Hallo
Nun ja ich will nicht generalisieren bei ATU arbeiten auch gute Mechaniker aber der Ansatz von den Schnellwerkstätten ist anderst. ( hab da mal einen Link gepostet war auf Oldtimerinfo der Thread ATU!!?? finde gerade den link nicht mehr, hänge meinen Beiträge mal unten an. Wird später editiert)
Ansonsten ist beim ATU wie in jeder Werkstatt alles von dem Personal abhängig. Den ATU würde ich vor vielen Vertragswerkstätten ansteuern.
Aber die freie Werkstättenkultur ging mit den Tankstellenwerkstätten und Garagisten vor die Hunde. Wie gesagt es ist fast wie bei Mc Donalds. Für das gleiche Geld gibts oft besseres in der Dorfkneipe aber dafür dauerts länger und die Küche ist nicht offensichtlich
Ich arbeite da wo es qualitative Grundsätze gibt und die Qualitätskontrolle fängt bei mir selbst an. Wenn ich mehr Zeit brauche weil etwas unbekannt ist und abgeklärt werden muss oder weil ich die Sache erforsche dann ist es Verteilzeit ( oder meine persönliche Auszeit ). Wenn deswegen ein Auto erst ein Tag später fertig ist dann ist das kein Beinbruch.
Bei ATU & Co ist der Ansatz völlig anderst.
Natürlich will auch ATU & Co nicht pfuschen aber es gibt halt wie in jedem Job 95% Routine und 4% sind anspruchsvoll und bei 1% bist du in Neuland.. sprich die 95% sind nirgends ein Problem, bei den 4% brauchst du fähige Leute und bei den restlichen 1% wirds für jede Werkstatt ein Job bei dem man Finanztechnisch drauflegt.
Nun nennt mich halt Mr. 1% weil ich genau in dem Bereich im Gegensatz zu den anderen Mechanikern gerne arbeite.
Real ist es aber so das die meisten Menschen eine lockere Arbeit zum möglichst viel Geld verdienen suchen.
Sprich die arbeiten problemlos bei ATU während meinereiner wegen nicht Teamfähigkeit und unnötiger Penibilität schnell draussen wäre.
Als einfache arbeiten an der Bremse betrachte ich den Belagwechsel.
Selbst da kann man wie gesagt einiges Falsch machen. Bremszangen überholen ist vom Arbeitsstandpunkt eigentlich auch recht einfach nur sind dort Fehler extreem fatal.
Und bei allem ist es so das man durch Erfahrung und Kenntnis eine völlig andere Einstellung zur Arbeitsmaterie hat.
Bei einem "einfachen" Bremsbelagwechsel seh ich einfach Dinge die einem Hobbyhandwerker nicht auffallen und wenn doch er die nicht einordnen und einschätzen kann.
Grüsse
Appendix:
Hallo
Nun ja, der ATU ist nicht homogen und die Arbeitsleistung wird am Ende von den dort tätigen Mechanikern erbracht.
Das Grundproblem ist jedoch das handwerkliche Tätigkeit industrialisiert wird und dabei völlig andere Strukturen greifen. Das betrifft nicht nur ATU
sondern jedes grössere Autohaus das ähnlich organsiert ist.
Die beste Arbeitsleistung bekommt man immer dort wo der Kunde praktisch direkt mit dem Mechaniker zu tun hat. Je grösser ( und effizienter ) die Organisation um so unpersönlicher und mit der Tendenz zum Leiblosen.
Das betrifft aber alle Branchen.
Nur in der Industrie steh ich am Band und bekomme vorgefertigte Bauteile die entsprechend ausgetüftelter Routinen eingebaut werden müssen.
Bei dem Handwerk hast du immer individuelle und teilweise schwer kalkulierbare Einzelleistungen.
Ein guter Handwerker arbeitet nicht primär um Geld zu verdienen sondern um eine Aufgabe auszufüllen, sprich eine persönliche Leistung abzuliefern und für diese Leistung seine Entlohnung zu bekommen. ATU und Co möchten einerseits denn flinken Teilewechsler aber auf der anderen Seite auch denn versierten Profi. Es liegt an den Geschäftsführern genau diese Balance im Personal zu halten und ein "Team" zusammenzustellen. Leider ist der ATU ein kaufmänisch orientierter Laden der eher die Teilewechsler sucht und fördert als sich mit "sperrigen" Handwerkern den Umsatz zu schmällern.
Zudem ist es wirklich so das man bei einem Belagwechsel die Bremsscheiben erneuert weil auf riefigen Scheiben die neuen Beläge erst Einlaufen müssen was zur Konsequenz hätte das entweder der Mechaniker die neuen Beläge auf einer Probefahrt einfährt ( dauert um 15-30 minuten, da macht der gleiche Mechaniker mehr Umsatz mit Ölwechsel oder dem nächsten Bremsendienst ) oder man dies dem Kunden überlassen hätte.
Da der ATU Annahmemensch und der Mechaniker keine Ahnung haben wer der Kunde ist, sprich ob der Kunde in der Lage ist das selbst zu tun es aber andererseits ein eklatantes Sicherheitsproblem darstellt und bei einem
dadurch entstehenden Unfall die Werkstatt mit in die Haftung genommen werden kann ( Bei den AGB´s der ATU auszuschliessen ) wird auch die noch "brauchbare" Bremsscheibe erneuert.
Wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf dann ist es so das im Grosseinkauf eine normale Golf Bremsscheibe ( 230x10 ) um die 10,- kostet. Wohlgemerkt von einem deutsche Top Hersteller und in bester Qualität ( OEM oder bei einigen Herstellern weit über OEM ).
Ich bekomme aber fast gleiche Qualität aus der EG für unter 8,- und aus dem "Ausland" für unter 6,- ( Wobei die Ausländischen oft OEM !).
Die Preisstruktur ist aber abhängig von der Abnahmemenge.
Wenn ich beim deutschen Bremsscheibenhersteller anruf und sag ich brauch ein Paar Bremsscheiben dann meint der ein paar Bremsscheiben oder Mindestabnahmemenge ein paar Europaletten.
Wenn ich sag ich nehme übers Jahr einige tausend Europaletten ab macht der mir andere Preise. Sprich beim Einkauf verdiene ich die meiste Kohle wenn ich es umsetzen kann.
Der ATU ist ein grosser Autoteilehändler mit eigener Einbauwerkstatt das den Vorteil hat das ungefragt jeder Scheiss eingebaut werden kann weil der Handwerker der im Grosshandel einkauft auf Qualität achtet und wegen 5,- pro Bremsscheibe im Einkauf nicht unbedingt das Risiko einer Reklamation eingeht.
Die ATU schon. Wenn die 100000 Bremscheiben minderster Qualität verbauen haben die mal 500 000,- Handelsspannenvorsprung und wenn der Kunde reklamiert ( da wird es sich um 1% handeln ) dann bekommt der eventuell halt die teueren Bremsscheiben verbaut. Der Kunde ist danach nicht gerade erfreut aber denoch zufrieden und von den 500000,- Handelsdifferenz bleiben nach den Reklamationen noch 400 000 übrig.
So einfach ist das.
Und wenn der Mechaniker bei der ATU keine Lust hat minderwertige Ware zu verbauen und minderwertige Leistungen abzuliefern dann geht der von selbst oder wird gegangen ( weil der halt nicht ins Team passt )
Aber das betrifft alle grossen Werkstätten und der Marktdruck zwingt nach und nach alle Handwerker in die Marktstruktur von OBI & Co.
Die daraus folgenden Konsequenzen für die Zukunft sind katastropal und sehr düster, sprich das Auto ist eh schon ein banales Konsumgut und wird in Zukunft schon alleine wegen fehlender Handwerker zu einer Wegwerfware.
Jede neue Mechanikergeneration hat immer weniger Probleme bei ATU und Co weil die nichts anders gelernt haben und auch nichts dazulernen werden können. Fehler am Auto ? Stundenlang gesucht und mit teueren Teilen erneuern nicht gefunden ?
Da sagt man dem Kunden; besser gehts nicht und er soll doch die Karre langsam in den Ostblock abstossen bevor es richtig "teuer" wird.
Gleichzeitig wird eine dicke Rechnung rübergeschoben weil eine erfolglose Fehlersuche nicht unbedingt eine Leistung darstellt und daher vergütet werden muss aber wenn dabei viele Teile erneuert wurden ist die Rechtslage zwar gleich aber man hat das Einbehaltungsrecht bis zur vollständigen Bezahlung. ( Wobei ich beide Seiten kenne ).
Sprich erst mal zahlen, Auto mitnehmen zu anderer Werkstatt oder Gutachter und dann vor Gericht und anschliessend einen Vergleich der ATU und Co nicht viel kostet weil die Organisationsstruktur schon dafür vorgesorgt hat ( Rechtsanwälte sowieso im Haus und sicher formulierte AGB´s )
Grüsse
http://www.oldtimerinfo.de/Diskussio...ML/000492.html