Hallo,
um die Diskussion abzurunden, noch etwas zu den physikalischen Zusammenhängen zwischen Leistung und Höchstgeschwindigkeit.
Weiter oben wurde bereits gesagt, dass der Luftwiderstand (besser: die Kraft die zur Überwindung des Luftwiderstands nötig ist) proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit ist, also
F(luft) ~ V^2.
Leider gilt für die Leistung die zur Überwindung des Luftwiderstands nötig ist ein noch ungünstigeres Verhaltnis, denn man kann Leistung auch als Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit beschreiben (
P = F x V). Setzt man für die Kraft F(luft) in die Gleichung ein, taucht der Faktor Geschwindigkeit gleich ein drei mal in der Gleichung für die Leistung auf, sie ist also zur dritten Potenz der Geschwindigkeit proportional, d.h.
P(luft) ~ V^3.
Da der Luftwiderstand im Bereich der Höchstgeschwindigkeit der dominierende Fahrtwiderstand ist, kann man mit der letztgenannten Formel recht gut die Höchstgeschwindigkeit nach einer Leistungssteigerung bzw. die für eine bestimmte Geschwindigkeit benötigte Leistung abschätzen (immer eine geeignete Anpassung der Getriebeübersetzung vorausgesetzt).
1. Beispiel: Vmax eines C2 (250 PS) soll von 260 auf 280 kmh gesteigert werden.
280/260 = 1,0769 (d.h. Steigerung von Vmax um 7,69%)
1,0769^3 = 1,2490 (d.h. die Leistung müsste dafür um 24,9% gesteigert werden)
Konkret wären also 250 PS x 1,2490 = 312,2 PS für 280 kmh nötig

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2. Beispiel (etwas realistischer
): Leistung des C2 wird von 250 auf 275 PS gesteigert.
275/250 = 1,100 (Leistungssteigerung um 10%)
3. Wurzel aus 1,100 = 1,0323 (Vmax steigt um 3,23%)
Konkret wären das 260 kmh x 1,0323 = 268,4 kmh.
Man sollte sich bei einer Leistungssteigerung also nicht sehr viel mehr Höchstgeschwindigkeit erwarten, aber Beschleinigung, Elastizität, Fahrbarkeit und schnelles Erreichen der Vmax sind IMHO sowieso viel wichtiger als der reine Topspeed.
Grüße,
Jens