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Alt 03.03.2015, 22:17
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wutzywutz wutzywutz ist offline
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wutzywutz befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hallo Thomas,

die gerissenen Stehbolzen wurden beim ersten Kundendienst entdeckt. Je ein Stehbolzen an einem Zylinder. Daher hatte man mir gesagt, dass ich den Sommer über noch moderat weiterfahren könnte (aber auf "Abblasgeräusche" lauschen sollte). Habe ich dann auch gemacht, ca. 1500 km lang. In dieser Zeit hatte ich dann gespart und mir überlegt, wie ich die Sache handle, wenn ich den Motor öffnen lasse...
Und, was soll ich sagen - es war die Büchse der Pandora, die geöffnet wurde:
Bei mir waren die Schmidt-Kolben verbaut, die am Ende waren. Die Nockenwellen waren eingelaufen bzw. bei der einen ein großes Teil abgeplatzt. Die Pleuellager waren unrund etc. Halt ein Motor nach rund 200.000 km, der in Arizona und Californien lief. Wurde lt. Belegen zwar gut gewartet, aber irgendwie machen die Amis die Wartungen wohl nicht so gründlich wie wir in Deutschland.
Es wurde letztlich eine komplette Motorrevision: Neue Mahle-Zylinder und -Kolben, neue Pleuel, neue Ventilfedern, drei neue Kipphebel, neue Steuerketten, neue Kurbelwellenlager, Stahlstehbolzen vom GT3 etc...
Bis auf das Kurbelwellengehäuse, Kurbelwelle, Zwischenwelle, Ölpumpe und Ventile kam ziemlich alles neu. Kat haben wir auch rausgeschmissen, Mittelschalldämpfer dafür rein. An der K-Jetronic/Einspritzung wurde bis auf neue Gummis und überholte Einspritzventile nix gemacht. Aber das Getriebe wurde mit gemacht, neue Syncronringe verbaut - weil der Motor halt schon mal draußen war...
Doch jetzt habe ich ein ganz anderes Auto, das elastisch von unten raus beschleunigt, seidenweich läuft und noch mehr Spaß als vorher macht. Der Motor sieht aus, als wäre er gestern erst vom Band gelaufen...

Jeder, mit dem ich mich vorher unterhalten hatte, hatte mir geraten, bei der Laufleistung nicht nur die Stehbolzen tauschen zu lassen - sondern die Sache "g'scheidt" zu machen. Ja, tat ich dann auch...

Meine Erkenntnis aus dieser Erfahrung: Würde eine Probefahrt mindestens eine Stunde lang machen, um zu sehen, wohin das Öl fließt und dann überall rauskommt. Zudem würde ich mir vom Händler bestätigen lassen, dass die Stehbolzen gemacht wurden. Bei Kauf von Privat wäre der sicherste Weg wohl das gemeinsame Öffnen der Ventildeckel... aber welcher Verkäufer macht da schon mit?

Womit wir wieder bei der Erkenntnis wären, dass es die hundertprozentige Sicherheit nicht gibt. Ich hatte mich damals vor'm Kauf so beruhigt, dass die Preise bei den Händlern im Durchschnitt 5.000 EUR über denen der Privatverkäufer lagen. Diese Differenz könnte ich ja für eine Revision nehmen, so dachte ich. Naja, dass daraus locker das Doppelte wurde, wollte ich damals wohl noch nicht wahrhaben...

Soweit meine Erfahrungen,
Gruß,
Christian
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SC Targa 01/81, 180+ PS, 930/16, Matching Numbers, Zinnmetallic, Tempomat, 209.000 km, Kolben/Verdichtung vom 3.2er ...
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