Du musst Dir im Klaren sein, was Du willst:
Ein C2 ist auch nach heutigen Maßstäben noch ein sehr schneller Sportwagen, den auf der Autobahn keiner so schnell abhängt (ab 250 km/h wird die Luft bei Großserienautos ziemlich dünn). Er ist mit Elektronik ähnlich voll gestopft wie heutige Großserienautos und daher von der Wartung fürs Selbermachen nicht mehr sonderlich geeignet. Gebrauchtteile sind auf Grund der geringen Stückzahl rar und teuer. Bei den Wartungskosten geht es daher mächtig ins Portemonnaie. Wenn Du nicht schrauben kannst und einen wirklichen Sportwagen willst, der Deine Freunde (und vor allem Freundinnen) beeindruckt, dann nix wie ran!
Ein C1/SC ist ein automobiler Klassiker, dem noch weitgehend mit herkömmlichen Werkstattausrüstungen beigerückt werden kann. Gebrauchtteile sind wesentlich häufiger und preiswerter, man kann - bei entsprechendem Interesse und Geschick - viele Dinge sogar selbst machen. Manches erinnert sehr stark an den Urahnen - den guten alten Käfer.
ABER:
Ein G-Modell-Elfer, insbesondere der SC, wird auf der Autobahn problemlos von etlichen aktuellen BMW- und Mercedes-Modellen und sogar von manchen Golf GTI und ähnlichen Schüsseln von der linken Spur gescheucht. Da brauchst Du schon das Selbstbewusstsein, dass der Porsche auf einer kurvigen Landstraße 100mal mehr Spaß macht als jede PS-starke Manager- oder Familienkutsche. Und vom Sound wollen wir gar nicht erst reden. Aber es ist und bleibt eben ein Klassiker - im Sinne von Oldtimer.
Wenn Du ein gutes Auto erwischst (und daher solltest Du beim Kauf wirklich jemanden mit nehmen, der was davon versteht), kannst Du recht preiswert ein alltagstaugliches Traumauto mit Wertsteigerungsgarantie fahren. Erwischst Du einen Blender, erlebst Du einen Alptraum, der Dich ruinieren kann. Aber letzteres ist auch bei einem C2 drin. Und alle Aussagen zur Laufleistung sind auch nur Richtwerte. Ich würde einen von einem liebevollen Erstbesitzer über mehr als 10 Jahre scheckheftgepflegten C1 jedem C2 gleicher Laufleistung vorziehen, der nach Ablauf des dreijährigen Leasings im Jahresrhythmus den Besitzer gewechselt hat. Solche Motoren wurden meist gnadenlos getreten, was dann nicht gerade durch Langlebigkeit belohnt wird.
Ich bin seit 14 Jahren glücklich mit einem 76er 911 (also noch etliche Jahre vor dem SC). Das Teil ist versicherungstechnisch (Vollkasko!) billiger als der Nissan Micra meiner Frau, macht einen Heidenspaß und hat mich in dieser Zeit etwa 15.000 Mark an unumgänglichen Reparaturen gekostet (das sind weniger als 100 Mark im Monat) . Ich habe 1987 für den Wagen samt nagelneuem Motor 20.000 Mark bezahlt. Mein aktuelles Wertgutachten beläuft sich auf 25.000 Mark. Gut, da muss man Inflation reinrechnen, trotzdem ist das schon eine ziemliche Wertbeständigkeit.
Aber eines muss ich auch ganz deutlich sagen: Ich war damals völlig ahnungslos und hatte Riesenglück, weil ich einen Top-Wagen von einem wirklich ehrlichen Zweitbesitzer bekam.
C.
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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit..!
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