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  #1  
Alt 05.02.2005, 02:17
911-Markus 911-Markus ist offline
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911-Markus
Beitrag Ventilschaftdichtungen?

Hallo,

nach dem Öldruck nun ein neues Thema. Meinen 77er 2,7 L habe ich ja erst seit Sonntag. Ein Bekannter hat mir nun geraten zwei Dinge auszuprobieren um den Zustand des Motors zu testen. Zum einen morgens bei kaltem Motor zu prüfen was aus dem Auspuff rauskommt beim Starten. ist nur eine bisschen weisser Qualm von der Feuchtigkeit. Also kein Problem. Dann hat er mir empfohlen den Motor auf einer Strecke auf 6000 umdrehungen hochzutouren und dann vom Gas zu gehen. Jemand der hinter mir fährt soll dann beobachten was aus dem Auspuff kommt.
Haben wir gemacht - bei 5000 Umdrehungen passiert nichts. Dann bei 6000 Umdrehungen und Motorbremse - kommt hinter Qualm aus dem Auspuff und der Hintermann kann auch ein bisschen verbranntes Öl riechen. Laut Aussage meines Bekannten heisst das, die Ventilschaftdichtungen sind hin und seiner meinung nach können da Ventile abreissen und noch ein bisschen Panikmache mehr ... .
Was meint Ihr dazu? Wie teuer und aufwendig sind neue Ventilschaftdichtungen bzw. deren Einbau? Ist die Qualmentwicklung wirklich so schlimm? Passiert ja nur bei Motorbremse und Volllast (Ich glaube die Alten BMW´s haben das immer gemacht?).

Es wäre nett, wenn ihr mir ein paar Anregungen geben könntet.

Gruß aus dem hohen Norden

Markus
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  #2  
Alt 05.02.2005, 02:37
Schwabe Schwabe ist offline
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Schwabe
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Hallo Markus

um eine Aussage zu den V-Schaftdichtungen machen zu können, wäre es wichtig zu wissen wie hoch der Ölverbrauch
bei normalem Fahrbetrieb ist. Auch der KM Stand wäre wichtig.
Etwas Qualm über 5000 U/Min, alleine, würde ich noch nicht für schlimm ansehen.

Die V-Schaftdichtungen weiten sich bei zunehmendem Verschleiss oval auf, dadurch können sich die Ventile
verbiegen und abreissen. Insofern ist Aissage deines Bekannten nicht ganz falsch!

Ist so eine Reparatur fällig wirds teuer. Zumindest im PZ. Motor raus, Köpfe runter usw... Da ist schon mal sparen angesagt.
Allerdings hab ich keine Ahnung wieviel das genau kostet.

Bei meinem BMW hatte ich vor Jahren diese Reparatur mal selbst gemacht. Die alten BMW waren anfällig dafür (auch die alten Audis und Golf)
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Grüßle
Jürgen
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  #3  
Alt 05.02.2005, 04:07
Schuko Schuko ist offline
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Schuko
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Moin,

am wichtigsten wäre die Laufleistung und ob schonmal eine Revision stattfand.

Ansonsten gibts nur Gewißheit beim Ausbau.

Schraubst Du denn selbst am Motor oder wäre ein gang in die Werkstatt nötig?

Gruß Schuko
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  #4  
Alt 05.02.2005, 04:20
911-Markus 911-Markus ist offline
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911-Markus
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Laufleistung - der Tacho steht auf 97500. Da der Tacho aber sehr leicht rausging vermute ich dass er mit einem anderen Tacho gefahren wurde.
Denn für 26 jahre halte ich die Laufleistung für eher unrealistisch.

Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob schon mal einer Revision gemacht wurde. Kann man das am Motor erkennen?

Ausbau und Überarbeitung würde ich wahrscheinlich mit einem Freund machen. Obwohl ich den motor lieber drin lassen würde

.

Meine Frage geht ja auch dahin, wie gefährlich es für den Motor wäre damit weiterzufahren.

Zum Ölverbrauch kann ich Moment noch nichts sagen.

Gruß

Markus
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  #5  
Alt 05.02.2005, 05:18
Schwabe Schwabe ist offline
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Schwabe
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Hallo Markus,
97500Km sind sicher nicht realistisch für das Alter.
Ausser er stand 23 Jahre im Museum.
Davon gehe ich aber nicht aus.
Aufgrund der vorliegenden Fakten möchte ich mich einer weiteren Beurteilung enthalten.
Mal sehen vielleicht fällt sonst noch jemand was ein. Ansonsten kriegst du wirklich nur durch Ausbau des Motors Gewissheit.

Beobachte mal den tatsächlichen Ölverbrauch! Du brauchst ja keine 1000Km zu fahren.
- Markiere am Anzeigeinstrument die genaue Öltemperatur.
- Ölstand bis genau auf "Max" auffüllen.
- Nutze das WE und mache eine schöne Tour (500Km sollten genügen).
- Prüfe wieder den Ölstand bei exakt der gleichen Temperatur wie zuvor.

Die jetzt fehlende Differenzmenge hochgerechnet auf 1000Km sollte 1,5Ltr nicht übersteigen. Liegts deutlich drunter würde ich mir keine Sorgen machen.
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Grüßle
Jürgen
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  #6  
Alt 05.02.2005, 05:27
boxxxer boxxxer ist offline
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boxxxer
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Hi alle,

bin zwar technisch nicht unbegabt aber mir ist nicht klar weshalb undichte Schaftdichtungen so gefährlich sind. Läuft halt a bisserl Öl am Ventilschaft in den Brennraum - bläut und gibt Ölkohle. Schönheitsfehler und Ölverbrauch.

Wenn die Ventilführungen oval sind kann ich verstehen das es Probleme mit dem Ventitrieb geben kann aber bei den Schaftdichtungen ist mir das nicht klar.

Bitte um Aufklärung ob ich da nen Denkfehler habe.

Mille Grazie

Tom

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  #7  
Alt 05.02.2005, 05:33
porsche1975 porsche1975 ist offline
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porsche1975
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Ich schließe mich Boxxer an, so weit Ich weiß hört man doch ein deutliches "Rasseln"
der Ventile,wenn der Ventilschaft kaputt ist,oder?

mfg
Seppl

PS:Stimmt bei den BMW 4-Zylindern war das ganz normal.
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  #8  
Alt 05.02.2005, 05:42
Schwabe Schwabe ist offline
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Schwabe
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Tom,
es liegt kein Denkfehler deinerseits vor.
Führungen sind gemeint.
Für mich war das dasselbe.


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Grüßle
Jürgen
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  #9  
Alt 05.02.2005, 06:02
boxxxer boxxxer ist offline
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boxxxer
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Hi nochmal,

kaputte Ventischaftdichtugen (sofern nicht ganz kaputt daß die Kiste nur noch bläut - z.B: die Polo, Golf der ersten Generation) erkennt man am einfachsten im Schiebebetrieb. Dabei ist die Drosselklappe zu, der Motor saugt trotzdem an, erzeugt Unterdruck und zieht z.B. über undichte Schaftdichtungen Öl in den Brennraum. Bei den Tassenstößelmotoren (z.B. Ymaha FZR 1000) tritt das am extremsten auf da die Stößel komplett im Öl liegen und damit jede Menge Öl zu reinsaugen da ist. Bei der geneigten Einbaulage des Boxers ist es meist nicht so extrem da direkt am Ventil keine großen Ölmengen da sind da die nach unten, fast senkrecht zur Ventilachse, ablaufen. Am einfachsten auf die Autobahn, warm fahren, und dann bei höherer Drehzahl den Fuß vom Gas - wenn er dann blauen Rauch hinter sich herzieht sind es meist die Schaftdichtungen. Solange es nur die Schaftdichtungen im Schiebebetrieb sind und der Ölverbrauch in Grenzen ist halte ich es für einen Schönheitsfehler.

Das wechseln der Dichtungen geht bei den meisten Autos ohne größere Demontage - mit einem Zündkerzenadapter der an den Kompressor angeschlossen ist werden die Ventile geschlossen gehalten. Kipphebel ausbauen, Feder runterdrücken, Ventilkeile raus, Federn und Auflagescheiben raus, Schaftdichtung abziehen, Ventilschaft an den Nuten der Keile entgraten sonst sind die neuen Dichtugen reif für den Sondermüll, die neuen Schaftdichtungen wieder aufstecken (Sonderwekrzeug oder gepopel )und alles in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. KLingt schlimmer als es ist - hat bei VW für die Polo1 mal so 150 DM gekostet. Beim 11er bin ich mir nicht ganz sicher ob da bei eingebautem Motor genug Platz für die Hände im Motorraum da ist, aber vielleicht wissen die Spezialisten mehr.

Die Ventilführungen kann man auch in eingebautem Zustand provisorisch prüfen. (Weiß nicht ob man beim 11er da so gut hinkommt habe es nur bei meinen Luftboxer VW Bussen gemacht) Wenn die Ventile frei sind, ohne Druck der Nockenwelle aufs Ventil, einfach am Ventilende nach oben bzw. unten wackeln - wenn die Führung oval ist dann ist jetzt deutlich Spiel spürbar (Kippgefühl). Geringes Spiel ist aber ok - die Dinger müßen ja leicht in den Messingführungen laufen. Am besten jemanden machen lassen der dafür etwas "Gefühl" hat.

Hoffe damit etwas geholfen zu haben.

Gruß

Tom

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  #10  
Alt 05.02.2005, 09:53
911-Markus 911-Markus ist offline
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911-Markus
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Danke - ist auf jeden Fall eine sehr detaillierte und hilfreiche Antwort.

Gruß

Markus
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  #11  
Alt 05.02.2005, 23:00
Waffel Winnie
 
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Hi,
also es wurde ja schon gesagt.
Wenn in Schiebebetrieb bei 6000 U/min ein "bisschen" blau hinten raus kommt, dann würd ich erst mal gar nix machen. Wenn mal ne Mega-Wolke hinten rauskommt, so daß der dahinter auch nix mehr sieht, dann muss man sich Maßnahmen überlegen...
Bis vorgestern hätt ich Dir mal vorführen können, wie so ein Motor bläuen kann, obwohl er trotzdem noch sehr gut fährt. Jetzt is der Motor aber ausgebaut...

Übrigens könnten es auch Kolbenringe /Abstreifringe sein. Was macht denn die Kurbelwellengehäuse-Entlüftung bei im Standgas laufendem Motor? Bläut es da auffällig raus. Hierzu mal den Schlauch abziehen und kucken.

Und was passiert, wenn Du mal ein bisschen im Standgas laufen lässt, und dann losfährst? Kommt da auch ne Wolke? Gibts außerdem ein Schalt-Bläuen?

OK, sei es drum. nach den beschriebenen Sympthomen sehe ich eigentlich keinen Handlungsbedarf.

Grüße
Winnie
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  #12  
Alt 06.02.2005, 07:06
Kolbenhemd Kolbenhemd ist offline
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Kolbenhemd
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Wenn es eine 2,7 l Maschine von 1977 ist, sollte man den Ventilführungen (und deren Spiel) schon gesteigerte Aufmerksamkeit widmen. Insbesondere dann, wenn die Zylinderköpfe bisher noch nie überholt wurden. Das gilt auch, wenn der Motor tatsächlich erst ca. 95.000 km runter hat. Zu dieser Zeit wurde eine relativ schwache Legierung für die Ventilführungen verwendet, was zu ziemlich schnellem Verschleiss führte (die Rede ist von 50.000 - 100.000 km Standzeit). Wenn die Führungen ausgeschlagen sind, können die Ventile tatsächlich abreissen und u.U. einen kapitalen Motorschaden verursachen. Die Wärmeabfuhr ist nicht mehr gewährleistet und die Ventile werden auf Biegung beansprucht. Darüberhinaus können sie im Ventilsitz schlagen. Dieser wird dann bald auch nicht mehr dicht schliessen.
Ob die Ventilführungen Spiel haben, kann man mit etwas Fingerspitzengefühl beim Ventile einstellen prüfen. Bei Unsicherheit evtl. die Prozedur durchführen, die Boxxer schon beschrieben hat (Federn raus).
Aber: Ich finde bei einem 2,7 l von 77 ist es kein Drama die Zylinderköpfe überholen zu lassen/zu überholen. Die Schwäche mit den Ventilführungen kann man so ein für alle Mal beseitigen und man geht sicher, dass man den Motor nicht komplett schlachtet. Wem macht es schon Spass ewig mit einem unguten Gefühl rumzufahren?

Gruss
Robert
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911 - Der Inbegriff des Sportwagens
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