Hallo Frankie,
von der Methode, die Oldie vorschlägt (nichts für ungut Oldie), nämlich das Gängigmachen der Kolben durch mehrmaliges Wiederhereindrücken, würde ich dringend abraten.
Die Kolben gehen im laufe der Zeit fest, weil sich unter den Staubschutzmanschetten Kondenswasser bildet und zum Festrosten des Kolbens führt. Bewegt man nun den schwergängigen Kolben hin und her, hilft das zwar wieder eine Weile. Dabei kann aber der Kolben durch die Rostpartikel beschädigt werden und Riefen bekommen. Wechselt man dann mal die Bremsklötze, so müssen die Kolben wieder ganz zurückgedrückt werden. Wenn man Pech hat, kommen dann die riefigen Partien des Kolbens in den Bereich des Hauptdichtringes. Die Folge ist eine unzureichende Abdichtung, sprich Bremsflüssigkeitsaustritt und Bremsdruckverlust.
Wenn also die Kolben anfangen zu klemmen, sollte man auf jeden Fall die baldige Überholung der Sättel ins Auge fassen. Meistens lassen sich die Kolben noch wiederverwenden, da sie hartverchromt sind und einmaliges Festrosten überstehen. Leichte Rostanhaftungen auf der Kolbenoberfläche lassen sich nach Ausbau sehr gut mit Chromputzmittel entfernen. Ein neuer Dichtsatz und die vorsichtige Entfernung des Rostes im Kolbenschacht des Sattels verhelfen dem Bremssattel zu neuem Leben. Wenn man dann noch unter den neuen Staubschutzmanschetten etwas Bremszylinderpaste verteilt, bildet sich neuer Rost sehr viel langsamer. Die Überholsätze kosten ca. 30 Euro für eine Achse und sind damit deutlich preiswerter als der Austausch ruinierter Sättel.
Ich habe im Laufe der Zeit schon einige Sättel überholt und festgegangen sind davon bisher keine mehr, selbst nach sehr langen Standzeiten nicht.
Wenn man allerdings ein "absoluter Beginner" ist, würde ich von Bremsreparaturen lieber die Finger lassen. Ein Fehler kann tödlich enden und das Überholen der Bremssättel verlangt schon ein bisschen Erfahrung.
Grüße
Walter
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