ich nehem mal an, daß die Sperren deswegen so selten sind, weil der 11er ja nicht unbedingt ein Auto mit Traktionsproblemen ist, und meistens wird die Sperre ja als Traktionshilfe gesehen. Ist sie ja auch, weil sie das Durchdrehen eines Antriebsrades reduziert oder verhindert (je nach Sperrwert), wenn entweder ein Rad beim Kurvenfahren abhebt oder z.B. auf Glatteis steht.
Sie beeinflußt aber auch das Handling. Da die Ausgleichswirkung des Differentials erschwert wird, lenkt das Auto etwas schwerer ein, die Lenkung wirkt stärker zentriert, beim Rangieren kann es auch zu Verspannungen im Antrieb kommen. Beim Lastwechsel in der Kurve wird das Auto stabiler, da durch die Sperrwirkung zwischen den Hinterrädern eim Moment um die Hochachse entsteht, das das Auto greadestellen will (s. Einlenken).
Beim Beschleunigen im Grenzbereich kann das Verhakten etwas eckiger werden. Da beim ungesperrten Differential irgendwann mal das innere Hinterrad durchdreht, verpufft das Antriebsmoment im Gummirauch, dann kriegt auch das äußere Hinterrad nichts mehr ab, und das wars dann mit dem Beschleunigen.
Beim gesperrten Differential wird mehr Moment auf das Hinterrad mit höherer Radlast geleitet, damit kann auch das äußere Hinterrad in hohen Schlupf kommen und somit Seitenführung verlieren, dann geht das Hinterteil auch mal weg (wie ja durchaus manchmal gewünscht).
Von der Bauart wurde damals die ZF-Lamellensperre verbaut, also im Prinzip ein paar gegeneinander verspannte Reibscheiben, die Höhe der Vorspannung bestimmt den Reibwert. Da Reibung auchVerschleiß bedeutet, lassen die Dinger natürlich im Laufe der Zeit etwas nach. Die alte Weisheit, daß Haftreibung größer ist als Gleitreibung führt dazu, daß es beim Losbrechen, spez. in engen Radien einen leichten Ruck und ein Knackgeräusch gibt.
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