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  #1  
Alt 11.02.2016, 14:26
Benutzerbild von pelwet
pelwet pelwet ist offline
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No-Drive-Area: Dreiländereck Benelux

Tach zusammen,

am Sonntag letzter Woche wurde unser 911/912 in Holland gestohlen.
Der Bericht dazu hier: http://www.elfertreff.de/showthread.php?t=25405

Hier ein kurzer Bericht der „Lernerfolge“ der letzten Tage.

1. Polizei
Politie.nl: Direkt nach dem Bemerken des Diebstahl und ca. 40 Min. nachdem es passiert war, wurde uns von der niederländischen Polizei in Heeren mitgeteilt, das niemand wegen des Diebstahls herauskommen würde sondern wir müßten selbst zur ca. 12 km entfernten Dienststelle fahren… Äh. ja. mit einem freundlichen Menschen ging das auch.
ca. 1,5 Std. Bericht aufgenommen und Bilder aus smartphone gezeigt, mit VIN und Motornummer. Das Ergebnis:
1. Nett gewesen, Kaffee umsonst, ansonsten Garnix.
2. Eintrag ins Schengen-Register als „Jeep, rot, Kennzeichen: N-EDL73H“ (habe ich bei der Abmeldung vom Str. Verkehrsamt mitgeteilt bekommen)

Polizei.nrw: An 2 Stellen gemeldet und auch Hinweise aus Forum und Kleinanzeigen weitergegeben.
Die offensichtlich gelangweilte Kripo in Neuss fand unseren Wagen anscheinend nicht Wertvoll genug umd mal „so Richtig in Aktion zu treten“ also mehr zu tun als mit mir zu sprechen.
Es werde ermittelt, aber es brauche Zeit, usw.usw.

Ausser aufnehmen, abwiegeln und reden habe ich nicht viel erlebt in den letzten 5 Tagen.
Jetzt mal ganz ehrlich, es gibt jeden Abend Fernsehserien und Tatorte - woher zur Hölle beziehen die Ihre Informationen über die deutsche Polizei.
Mehr Fantasie als bei den betreffenden Drehbuchautoren gibts anscheinend noch nicht mal bei Marvel-Verfilmungen

2. Versicherung.
Erstmal alles gut.
OCC reagiert schnell, freundlich und gut, man hat wirklich das Gefühl betreut zu werden.
Nach der 1 monatigen Karenzzeit weiß ich mehr.

3. No-Drive-Area: Dreiländereck
Ich habe mittlerweile von Polizei, befreundeten Niederländern und Belgiern, sowohl von der Versicherung soviel gehört, dass ich keinen klassischen Reifen mehr ins Dreiländereck oder die Nähe setze.
Dort ist man an vielen Orten innerhalb von 5km über die nächste Grenze und somit absolut aus dem Fokus der eventuell verfolgenden Polizei.
Es operieren dort so viele Banden der organisierten Fahrzeugkriminalität, dass oft Anwohner in Wohnvierteln WhatsApp-Gruppen gebildet haben, die Verdächtiges gegenseitig melden.
Es sind definitiv nicht nur Oldtimer betroffen. Ein holländischer Freund aus Sittard erzählte mir, das es z.B. regelrechte Volvo-Wochen gäbe...
Lohnende Fahrzeuge werden z.B. gezielt von Parkplätzen vor oder an der Grenze aus weitergemeldet und bis zum grenznahen Parken verfolgt - so wahrscheinlich auch bei uns, denn es hat knapp 20Min gedauert, dass der Wagen weg war. Das OutletCenter in Roermond ist anscheinend auch sehr beliebt. Alles was in irgendeiner Art und Weise Grenznah ist.
Es wird professionell und organisiert geklaut und innerhalb kürzester Zeit verschwinden die Autos in bereitstehenden LKWs oder nahen Scheunen und werden erstmal für ein paar Stunden oder Tage „ruhen“ gelassen.
Dann entweder zerpflückt oder - wenn es das Risiko lohnt - zum pausieren eingemottet für den späteren legalen Verkauf.


4. Belgisches Recht der Verjährung nach 3 Jahren.
In Belgien ist nach 3 Jahren das Recht auf Eigentum an gestohlenen Gegenständen verjährt.
Das ist anscheinend ein Persilschein für die Herren Porschknacker.
Wers genau wissen will, lese hier http://www.autobild.de/klassik/artik...e-5568580.html
Anscheinend werden dann noch nicht mal mehr Typenschilder oder Nummern geändert.


5. Was habe ich gelernt.
Unserer Porsche war für uns und speziell für die beste Ehefrau von allen perfekt und ideal. Offen, leicht zu fahren, durch den kleinen Motor auch auf Dauer für Kurzstrecke zu gebrauchen, rostfrei usw.
So einen Wagen werden wir zu unserm Invest nicht wieder bekommen. Egal, was die Versicherung bezahlt.
Grade bei den aktuell horrend steigenden Preisen.
Ich habe nun einfach aufgerüstet:
- Kleinmetall Lenkradkralle,
- verstecker Unterbrecher,
- Batterieknochen,
- Bodenhaken und anketten in der Garage
- kleine versteckte Bewegungsmelder, die bei Erschütterung sofort mit 130db in Fhzg für Trommelfellzerfezenden Lärm sorgen,
und beim Thema GPS-Ortungschip bin ich noch dran.


Fazit:
Grade Targa und Mercedes Pagoden werden wie wild geklaut, dicht gefolgt von 911 Coupés und Cabrios.
Egal, was Ihr macht, Ihr werdet im Falle eines Falles nie das zurück bekommen, was Ihr an Liebe und Arbeit hinein gesteckt habt.
Schützt Eure Lieblinge so gut es irgendwie geht.
Ich habe seit letztem Sonntag soviel Unglaubliches - aber leider wahre Dinge - über organiesierte Kriminalität gehört, das mir die Freude am sorglosen Fahren - meinem Hobby - vergangen ist.

Das ist Scheisse.

Bye Peter
__________________
"Ein Leben ohne Porsche ist möglich aber nicht erstrebenswert."

Frei nach V. v. Bülow
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  #2  
Alt 11.02.2016, 16:54
sni sni ist offline
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Hi,

geht mir ähnlich ich wohne in Hamburg und hier werden auch ständig alte 11er geklaut (und natürlich täglich VW Multivans). Ein Kollegen von mir haben Sie auf einem belebten Supermarktparkplatz seinen 964 geklaut. Er war 7 Minuten im Supermarkt und das Fahrzeug hatte eine Werksalarmanlage. Habe jetzt ständig Angst um meinen 11er und werde wohl in das volle Alarmanlagen Programm investieren obwohl ich das Geld lieber in die Technik stecken würde. Die Polizei ist total überfordert und kann nichts machen die konnten nicht mal das eingeschaltete I-Phone orten das im Auto lag.

LG
Sven
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  #3  
Alt 12.02.2016, 19:49
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B-Man B-Man ist offline
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Ich hab’s hier an anderer Stelle schon ein paarmal geschrieben, aber ich tu es nochmal:

Auf der Suche nach einem G-Modell WTL las ich eine Anzeige von einem Fahrzeug, das bisher nur in Deutschland zugelassen war. Sehr günstig. Verkäufer ist aber in Polen. Ich ließ mir die FIN geben und wollte bei der Polizei erfragen, ob der Wagen „sauber“ sei.

Diese Auskunft dürfte man mir am Telefon nicht geben, so die Polizei. Aus Datenschutzgründen. Ich frage mich, wessen Daten hier geschützt werden sollen und wovor?
Ich musste persönlich zur Wache und meinen Ausweis vorlegen. Dann durfte ich mein Anliegen vorbrigen, dass jemand ein Auto verkauft, an dem ich Interesse hätte, es sich aber in Polen befindet und ich wissen wolle, ob es nicht evtl. gestohlen sei.

Und tatsächlich. Nach Eingabe der FIN in den Polizeicomputer stellte sich heraus: Fahrzeug ist in Deutschland als gestohlen gemeldet. Die Polizisten empfahlen mir noch, die Finger von diesem Wagen zu lassen.
Ich bedankte mich und ging.

Erst als ich schon wieder zu Hause war, fiel mir auf, dass die Polizisten von mir gar nicht wissen wollten, wer den Wagen verkauft. Ich hatte ja Adresse, Telefonnummer, etc.

Soviel zum Thema „engagierte Strafverfolgung“.
Ich sag nur: "Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner" oder noch brutaler "Selbstjustiz ist besser als gar keine".

Gruß

Jo.
__________________
Wenn ich will, dann kann ich meinen Porsche auch mit unter 9 l/100km fahren. Aber das ist doch Benzinverschwendung.

Geändert von B-Man (14.02.2016 um 02:05 Uhr).
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  #4  
Alt 15.02.2016, 11:54
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butzele butzele ist offline
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Zitat:
Zitat von B-Man Beitrag anzeigen

Und tatsächlich. Nach Eingabe der FIN in den Polizeicomputer stellte sich heraus: Fahrzeug ist in Deutschland als gestohlen gemeldet. Die Polizisten empfahlen mir noch, die Finger von diesem Wagen zu lassen.
Da sieht man sofort dass das eine Antwort vom "Fachmann" ist
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  #5  
Alt 15.02.2016, 14:34
Benutzerbild von AndrewCologne
AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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AndrewCologne befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Was meinst Du warum hier in Deutschland die Kriminalitätsrate immer höher wird und neben Kriminellen die hier sind, viele hierher kommen, um von einer nicht funktionierenden Strafverfolgung zu profitieren. Für viele Kriminelle ist das hier mittlerweile wie Club Med.

Meinem Cousin haben sie jetzt in drei Jahren 5x das Auto aufgebrochen und Airbag sowie Navi rausgeholt. Immer die selben, vollkommen organisiert, arbeiten die Straßen immer erneut nach Liste ab.

Man kann es der Polizei nicht alles übel nehmen, die sind einfach überlastet. Die Anzahl des Personals wurde nicht parallel mit Erhöhung der Kriminalität aufgestockt. Muss erst was schlimmes passieren, dann wird Hilfe aus anderen Bezirken geholt (Vergleiche Polizeiaufkommen in Köln bei Sylvester und hin zu Karneval).

Ich will das damit nicht entschuldigen, aber die in der von Dir genannten Wache haben viell. soviel um die Ohren, dass dies noch die kleinen Dinge sind, die keine Prio darstellen – und da liegt der Hase im Pfeffer begraben.

Aber so ist es bei den meisten Unternehmen heute, weniger Personal für mehr Arbeit und die Qualität, Sicherheit und Genauigkeit leidet drunter, egal wo.

Man muss sich einfach damit abfinden, dass es nie mehr so sein wird wie vor 20 Jahren, wo es immer Polen, Italien und Frankreich war, wo die Autos gestohlen wurden. Wir leben jetzt in Europa und leider in dieser Hinsicht mittlerweile ebenso Teil des Clubs.

Als ich in den 80ern in Caracas wohnte, konnte man sein Auto vor dem Haus auf die Straße stellen oder mit Schuluniform einer guten Schule mit dem Bus quer durch die Stadt nach hause fahren. Heute ... nicht daran zu denken – da geht man auch nicht mehr in den Supermarkt und parkt auf dem Parkplatz, sondern lässt es sich nur noch ins Haus liefern.


Ich weiß, ein wenig weit her geholt, aber ... einfach schade, wie sich die Dinge entwickeln.
__________________
- 911 SC 3.0, Bj 82, 180PS, unischwarz
- VW Oval-Käfer Export, Bj 1955, 30PS, Stratosilber
- VW Brezel-Käfer, Bj 1950, 24,5 PS, Grau
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  #6  
Alt 15.02.2016, 19:44
Dianos Dianos ist offline
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Zitat:
Zitat von B-Man Beitrag anzeigen
.......
Erst als ich schon wieder zu Hause war, fiel mir auf, dass die Polizisten von mir gar nicht wissen wollten, wer den Wagen verkauft. Ich hatte ja Adresse, Telefonnummer, etc.

Soviel zum Thema „engagierte Strafverfolgung“.
Ich sag nur: "Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner" oder noch brutaler "Selbstjustiz ist besser als gar keine".

Gruß

Jo.
Dass die Polizei den rechtmässigen Eigentümer, der dann auch seine Versicherung hätte benachrichtigen sollen, nicht von diesem Verkaufsangebot aus Polen informiert habe, würde ich in der Tat für seltsam halten.

Bist Du sicher, dass dies der Polizei nicht bereits gemeldet und bekannt war, z. B. aufgrund eigener Recherchen des Eigentümers oder der Versicherung oder eines anderen Kaufinteressenten?
Die Polizei muss Dir das nicht mitteilen; und sollte es auch nicht tun, denn sie weiss nicht, wie Du mit dieser Info umgehen würdest.
Möglicherweise hat die Polizei nach Deinem Besuch auch eigene Recherchen nach dem Verkaufsangebot angestellt.

Deine Personalien aufzunehmen und Dir von dem Kauf abzuraten ist Dir gegenüber in diesem Fall für die Ermittlungsarbeit zunächst ausreichend.

Und Auskunft über eine möglicherweise gestohlene Ware an einen Kaufinteressenten nur nach Vorlage des Personalausweises zu geben, deutet durchaus auf professionelle Polizeiarbeit hin.
Die Datenschutzgründe waren möglicherweise nur vorgeschützt, ja.

Da Du nicht Beteiligter bist, also weder zu den Geschädigten (Eigentümer, Versicherung) noch zu den Beschuldigten bzw. Verdächtigen (Dieb, Hehler/Händler) gehörst, bist Du wohl Hinweisgeber, Zeuge.

Was also sollte die Polizei Dir gegenüber falsch gemacht haben?

Gruß
Dianos
__________________
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Geändert von Dianos (15.02.2016 um 21:28 Uhr).
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  #7  
Alt 17.02.2016, 17:21
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butzele butzele ist offline
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Tut mir leid aber ich kann hier keinerlei Professionalität erkennen.
Niemand redet davon dass dem Anfragendem Daten mitgeteilt werden.
Jedoch die Bemerkung: wir ermitteln schon oder wir werden ermitteln; ist doch nicht zuviel verlangt. Und den Bürger mit dem Gefühl "es wird nichts getan" gehen zu lassen ist absolut nicht professionel.
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  #8  
Alt 17.02.2016, 20:12
Dianos Dianos ist offline
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Zitat:
Zitat von butzele Beitrag anzeigen
Tut mir leid aber ich kann hier keinerlei Professionalität erkennen.
Niemand redet davon dass dem Anfragendem Daten mitgeteilt werden.
Jedoch die Bemerkung: wir ermitteln schon oder wir werden ermitteln; ist doch nicht zuviel verlangt. Und den Bürger mit dem Gefühl "es wird nichts getan" gehen zu lassen ist absolut nicht professionel.
Klar, und das wäre auch die einfachste Art für einen Kriminellen (Dieb, Hehler, Kaufinteressenten für eine ihm als bekannt gestohlene Ware) den Ermittlungsstand (im Fahndungscomputer) zu erfahren.

Zum Ermittlungsstand - insbesondere gegenüber Dritten - hält sich die Polizei aus nachvollziehbaren Gründen grundsätzlich bedeckt. Ist halt kein Bürgertelefon.

Gruß
Dianos
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