... und dann noch ein Beitrag zum Thema au dem Zeit-Forum:
Beste Gruesse
Rolf
P.S. Wieder ein Problem weniger: Isch habe garkeine ABS
Trügerische Sicherheit
Von Christoph Drösser
Stimmt es eigentlich, dass ABS den Bremsweg eines Autos verkürzt? hitchhiker, via ZEIT-Forum
Nein. Es ist auch gar nicht der Sinn des Antiblockiersystems, den Bremsweg zu verkürzen - vielmehr geht es darum, den Wagen beim Bremsen in der Spur zu halten und weiter lenkbar zu machen. ABS verhindert das Blockieren der Räder, indem es mehrmals pro Sekunde automatisch die Bremse löst, wenn das Rad stillzustehen droht. Der Wagen rollt dann für einen kurzen Moment ungebremst.
Trotzdem ist der Bremsweg auf trockener Fahrbahn mit ABS meist ein wenig kürzer als ohne. Das liegt daran, dass die Reibung zwischen Reifen und Straße am größten ist, wenn der "Schlupf" des Rades zwischen 10 und 30 Prozent liegt - das heißt: Das Rad dreht sich ein bisschen weniger als beim ungebremsten Rollen, aber es steht nicht still. Und just auf diesen Bereich ist die ABS-Elektronik eingestellt (im Gegensatz zu 100 Prozent Schlupf bei einer Vollbremsung mit blockierten Rädern).
Auf nasser oder eisiger Straße ist der Bremswegvorteil von ABS noch größer. Ein blockiertes Rad neigt nämlich viel eher zum "Aufschwimmen" (Aquaplaning) als ein drehendes. Und dann geht es nicht mehr um die Reibung zwischen Gummi und Asphalt, sondern zwischen Gummi und Wasser - und die ist sehr gering. Auf lockerem Untergrund wie Schnee, Sand oder Kies dagegen kann der ABS-Bremsweg länger sein. Die blockierenden Räder schieben dann nämlich einen immer größer werdenden Keil vor sich her, der das Auto abbremst, während der ABS-gebremste Wagen weiter über die rutschige Oberfläche rollt. Fazit: Zwar ist der ABS-Bremsweg in der überwältigenden Zahl der Fälle kürzer, aber halt nicht immer.
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