Hallo
zu hohen Öldruck kann es geben, ist aber bei den "normalen" Motoren eigentlich nicht üblich.
Die Ölpumpe ist geregelt das heisst bei Überdruck wird das Öl per Ventil ins Motorgehäuse rezirkuliert.
Wenn das Teil klemmt oder sonstige Probleme hat dann kann es zu hohen Öldruck geben
Die frühen RS Versionen (73er 2,7 RS oder 2,8 RSR) hatten damit manchmal Probleme.
Der 2,7 RS hat die völlig normale Ölpumpe aller 911 von 1967 bis 1977.
Der 2,8 RSR hat eine anderst abgestimmte Pumpe und ein völlig anderes Ölsystem ( kein Motorseitiger Ölkühler )
Hier kommt dazu, dass vorne im Spoiler ein weiterer Ölkühler verbaut war, das hat mit den Leitungen dann nochmal RICHTIG viel mehr Öl ausgemacht.
Der Spoiler war nur beim RSR mit dem Ölkühler bestückt. Der 2,7 RS hatte den gleichen Ölkühler wie die normalen S seit 73 ( Rohrölkühler ). Die Ölmenge hat eigentlich direkt nichts mit dem Druck zu tun.
Der Ölkühler sitzt auch in der Rückförderseite der Pumpe sprich in der Ungeregelten Druckseite der Lenzpumpe die ja nichts mit dem Öldruck im Motor zu tun hat sondern nur den Motorblock entleert.
Es ist bekannt das diese Pumpe deutlich über 20 bar Druck erzeugen kann wenn man den Ablauf zuquetscht/verstopft
So kam es ab und an punktuell zu zu hohem Druck, dem dann schon mal die Leitung oder vor allem eine Dichtung nicht standgehalten hat...
Porsche Ölleitungen sind für 30 bar Druck ausgelegt aber wenn das Öl recht heiss wird dann sinkt die Standzeit des original verwendeten Conti Gummimaterials.
Das war für 100°C bei 100% ED ausgelegt aber bei 120°C oder wie in Rennbetrieb normalen 140°C sinkt die Standzeit erheblich.
Dichtungen an und für sich gibts keine innerhalb der Ölleitungen. Alles Hochdruckschraubverbindungen mit Dichtkegeln.
Bei den frühen 911 waren die aus Aluminium und daher nicht so standfest wie die späteren Stahlversionen. Aber 100 bar Prüfdruck der Aluverschraubung sollten doch reichen ?
Bei den Rennversionen war natürlich alles Alu und wurde später durch Aeroquip Material ( 300 bar ) ersetzt.
Einzigste Schwachstellen waren die Schläuche und der Ölfilter. Dort ist übrigens ein Überdruckventil integriert.
Nun ist es so das diese Rennmotore nicht unbedingt für denn Strassenbetrieb gemacht wurden und sowieso einen erhöhten Serviceaufwand hatten. Dabei werden die Ölschläuche kontrolliert ( Macht man auch mit allen Serienautos bei der Wartung ) und bei geringstem Verdacht oder auf regulärer Basis erneuert. Ein geplatzter Ölschlauch kostet einfach zuviel ( Siegchance, Motorverlust sowie hohe Brand- und Unfallgefahr ). Sicher hat da Porsche einige Materialprobleme in den 70ern gehabt und auch analysiert und beseitigt. Aber bei Rennfahrzeugen.
Die ganz seltenen Wagen, die vom Werk sportlich bewegt wurden hatten daher auch eine Art "Überdruckventil", das den normalen Ölkreislauf vom Zusatz-Ölkühlerkreislauf abgekoppelt hat.
OK selten sind die schon aber da ich schon an den Dingern gearbeitet habe aus meiner Sicht Alltag. Speziel bei den "normalen" RS kenne ich jede Schraube mit dem Vornamen
2,8 RSR im Originalzustand von damals hab ich noch nie gesehen und bisher nur an schwer modifizierten ( Sprich alles upgedatet und mehrfach modifiziert um in der Rennklasse vorne zu bleiben ) und an Repliken gearbeitet.
Porsche wurden immer sportlich bewegt egal ob vom Werk oder von den Kunden oder fahren nicht Werksfahrer unsportlich ?
Tatsache ist das die Werksautos immer extremer waren und die neuesten Modifikationen bekamen die erst Monate später denn Kundensportautos eingebaut wurden.
Tatsache ist das viele Kundenfahrzeuge extreemer waren als die Werksversionen.
Das Ventil in der Form kenne ich nicht wäre interessant darüber Details zu erfahren.
nein - ist definitiv kein Scherz. Ich habe das bei einem Freund im Wagen gesehen - und es hat auch bei anderen Porsche-Ownern große Augen hervorgerufen. Er kam darauf, nachdem er mit seinem 73er RS (2,7l, ein wundervolles Auto - fast komplett Orginal!) zwei Mal 20 l Öl auf der Straße gelassen hat...
Pass mal auf der 2,7 RS Ölhaushalt ist ca 13L Gesamtmenge. Wenn der Schlauch platzt dann meist wenn der Motor kalt hochgedreht wird. Da pumpt die Lenzseite ca.400 L/Minute bei 6000/min und erreicht denn höchsten Druck weil das Öl noch kalt ist.
Normalerweise müsste der Thermostat noch zu sein aber da gibts das Überströmventil.
Sprich so nach 2-3 sekunden ist der Öltank leer und 2-3 sekunden später das Pleul-Lager Nr 5 blau und der Motor klackert das Lied der Komplettüberholung.
Also dein Freund hat warscheinlich nur eine Leckstelle gehabt. Meist werden die Aluminium Zusatz-öhlkühler undicht
Über Freunde im Werk kriegte er den Tipp, dass diese vergleichsweise kleine Maßnahme hilft, die Motoren zu retten.
Ich habe keine Freunde im Wrk aber früher konntest du dort ganz normal anrufen und fast zu fast allen Problemen Auskunft bekommen. Bei vertrakten Sachen musste man vorbeikommen oder Weissach machte einen Rückruf.Hat sich wegen der Rechtslage vor einigen Jahren geändert und zudem wissen heutige Porsche Mechaniker von den alten Autos fast nichts.
Was sein kann ist das im alten Gehäuse eine neuere Ölpumpe ( ab 1978 ) eingebaut wurde ohne das dieses modifiziert wurde. Das kann Probleme geben.
Offenbar treten in der Konstellation mit dem vorne liegenden Zusatzölkühler kurzfristig lokale Öldrücke von bis über 25 bar auf, die mal einen Schlauch oder eine Dichtung überfordern können (ich weiß, dass das mit heutiger Technik eigenartig klingt, aber wir reden von einem 73er...). Das Werk habe daher auch die eigenen Rennwagen, die vom RS abstammen in den 70ern ähnlich ausgestattet. Wenn es Dich ernsthaft interessiert, hör ich mich gerne nochmal um.
s.o.
Grüsse