Porschefahrer nach vermeintlichem Diebstahl irrtümlich festgenommen
Schweinfurt (22.6.2004) - Die Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Kauf eines Porsche-Sportwagens am Montagabend wird ein Mann aus Hamburg so schnell nicht vergessen. Der 44-Jährige war nämlich nur wenige Minuten, nachdem er mit seinem neuen Auto davon gefahren war, von der Polizei festgenommen worden. Grund dafür war die Mitteilung des Verkäufers, dass der "Täter" den Kaufpreis in Höhe von 18.000 Euro unbemerkt wieder eingesteckt hatte. Glücklicherweise tauchte das Bargeld jedoch wieder auf. Ein Windstoß hatte die Banknoten hinter eine Box geweht.
Ein Schweinfurter hatte im Internet seinen Pkw inseriert. Relativ schnell wurde sich der Eigentümer des Sportwagens mit einem Mann aus Hamburg einig, der am Montagabend* anreiste, um sein neues Gefährt in Empfang zu nehmen. Nachdem er den Kaufpreis entrichtet und rote Hamburger Überführungskennzeichen angebracht hatte, startete der Käufer gegen 19:45 Uhr wieder Richtung Norden.
Unmittelbar danach gab es dann beim Verkäufer blankes Entsetzen. Die 18.000 EUR Bargeld, die der Mann aus Hamburg für den Sportwagen auf den Tisch gelegt hatte, waren spurlos verschwunden. Für den vermeintlichen Geschädigten gab es keine andere Schlussfolgerung als die, dass er es offenbar mit einem gerissenen Trickdieb zu tun hatte, der nicht nur den Porsche, sondern auch gleich das Geld wieder mitgenommen hatte. In seiner Verzweiflung verständigte das so arglistig hereingelegte Opfer die Polizei, die aufgrund der Schilderungen sofort eine Großfahndung nach dem Porsche-Fahrer auslöste.
Bereits wenige Minuten später waren die Beamten bei ihrer Suche nach dem mutmaßlichen Dieb erfolgreich. Der Sportwagen wurde bei der Ausfahrt einer Tankstelle in der Niederwerrner Straße gesichtet. Ein quer gestellter Dienst-Pkw der Polizei sorgte dafür, dass der Mann nicht weiterfahren konnte. Der Fahrer wirkte völlig perplex und kam den Aufforderungen, aus dem Auto auszusteigen, nicht nach. Den eingesetzten Beamten blieb nichts anderes übrig, als den 44-Jährigen mit Gewalt aus dem Porsche herauszuholen, stand doch der massive Vorwurf des Diebstahls von 18.000 Euro im Raum.
Just in diesem Moment kam durch einen erneuten Anruf des mutmaßlichen Opfers die Wende in diesem Fall. Das Geld war plötzlich wieder aufgetaucht. Wie sich herausstellte, war das Kuvert mit den 18.000 Euro durch einen Windstoß hinter eine Box gefallen, wo es der Verkäufer des Sportwagens glücklicherweise wieder fand. Die Beamten waren danach natürlich bemüht, dem "Festgenommenen" die ganze Situation zu erklären, wobei der Mann aus Hamburg hervorragend reagierte. Er war zwar immer noch aufgrund der so plötzlich vor ihm aufgetauchten Staatsgewalt etwas geschockt, zeigte jedoch für die polizeilichen Maßnahmen vollstes Verständnis. Auch der Verkäufer des Porsche meldete sich telefonisch bei dem Mann aus Hamburg und entschuldigte sich in aller Form.
Erst danach stellte sich bei dem 44-Jährigen die Freude über seinen gerade erst gekauften Sportwagen wieder ein. Erleichtert und mit nicht alltäglichen Erinnerungen an Schweinfurt setzte der Mann dann seine Fahrt Richtung Heimat fort, wo er mit Sicherheit einiges zu erzählen hatte.
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