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				Kein H-Kennzeichen mehr für Youngtimer?
			 
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/o...a-1249965.html
Kein H-Kennzeichen mehr für Youngtimer?
Für viele Dieselautos gelten bald  Fahrverbote, für Oldtimer nicht. Ein Automobilklub fordert nun, das  H-Kennzeichen für Autos aus den Neunzigerjahren auszusetzen.                                                           Von Haiko Prengel
                                       Sonntag, 27.01.2019                       06:45 Uhr
                       Im Streit über Fahrverbote für ältere Diesel geraten jetzt auch  Oldtimer-Besitzer in Bedrängnis. Der Allgemeine Schnauferl-Club (ASC)  fordert, das privilegierende H-Kennzeichen für die nächsten zehn Jahre  auszusetzen. Betagte Gebrauchtwagen der Baujahre 1990 bis 1999 sollten  nicht freie Fahrt in die Umweltzonen erhalten, während deutlich jüngere  Dieselautos mit City-Fahrverboten belegt würden. Dieses würde auf Dauer  den "Volkszorn" gegen Oldtimer-Fahrer aufbringen, erklärte Rudolf  Körper, Präsident der ASC-Landesgruppe Württemberg-Hohenzollern. 
Der 1900 gegründete Allgemeine-Schnauferl-Club ist einer der ältesten  deutschen Automobilklubs und setzt sich vor allem für Fahrzeuge aus der  Vor- und Nachkriegszeit ein. Autos aus den Siebziger- und  Achtzigerjahren und erst Youngtimer aus den Neunzigern sind den Fans von  Vorkriegsoldtimern schon seit Längerem ein Dorn im Auge. Sie stellen  für viele Klubmitglieder keine automobilen Klassiker dar. Körper  erklärte auf Anfrage, sein "Denkanstoß" sei mit dem ASC-Bundespräsidium  abgestimmt. Ziel sei es, die Akzeptanz in der Bevölkerung für die  bereits zugelassenen Oldtimer zu erhalten.     "Es kommt nicht gut, wenn der H-Kennzeichen-Diesel oder der kräftige  V8 seine Abgase ungereinigt in die Luft bläst neben einem Euro-4- oder  Euro-5-Diesel, der alsbald draußen bleiben muss", schreibt Körper in  einem Beitrag für die Fachzeitschrift "Motor Klassik". Mit H-Kennzeichen  dürfen alte Autos über 30 Jahre auch ohne Katalysator in Umweltzonen  einfahren, zudem gilt eine gedeckelte Kfz-Steuer von jährlich 191 Euro.  Das Sonderkennzeichen dient der Pflege des automobilen Kulturguts, daher  müssen die Fahrzeuge in einem guten Allgemeinzustand sein. 
     
Moratorium grundsätzlich nicht machbar 
    Er sei leidenschaftlicher Automobilist und habe für Youngtimer-Fans  "maximales Verständnis". Mit VW Golf III, Opel Astra oder Ford Escort  kämen aber bald Fahrzeuge ins H-Kennzeichen-Alter, die in großer  Stückzahl produziert worden seien und von denen immer noch ein  beträchtlicher Restbestand auf den Straßen unterwegs sei. Körper  befürchtet, dass diese oft günstigen Gebrauchten mit einem H-Kennzeichen  als "Hintertürchen" missbraucht werden könnten, um sorglos in die  Fahrverbotszonen der Großstädte einzufahren. 
"Hinter dem Steuer werden viele Schlaumeier sitzen, die Oldtimer zwar  schon gesehen haben, ansonsten aber nur in gesperrten Zonen von A nach B  fahren wollen", meint Körper. Diese Klientel werde in keinen Klub  eintreten und auch keine Oldtimer-Werkstätten aufsuchen. So werde das  Drama seinen Lauf nehmen, die Zahl der Autos mit H-Zulassung auf  deutlich mehr als ein Prozent steigen, und die jährlichen Fahrleistungen  der Oldtimer von durchschnittlich 1.500 Kilometer im Jahr "werden sich  wohl vervielfachen".    Der Vorsitzende des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut im  Bundestag, Carsten Müller (CDU), wies die Forderung des ASC zurück. "Ein  Moratorium beim H-Kennzeichen nur für bestimmte Baujahre ist gesetzlich  nicht umsetzbar." Zudem zeuge die Gleichsetzung von Umweltzonen und den  Fahrverbotszonen für ältere Dieselautos von fachlicher Unkenntnis. 
     Zulassungszahlen von Oldtimern steigen seit Jahren an 
    Der fraktionsübergreifende Parlamentskreis setzt sich für die  Interessen der Oldtimer-Fahrer ein. Anfang 2018 waren knapp eine halbe  Million historische Fahrzeuge mit H-Kennzeichen zugelassen. Bei  insgesamt rund 45 Millionen Kraftfahrzeugen in Deutschland ist ihr  Anteil aber immer noch marginal. Zwar steigen die Zulassungszahlen von  Oldtimern seit Jahren an. Der Großteil des Zuwachses seien allerdings  Klassiker von 1965 bis Ende der Siebzigerjahre, so Müller. 
      Als "komplett falsch" bezeichnete er die Darstellung, Autos aus den  späten Achtziger-, und frühen Neunzigerjahren würden ungereinigt Abgase  in die Luft blasen. Die meisten dieser Fahrzeuge hätten geregelte  Abgassysteme an Bord. Vor 30 Jahren - zum 1. Januar 1989 - wurde der  Dreiwege-Katalysator Pflicht in allen Neuwagen. 
    Unterstützung erhält der ASC mit seinem Vorstoß dagegen von der  Deutschen Umwelthilfe (DUH), deren Klagen zu den Fahrverboten in  zahlreichen deutschen Großstädten geführt haben. Schon bei der  Einführung der städtischen Umweltzonen sei man gegen Ausnahmeregelungen  für Oldtimer gewesen, erklärte Dorothee Saar, DUH-Leiterin für Verkehr  und Luftreinigung. Durch die günstigen Gebrauchtwagen, die jetzt an der  Schwelle zum H-Kennzeichen stünden, würde sich die Situation noch einmal  verschärfen. Vielen Menschen werde das Verständnis fehlen, wenn "alte  Karren" wie ein VW Golf 3 demnächst ein H-Kennzeichen bekämen, während  für deutlich jüngere Diesel Fahrverbote gelten.
				__________________81er ex-US 911 SC Coupé, platinmet., Schiebedach, K-Leder sw., Turboheckflügel & -spoiler, NSW, 7/8er 16" Maxilite, Bilstein Fw, 915/61, 930/16 o.Kat, WebCam 20/21 NW, Dansk 92.502SD, 123 Ignition, Seine Systems Gate Shift Kit, orig. Porsche SWV
 „Nicht das Auto verdirbt den Charakter, aber wer keinen Charakter hat, sollte nicht Auto fahren.“ Ferdinand Porsche
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