Warnecke und Langen starten beim Porsche Carrera Cup
Stuttgart - Im Eiskanal und im Schwimmbecken zählen die mehrmaligen Olympia-Starter zu den Weltstars. Jetzt suchen Christoph Langen und Mark Warnecke gemeinsam eine neue Herausforderung.
Christoph Langen (l) und Mark Warnecke präsentieren ihre Rennmaschine.
Der Bob-Pilot und der Brustschwimmer teilen sich beim Porsche Carrera Cup einen 390 PS starken Boliden. "Mein Traum war immer Motorsport. Aber es ging bislang aus finanziellen Gründen nicht", sagte Langen bei der Vorstellung des Projektes in Stuttgart. "Die Faszination war immer da", berichtete auch Warnecke von seiner alten Liebe zum Rennfahren.
Das Abenteuer auf vier Rädern soll für die beiden Vorzeigeathleten mehr als nur Spaß sein. Zwar machen sich die Wasserratte und der Eismann keine Illusionen, auf dem für sie weitgehend fremdem Terrain gegen die Vollgasprofis eine ähnlich gute Figur wie in ihrem Element abgeben zu können, aber über den Status eines "VIP-Kutschers" wollen sie schon hinaus.
"Ich bin nicht mehr weit davon entfernt, im Mittelfeld fahren zu können", meinte Warnecke. Der zweimalige Schwimm-Weltmeister und Weltrekordhalter baut auf seine Rennerfahrung: Er bestritt bereits eine Saison im Carrera Cup und fuhr eineinhalb Jahre lang im New Beetle Cup.
Langen will "das Ding zunächst heil ins Ziel bringen, mich aber dann irgendwann im vorderen Mittelfeld etablieren". Er kam bislang auf eine Hand voll Einsätze im VW und Porsche. "Ich kenne mich technisch ein bisschen aus. Das hilft bei der Abstimmung", sagte der gelernte Kfz-Mechaniker und hofft, dass ihm beim Saisonstart am 18. April auf dem Hockenheimring ein "Hinterhergurken" erspart bleibt.
Der zweimalige Olympiasieger, achtfache Weltmeister und viermalige Gesamt-Weltcupsieger Langen ("Bobsport ist die Formel 1 der Armen") weiß aber: "Siegfahrer werden wir wohl nicht, schon wegen unserer Statur und unseres Gewichtes." Die beiden über 90 Kilogramm schweren Kraftpakete wiegen um die Hälfte mehr als ein "normaler" Rennfahrer. Schwerpunkt ihres sportlichen Engagements bleibt deshalb trotz allen Ehrgeizes im Cockpit ihre ursprüngliche Disziplin.
Warnecke, der mit Bronze in Atlanta seine einzige olympische Medaille geholt hat, will sich für Athen und damit seine fünften Olympischen Spiele qualifizieren. "Ich konzentriere mich voll auf Olympia", sagte der 34 Jahre Facharzt für Orthopädie, der ein vierwöchiges Trainingslager in den USA bestreitet. "Schwimmen genießt absolute Priorität."
Der Wittener will deshalb vor Athen "nur ein, zwei Rennen fahren" und greift erstmals am 27. Juni auf dem Norisring ins Lenkrad. "Ein Olympiasieg und ein Sieg im Carrera Cup ist wohl gleich schwierig", meinte der für den SV Cannstatt startende Westfale. Gold in Athen würde dem "Dicken", so sein Spitzname, allerdings eine Million Euro von seinem Sponsor (Buchbinder Rent-a-Car) einbringen.
Langens Start bei den Winterspielen 2006 in Turin hängt noch von einigen Faktoren ab. "Ich muss ein Weltklasse-Team bilden können und bin derzeit auf Geldsuche", sagte der 42-Jährige aus Unterhaching. "Wenn das gegeben ist, fahre ich bis 2006 weiter. Denn wenn ich antrete, will ich auch gewinnen."
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