Fahrpraxis bei Porsche
Schkeuditz. Die Schranke öffnet sich und einen Autofahrer nach dem anderen winkt der Pförtner des Porsche Werksgeländes herein. Knapp 40 Schkeuditzer und Dölziger Jugendliche fahren auf das Areal der "Porsche Leipzig GmbH", um an diesem Sonntagmorgen an dem kostenlosen Fahrsicherheitstraining teilzunehmen. Der "Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Schkeuditz" hat die begehrte Veranstaltung auf Wunsch der Jugendlichen organisiert.
Bei einer kurzen Einweisung erklärt der Trainer der Porschefahrschule den Jugendlichen, worauf es beim Sicherheitstraining ankommt. Noch von den gigantischen Eindrücken des Firmengeländes gefangen, folgen sie dennoch aufmerksam den Worten des Fahrtrainers. Um 8.30 Uhr setzt sich die Meute mit ihren Autos in Bewegung, um statt der trockenen Theorie die Praxis zu schnuppern.
Vier Gruppen mit vier Werksfahrern schulen Dinge wie Slalomfahren, geführtes Fahren, Ausweichen sowie Über- und Untersteuern. Die meisten Hobbyrennfahrer sind beeindruckt, wie schwierig die Reaktion und das Fahrverhalten bei schnellen Geschwindigkeiten ist. Durch große Auslaufzonen auf dem Porschegelände bleiben Fahrfehler glücklicherweise ohne Folgen. "Im Straßenverkehr hat man ja keine Chance erstmal zu üben. Fehler können da schnell böse enden", sagt Ronny Börner aus Dölzig.
Einige Autofahrer müssen feststellen, dass sich Fahrfehler nur schwer wieder korrigieren lassen. So sind eine falsche Sitzposition und falsche Lenkradhaltung ein großes Sicherheitsrisiko. Ein Auto bei 80 km/h abzufangen und sicher weiterzulenken erfordert aber eben genau diese Voraussetzungen.
Um mal zu sehen wie bei hohen Geschwindigkeiten das eigene Auto reagiert und wie sich ein Fahren an den Grenzen der Physik anfühlt, drehen die Jugendlichen als Highlight etliche Runden auf der hauseigenen Rennstrecke. Eine "Taxifahrt" als Beifahrer im Cayenne wird schon zur Mutprobe: Als der über 450 PS starke Geländewagen mit mörderischer Geschwindigkeit durch die engen Kurven donnert, kann unmittelbar danach kaum einer der "Co-Piloten" den Hochgeschwindigkeitsrausch in Worte fassen.
Martin Künzel
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/105805.html