RS-Edelschrott auf der Autobahn

[roadrunner]

Hallo Ihr Lieben,

einleitend zum Wochenende schreib' ich Euch hier jetzt die "Hammer-Story".

Gestern fuhr ich auf der Autobahn, strahlender Sonnenschein und ganz trockene Strasse. Ungefähr 500 Meter weiter vorn sah man Regen fallen. So eine Situation, die es ganz selten einmal gibt, dass eine "scharfe Grenze" erkennbar ist, ab wo der Regen fällt. Ich bin dann vom Gas gegangen und mit abnehmender Geschwindigkeit vorsichtig reingerollt.

Auf der nassen Straße angekommen, zeigte sich die Situation weniger extrem, als ich zunächst annahm. Alles prima, wollte schon fast wieder Gas geben. Aber ein wenige Meter vor meinem auf der mittleren Spur fahrendes Auto zog unvermittelt von der rechten Spur nach links raus, so dass ich in einem Ausweichmanöver auf die linke Spur wechseln mußte. Dieses Fahrmanöver gelang trotz nur 3 Meter (!) Platz sehr gut, auch die Straße hatte an dieser Stelle trotz Nässe genügend Griff.

Dann aber (und jetzt kommt's!) geriet ich auf einen Abschnitt der Strasse mit Blitzeis (jetzt im April...!!!), weil sich der Regen inzwischen in einen Hagelschauer verwandelt hatte. Aufgrund der spiegelglatten Fahrbahn wurde mein Fahrmanöver zu einem recht heftigen Rutschen in Richtung Mittelleitplanke. Ich sah schon eine Kollision mit der linken Leitplanke auf mich zukommen, als es mir dennoch gelang, das Heck meines Autos nochmal rumzukriegen und nun schräg über die Autobahn nach rechts zu rutschen. Auch die Richtung stimmte, ich zielte nämlich, teils durch das reaktionsschnell gemeisterte Fahrmanöver und vielleicht auch durch etwas Glück, genau auf den Standstreifen rechts. "Puh, nochmal Schwein gehabt", ging es mir erleichtert durch den Kopf.

Bereits zuvor waren auf dem Streckenabschnitt aufgrund der Glätte andere Autos ins Schleudern gekommen, wodurch sich ein Unfall ereignet hatte. Diese Autos standen nun auf dem Standstreifen, und mit meinem Gedanken "Puh" und dem echten Glücksgefühl, gleich mehrmals hintereinander gut reagiert und das Auto abgefangen zu haben, schlug ich nach einem letzten, aber wegen des späten Erkennens aussichtslosen Korrekturversuch drehend mit der Beifahrerseite in diese Autos ein und es ging ab in die Böschung.

Und da hat es mir dann wohl das Leben gerettet, mein kleines Auto - und ist dafür jetzt selbst "tot". Es ist unglaublich, was allein die Schalensitze bewirkt haben: Unverrückbar festgezurrt, ist mir überhaupt nichts passiert - in jedem anderen Auto wäre ich nach rechts aus dem Gurt rausgeschleudert worden und ziemlich unsanft durch die Gegend geflogen, damit zumindest mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe gedonnert.

Nicht im Porsche, sondern z.B. im Astra unterwegs, hätte ich die Manöver gar nicht gepackt und es wäre der nachfolgende Lkw in mich reingedonnert, schätzungsweise wäre ich dann gar nicht mehr am Leben.

Anderen Leuten ist auch nichts passiert, weil in den Autos keiner mehr drin sass.

Ja, und jetzt freue ich mich, dass ich noch lebe (!) und darf trotz des Ausgangs wohl auch ein bisschen "stolz" sein darauf, die richtigen Reflexe gehabt zu haben (Leute, Fahrertraining ist wichtig...)! Für mich also ein immerhin positives Resumee.

Der Porsche kommt nächste Woche auf einem Transporter zurück. Ob es sich lohnt, ihn zu reparieren? "Schlachten" und Teile verkaufen bringt natürlich auch nicht annähernd das Geld fuer einen neuen Porsche, und ich bin gerade knapp bei Kasse - aber ganz ehrlich gesagt möchte ich _jetzt_ nach diesem Ereignis erst recht nicht mehr mit einem anderen Auto rumfahren.

Und: Schnief, mein armer, armer, kleiner Porsche...

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas