichtsverlagerung und abs. 90% der 997 die ich auf der speedway gefahren habe sind OHNE ABS und hatten eine modifizierte bremsanlage drin - aus diesm grund:
Ein 50:50 gewichtsverhaeltnis mag perfekt klingen, im stand. Auch wenn ein 38:62 verhaeltnis irgendwie 'hecklastig' kling, mit dem hoeheren gesamtgewicht des 997 und dem kurzen radstand, 'shifted' da schon eine menge gewicht nach VORNE beim bremsen. Was gut ist, wenn du kein ABS drinnen hast, schlecht eben - du hast es erraten - wenn das ding ABS gesteuert wird.

Das ABS ist sicher als 'Sicherheitskomponente' im alltag gedacht und fuer den 'normal' fahrer auch 'normal. Je naeher man sich aber den grenzen des autos naehert, umso mehr ist es 'ueberkreuz' beim fahren.

Mach ich irgendwie sinn?

Nun - ich habe ich gestern (und in der naeheren vergangenheit) mit vielen 997 fahrern unterhalten. Und hier hat sich so eine art 'theorie' zum thema ABS ergeben:

Ich versuch's mal abstrakt: ABS ist von der raddrehzahl abhaengig. Soll heissen, wenn das rad nicht mehr 'dreht', aber die anderen raeder noch drehen, schaltet sich das ABS ein und gibt das rad 'frei' - und nun kommts'!! - UNABHAENGIG vom bremsdruck im system. Hoher druck, niedriger druck - egal, wenn das rad blockiert, wird es vom ABS freigeben.

Wenn du nun kurzfristig einen hoeheren bremsdruck aufbaust (ich sage nicht vollbremsung, sondern nur fester aufs pedal treten), dann braucht das ABS und die damit verbundene steuerung ein (vielleicht halbe) sekunde laenger, bevor es wirksam wird.
Also, kurzum, das ABS wird nur verzoegert und du 'gewinnst' damit eine (?) sekunde bevor das ABS einsetzt.

Ich habe das noch nicht ausprobiert, weil 1. kein 997 experte und 2. die meisten 997 die ich gefahren bin, hatten sowieso kein ABS

Aber es ist eine interessante theorie.

Ansonsten befuerchte ich mal, kannst du nicht viel machen, ohne deinen 997 massgeblich technisch zu veraendern.

Reifen, bremsbelaege, bremsscheiben, gewicht ...

Alright?

Cheerio
William
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If you can't fix it with a hammer, it might be an electrical problem!
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