Nichts ist so einfach, daß man es nicht auch falsch machen kann!
Hallo liebe Mit-Fahrer!
Neulich bei schönem Wetter:
Prima, dachte ich, mache ich doch mal eine kleine Spritztour mit offenem Verdeck, weil das Wetter so schön ist und ich auch noch Urlaub habe. Das ist eine Kombination, die eher selten ist. Also ab in die Garage, Verdeck auf, Motor an. Mist, Tank fast leer. Na gut, eben die 4 Kilometer zur nächsten Tankstelle, einmal vollgetankt, und die 4 Kilometer wieder zurück auf der schönen, geraden Landstraße. Die Sonne strahlt, der Motor beginnt, sich zu erwärmen. So weit, so gut.
Dann mal los, die ca. 2 Kilometer lange, kurvige Allee entlang (ebenfalls Landstraße), die ich so schön als meine "Hausrennstrecke" bezeichne. Da kenne ich mittlerweile auch jeden Kieselstein am Wegesrand.
Rechtskurve, etwas flotter angefahren, aber noch nicht im "Jetzt-kommt-für-Erwachsene"-Tempo. Huch, wieso rutscht das denn hinten so komisch. War nicht viel, aber doch ungewohnt. Naja, war wohl was auf den Straße, was ich nicht gesehen habe. Blätter oder so...
Dann ging es wieder so ca. 3 Kilometer auf mäßig kurviger Landstraße entlang, bis zu meiner Lieblingskurve: Langgezogene Rechtskurve, Straßenbelag einsehbar, voll in der Sonne, unbefahren. Die Gelegenheit, den Wagen mal ein wenig zu scheuchen und noch mal zu testen, wo denn nun die Vorderräder so langsam die Haftung verlieren. Habe ich dann auch gemacht. So ungefähr im Scheitelpunkt, wo ich weder Gas gegeben habe, noch weggenommen, also gerade in dem Moment, wo ich wieder herausbeschleunigen wollte, wird mir quasi die Hinterachse weggezogen. Das war ungefähr so ein Gefühl, als ob der Reifen von der Felge gerutscht ist. Der Wagen hat so spontan ca. 1 Meter nach links versetzt und drohte dann, sich mit dem Hinterteil wechselweise nach links und rechts aufzuschaukeln. Am Ende steht dann die Rolle seitwärts -mit einem offenen Cabrio, wohlgemerkt. Ist eine sehr unangenehme Erfahrung, die ich leider auch schon mal machen mußte. Aber das ist eine andere Geschichte...
Gottseidank habe ich den Wagen dann wieder fangen können. Nachdem ich dann angehalten habe und mein Adrenalinspiegel wieder halbwegs normal war, habe ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, mit dem Taxi nachhause zu fahren, so sehr habe ich dem Auto mißtraut. Habe ich dann aber doch nicht gemacht, sondern bin zu einem Freund gefahren, der, denke ich, bei den meisten Porsche alle Schrauben kennt. Hat selbst bereits *jeden* gefahren, kennt sich also aus. Der fährt dann also mit mir auf dem Beifahrersitz, auch gerne mal quer durch die Kurve, um die Situation nachzustellen.
Fazit: Bei schnellen Rechtskurven ziehe ich eine Benzinspur hinter mir her. Ist schwer festzustellen, weil eben wirklich nur in *schnellen* Rechtskuren, und das Benzin verdunstet sehr schnell auf der Straße. Bin also auf meiner eigenen Benzinspur ausgerutscht. Von geplatzten Ölleitungen hatte ich ja schon gehört, aber Benzin...?
Naja, um es kurzzumachen: Wer sich an den Anfang des Textes erinnert, wird sich dann auch vielleicht nicht wundern, daß letztlich ein nach dem Tanken nicht richtig hereingedrehter Tankdeckel die Ursache war. Ich habe ihn hereindrehen können wie sonst, war aber wohl irgendwie leicht schräg. Hat auch brav zweimal Knack-knack gemacht, bevor ich ihn wieder abgeschlossen habe. Ich habe das nie wieder hinbekommen.
Kleine Ursache, große Wirkung. Also, schaut bitte beim Tanken einmal extra hin, wenn ihr nicht auch so lustige Pirouetten drehen wollt. Und ich dachte immer, ich hätte schon alle Fehler mal gemacht...
Gruß
Olaf
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