Hallo
Nun ja so wie es aussieht ist es ein real am Markt zu erzielender Verkaufspreis.
Ob das Auto das Geld "Wert" ist oder eventuel sogar ein Schnäppchen geht nur mit Durchsicht, Probefahrt und genauem Durchforsten der Vertragsbedingungen.
Da hat sich seit diesem Jahr das Gewährleistungsrecht geändert.
Für den Laien will ich mal etwas Plaudern:
Im Verkaufs ( Oder eher Märchen ? ) -Text heisst es:
Der 1600 ccm starke Motor ist frei von jeglichen Macken, Tücken und läuft wie am Schnürchen.
Nun denn in der Spalte neben an heisst es 60 PS Motor sprich der Basismotor ( Dame ) ob wohl
Der beim 356A verbaute 1600er-Motor produzierte 75 PS. 35PS mehr als der erste Motor des 356.
versehentlich in die Irre führt ? Zudem sind seit 15 Jahren PS-angaben in gewerblichen Anzeigen nicht mehr zulässig und werden gerne abgemahnt.
Nicht das der 60 PS Motor schlecht wäre oder das Auto mit "nur" 60 PS weniger Spass machen würde ( Wer PS mit Spass gleichsetzt sollte sich ein anderes Auto kaufen z.B einen 59er Thunderbird mit 385 PS ) aber der Marktwert ist geringer und das der bisherige Besitzer wohl zuwenig Leistung hatte zeigt das blankpolierte Gaspedal
Motor und Getriebe sind laut Angaben eines damaligen Werksmechaniker noch Original (!!!!)
Toll ein damaliger Werksmechaniker !!! Ob der wohl überhaupt zu der Zeit dort war und was an den Autos zu tun hatte ? Und der gute kann sich sogar noch an jedes Auto erinnern ? Das ganze kann man sich im Werk auch schriftlich bestätigen lassen. Wurde nicht gemacht obwohl es bis 2001 nur Porto und einige Tage Wartezeit "kostete". Der Werksmechaniker hat nicht einfach den Telefonhörer gegriffen und die interne "Rentenerpost" angebimmelt ? Hat der gute etwa auch aussagen zu dem Zustand des Autos gemacht ? Wohl schon weil er sich sonst keine Mühe gab oder seine Kommentare diesbezüglich nicht "relevant" sind ?
Auch die Wartung des Triebwerk macht richtig Spaß, sind doch sämtliche Aggregate ohne verwinden der Hand gut zugänglich.
Der gute redet von einem anderen Auto. Bei den 356ern muss man schon manuell geschickt sein. OK aus meiner Sicht ist das Auto leicht zu warten aber einen Kerzenwechsel bekommen die meisten aktuellen Mechaniker nicht ohne mehrstrahlig abzukotzen hin ( Nun ja ist gute Übung für Super 90/SC Motore oder 964er ). Wer mal einen Käfer hatte findet sich aber zurecht.
Dort scheint er sein Dasein bis 1987 in dem trockenen, sonnigen Bundesstaat Kalifornien verbracht zu haben. Das trockene Klima und die geringe Luftfeuchtigkeit sind für Autos ,die noch nicht über einen verzinkten Rahmen oder Karosserie verfügen wie ein Jungbrunnen.
Worauf sich das scheint bezieht ? Ich war oft genug in den USA um mich etwas auszukennen. Erstens heisst Californien im "normalfall" auch gnadenlos dumme Mechaniker, zerkochte Innenausstattung, Unfallschäden mit Wurmspachtel gerichtet und ab und zu fahren die Jungs an den Strand um Spass zu haben. Das ist wie eine Zeitbombe, sobald die Karossen in das feuchte Deutschland kommen und nicht konsequent aufbereitet/konserviert sind holen die innerhalb weniger Jahre den Zustand der europäischen Autos nach.
Nur das man vorher erst mal Unsummen in Technik und Innenausstattung vergräbt.
Sein Zustand ist zwar nicht mehr Original, stellenweise wurde er geliftet und auch schon mal komplett lackiert. Es stellt sich jedoch die Frage ob diese Tatsache positiv oder negativ ist.
Worauf bezieht sich das Original ? Und welche Frage stellt sich der guteste ? Schlechter ehrlicher Originallack ist immer das beste für den Einkäufer ( weil man sieht was Sache ist ). Frischer Verkaufslack das beste für den Verkäufer ( Weil man nicht sieht was Sache war ).
Wenn der "frische" Lack aber schon einige Jahre drauf ist sieht man schon eher was Sache ist. Spachtelfinder schadet nie.
Ist es nicht genau dieser Umstand, der es einem ermöglicht einen solchen Oldtimer zu erwerben und ohne Schweißperlen auf der Stirn auf öffentlichen Straßen zu bewegen
Was hat der Lack mit dem technischen Zustand zu tun ? OK den meisten ist der optische Zustand eines alten Autos wichtiger als die Technik. Am besten der 40 Jährige sieht aus wie die unberührte Jungfrau.
Gerade in der heutigen Zeit wo Cw- Wert und Funktionalität immer mehr das Design eines Auto's prägen
Der gute versteht nicht das Porscheprinzip "Form follows Function". Gerade der CW-Wert, Fertigungstechnik und die Funktion haben die Karossserieform des 356 geprägt.
Das Designstudio hiess Erwin Kommeda der die Kiste sparsam mit Blech umhüllte. Für den war Schönheit sobald etwas technisch briliant funktionierte und im Preis machbar war. Das ist architektonisch eher in der Bauhaustradition als im Barock anzusiedeln.
Das Auto ist mit 195/65/15 auf den nicht TÜV-zulässigen Mexico Chromfelgen abgebildet. Im Text wird aber von
Bereifung vorn 165/HR15 Bereifung hinten 165/HR15 gesprochen.
Nun ja die 195/65 sind eh nicht dem Fahrverhalten förderlich und gehen enorm in die Achsen. Spätestens beim übernächsten TÜV wird dann einen Vorderachsüberholung fällig ( Frisch ausbuchsen und neuen Bundbolzen das kostet ab 1000 euro ). Apropos TÜV der wird nicht mal erwähnt.
Zudem kommt der nächste Punkt das man da wohl auch in die Bremse investieren darf. Oft sind die Bremmstrommeln am Ende. Bei 800 - 1000 euro das Stück und nochmal um die 400 euro ( im Tausch !!! ) für den korrekten Satz ENERGIT Bremsbeläge auf dem korrekten Träger kann eine TÜV Vorfahrt schon mal 5000 euro an Reperaturen aufzeigen. Wenn der gute TÜV Mensch dann noch die Bodengruppe an den bekannten Stellen löchert dann ist der Restwert von dem Auto überschritten und geschlachtet bekommt man so um die 3-5000 euro raus.
Weiter:
Besitzer/Deutsch 1
USA-Model Einfuhr 2/87
Besitzer/USA 2
Nett aber die Anzahl der Besitzer in den USA lässt sich nicht so einfach ermitteln wie mit dem deutschen Brief. Da wäre Dokumentation wichtig.
Erstzulassung 01.07.19959
Farbe silber
Ob das die Originalfarbe war ?
Unfallfrei
Der Punkt wurde ausgelassen ist aber eh nicht wichtig.
km-Stand 123500
USA Autos haben einen Meilentacho. Am besten den Km-Stand als zugesicherte Eigenschaft auffassen ( was mit der Internetanzeige quasi schon passierte )
Historisches Kennzeichen als Zubehör ?
Das Radio ist wohl nur für die Bilder montiert worden ( so wie die Räder )
Und wo ist das Massgeschneiderte Paletot ? Will der Vorbesitzer sein gutes Stück Nackt und ohne Schlafanzug in die gemeine Welt lassen ? Wurde das Paletot und der Schlafplatz nicht eventuel von einem anderen Porschi aufgefüllt nachdem das Auto 14 Jahre im Haus war ? Oder ist der Letztbesitzer nicht mehr unter uns ? Eher hat er was "besseres" gefunden und sich einige Teile rübergebaut
Da würde ich einfach solange bohren wie es geht.
Langer Text kurzer Sinn:
Du bekommst für das Geld kein Top Auto und musst das Risiko selbst abwägen oder halt selbst eingrenzen. Langfristig kostet dich das Auto am Ende wesentlich mehr als ein TOP Auto aber andererseits wird nicht versucht ein Blender als TOP Auto zu verkaufen.
Die Anzeige ist etwas sehr allgemein und vermeidet viele konkrete Punkte und hat Irrtümer die den Käufer als auch den Verkäufer zu unangenhmen Missinterpretationen führen.
Die Frage ist wie sieht die Substanz aus und ist die Stabil genug so das man noch einige Jahre mit den nötigsten Reperaturen über die Runden kommt bis der TÜV eine Entscheidung erzwingt ( Schrott oder Reparatur oder gar Restauration ? ). In anbetracht der Motorvariante wird das Auto nie genug Marktwert haben um eine profesionelle Restauration oder gar nur Reparatur als wirtschaftlich tragbar zu erachten.
Das trifft aber auf ca 90% der Autos am Markt mehr oder weniger zu.
Es ist nun mal die Crux des Verkaufens das man Dinge anpreisst indem man am besten das positive aufzeigt. Das liegt aber stark am Käuferverhalten die alle gerne einen Neuwagenzustand für Taschengeld haben wollen.
Wenn du einem Käufer die Fakten aufzeigst und erst mal die Mängel und Problemzonen aufführst dann kommt der seltenst. Und wenn dann hatte der schon mal dickes Lehrgeld bezahlt und versteht etwas von der Sache.
Grüsse