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  #1  
Alt 25.03.2021, 13:44
lordsen lordsen ist offline
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lordsen befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
911 SC mit 123Ignition

Liebe Kollegen,

zunächst einmal danke an Alle, die hier wertvolle Informationen teilen. Es macht immer wieder Spaß, hier rumzustöbern.

Nun möchte ich gerne einen Punkt zur Diskussion anregen, der hier zwar schon diskutiert wird, aber meiner Meinung nach ergänzt werden kann (wenn es schon konkrete Ausführungen dazu gibt, habe ich sie nicht gefunden und bitte um Verzeihung)

Mein Motörchen wird von Typ 930.06 zu ungefähr 930.10 revidiert, d.h. 204PS Kolben rein, 964 NW Profil. Die Abgasanlage befindet sich schon ohne Kat und AGR auf 930.10 Niveau, allerdings mit DW1170 Endschalldämpfer. Die K-Jet soll erstmal so bleiben.

Nun, da sich ja die Verdichtung ändert, muss ich ja auch die Zündkurve anpassen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die 123Ignition ziemlich passend für mich finde da ich die Optik möglichst original beibehalten möchte aber dennoch technische Verbesserungen im Rahmen anstrebe.

Die Tune+ BT ist schon in der HKZ Version für den 3.0SC bestellt und auf dem Weg. Allerdings ohne Zündkurve Es bieten zwar einige Händler den Service an, eine passende Kurve aus unzähligen Kurven (so kommt es auf deren HP rüber) mit zu programmieren, aber ausgerechnet die Kurven der HKZ haben sie nicht. (Finde ich schon ein bisschen: naja)
Soweit, so gut, dann programmier ich sie eben selber. Die Originalkurve habe ich hier im Forum schon gesehen und die könnte man ja auch nachbilden. Da ja mit der 123 eine im Prinzip beliebige Kurve einstellbar ist, kann man diese weiter optimieren/glätten etc. Ja, das kann man auf dem Prüfstand machen, ist mir aber fürs erste etwas aufwändig.

Hat das schon jemand gemacht? Also die Kurve optimiert? Ist da (auf dem Papier) noch etwas im Vergleich zur Originalkurve rauszuholen? Ohne in den kritischen Bereich zu kommen?
Gibt es neben dem Feature, den niedrigen Leerlauf durch den Zündzeitpunkt zu stabilisieren noch weitere Features, die die 123 erlaubt?

Nun bin ich mal gespannt und freue mich auf Antworten.

Markus
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911 SC, MJ 79, >180 PS, Motor 930/06, H - Zulassung, ca. 240 tkm, petrolblau, Schiebedach, dw1170, 16" Füchse, ohne AGR, ohne Kat, mit Vorschalldämpfer, ohne Luftpumpe, Bielstein Serie, Lemförder Turbospurstangen, tbc...
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  #2  
Alt 25.03.2021, 20:05
GuineaPig911 GuineaPig911 ist offline
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GuineaPig911 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Schau mal auf diese Seite: https://www.123ignitionshop.com/de/t...6utm_medium%3D


Ganz unten findest Du einen Link für die Zündkurve des 930.10


VG
Andreas
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  #3  
Alt 26.03.2021, 00:13
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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AndrewCologne befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Anbei die Kurve vom 930.10





Da kommen aber noch die 5° Initialvorzündung hinzu.
Bedeutet, Du hast dann bei 2.800 UpM ca. 27°. Kommen dann noch die 5° via Unterdruck bei geringer Last hinzu, bist Du schnell bei 32°.



Du kannst Dich herantasten – bis zum mittleren Drehzahlbereich kann man ein Klingeln auch wahrnehmen. Gefährlich ist es vor allem in höheren Drehzahlbereichen, da noch mehr Balastung anliegend und ... kaum hörbar.
Da muss man sich die Frage stellen, ob sich dieser minimale Leistungsgewinn, gegenüber dem großen Risiko eines Schadens, lohnt.


Und wenn Du eine 964er NW drin hast, wirst Du eh merken, dass Du den Motor recht hochdrehen musst, um den Leistungsvorteil dieser NW zu spüren.
Unten rum, bzw. auch noch in den mittleren Bereichen wird es dafür dann das Drehmoment kosten, ... und gerade das macht den 204er ja eigentlich so beliebt dass er gut von unten heraus kommt. Ich würde zumindest versuchen die Steuerzeiten bei der 964er NW im Überschneidungspunkt von 1,25 in Richtung 1,5 mm zu bringen, damit nicht zuviel im mittleren Bereich flöten geht. Aber aufpassen und nachmessen, die 964er hat mehr Hub und bei den höher verdichteten 9.8:1 Kolben kann es dann beim Kolbenfreigang knapp, wenn nicht sogar zu wenig werden. Bei meinen normalen SC NW habe ich sogar die regulären 1,7mm nicht richtig auskosten können und musste bei 1,5 mm aufhören. Scheinen bei mir mal die Köpfe gemacht worden zu sein, ohne die höhren Fußdichtungen als Ausgleich verbaut worden zu sein, was ja bei einem Planen mit -0,25 mm sodann die 1,7 max runter zu 1,5 max in etwa ausmachen.
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Geändert von AndrewCologne (26.03.2021 um 00:20 Uhr).
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  #4  
Alt 26.03.2021, 13:09
lordsen lordsen ist offline
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Danke Jungs, das ist schonmal sehr interessant!

Den Downloadlink habe ich auf der 123ignitionshop Homepage tatsächlich übersehen. Merkwürdig finde ich allerdings, dass auch dieser Shop mir gegenüber versicherte, keine passende Kurve zu haben.

Wie würdet Ihr denn bei der 123Zündung einstellen, die Nominalkurve, oder den Toleranzbereich ausnutzen? Wobei ich Andrew recht gebe, lieber auf der sicheren Seite fahren zu wollen und zumindest im hohen Last- und Drehzahlbereich in Richtung Nominal zu gehen. Das erklärt, warum die Originalkurve im hohen Drehzahlbereich leicht abfällt.
Die 123 Kurve sieht auf dem ersten Blick vereinfacht aus. Allerdings mit deutlich mehr Unterdruckverstellung. Weiß einer, warum das so ist? Kann die mechanische Unterdruckverstellung bauartbedingt nicht mehr und man kann wegen des hochwertigeren Sprits auf die 8° gehen?
Weiterhin fällt auf, dass die Originalkurve bis etwa 1400rpm abfällt. Hat das einen Grund? Startverhalten etc.?

@Andrew, danke für das Aufbringen des Themas Steuerzeiten! Ich habe die Zusammenfassung in deinem "Monsterpost" (darf ich das so sagen?) gelesen kann dem grundsätzlich zustimmen! Sehr schön dargestellt!

Aus dem Handbuch habe ich mir mal die Steuerzeiten notiert und gegenübergestellt Die moderaten Schrick Daten zum Vergleich:

Ventilsteuerzeiten 911sc 911sc +Kali 964 Schrick
180/188 180/204
EÖ OT -7 -1 -4 30
ES UT 47 53 65 78
AÖ UT -49 -43 -44 74
AS OT -3 3 4 26

Hub Einlass 11,56 11,78 13,2
Hub Auslass 10,21 10,79
Ödauer Ein 229 240 288
Ödauer Aus 220 230 280

Die SC Nockenwelle ist jeweils die gleiche Welle, aber entweder in Richtung Früh, oder in Richtung Spät verdreht. Hier sehe ich ganz klar den Schwerpunkt auf entweder max. Drehmoment oder max. Leistung. Die 964 scheint aber zumindest auf dem Papier ein Kompromiss aus beiden zu sein, mit insgesamt längeren Öffnungszeiten und ein paar Zehntel mehr Hub. Deswegen kann ich mir einen starken Drehmomentabfall im mittleren Drehzahlbereich kaum vorstellen. Bei der Schrick-Welle kann ich das schon eher nachvollziehen. Liegt das an der späten Schließzeit von 65°nUT?Natürlich lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, dafür bin ich hier.
Ist die grafische Darstellung des Drehmomentverlaufes bezogen auf die Steuerzeiten basierend auf einem Prüfstandslauf oder eher theoretisch?
Der Tipp etwas in Richtung Früh zu verdrehen ist gut, das werde ich wohl beherzigen.

Die 0,5er Fußdichtung habe ich eingeplant. Die Köpfe werden sicher auch nochmal geplant werden.

P.S. Beim nächten mal lerne ich, ein Bild hier rein zu posten...
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  #5  
Alt 26.03.2021, 14:19
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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AndrewCologne befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Zitat:
Die 964 scheint aber zumindest auf dem Papier ein Kompromiss aus beiden zu sein, mit insgesamt längeren Öffnungszeiten und ein paar Zehntel mehr Hub. Deswegen kann ich mir einen starken Drehmomentabfall im mittleren Drehzahlbereich kaum vorstellen.
Wir sind gespannt.
Bei dem Hubraum, den ein 964 hat, ist untenrum soviel Musik, dass diese Welle optimal ins Motorkonzept passt, ... aber beim 3.0 mit seinen ca. 265 Nm. Da bin ich gespannt, was dann auf der Rolle bei rauskommt.
Bei einem Upgrade auf 3.2 und/oder verbesserter AGA siehts da schon anders mit einer 964er Welle aus
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  #6  
Alt 27.03.2021, 12:41
Norden-911 Norden-911 ist offline
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Hallo Markus,

ich habe ja ab 2005 bei Albertronic für Albert de Gier als Testfahrer die 123/MG festprogrammierten Kurven mit entwickelt und fahre immer noch den Prototypen für beide Polarisationen seit 2005 in meinem MGA. Aber auch in einem Jaguar fahre ich seit um 2007 eine 123. Ich habe Dutzende getestet und die Kurven für alte Torpedo 1929 oder 190SL entwickelt. Die TUNE kam leider später. Ich will damit sagen, ich bin Fan und euphorisch

Die festen 123 Kurven sind immer gemittelt, da die alten mech. Kurven immer einen Zündkurven- und Unterdruckbereich mit plusminus 2-3 Grad angeben. Also als erstes lieber 3 Grad mit frischem Sprit in Spät. Daher fange unbedingt am unteren Rand an, da Du / Wir ja ohne Klopfsensor fahren, zumal man das hochfrequente Klopfen und Klingeln kaum/ nicht hört. Danach kann man probieren, ob sich die Spritzigkeit und das Popogefühl wegen der anderen NW verbessert. Also je eine feste Zünd- und Unterdruckkurve sehr konservativ und je eine zweite etwas mit mehr Frühzündung, wobei ich am Anfang die zweite nur parallel nach oben schieben würde. Den statischen Wert würde ich original übernehmen. Beide Kurven kannst Du ja simultan per Bluetooth oder Notebook wechseln. Und nicht zu viel auf einmal probieren. Ja, gerade bei Teillast mit zu viel Unterdruck/ Frühzündung und dann plötzlich Volllast kann es gefährlich werden. Ich habe mir dazu eine Excel programmiert, damit man alles nachvollziehen kann.

Mach nichts kaputt. Fang tief an und teste Dich hoch. Ohne Prüfstand alles sehr schwer.

Zur 123 explizit in 911er kann ich leider nichts beisteuern.

VG
Rainer
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  #7  
Alt 18.10.2021, 10:42
lordsen lordsen ist offline
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Hier bin ich wieder und befinde mich nun in der Zusammenbauphase des nun fast fertig revidierten Motors. Wenn man das zum ersten mal bei dem Motor macht, lernt man eine Menge dazu und es wird das ein oder Andere plötzlich ein Stück weit klarer.
@Andrew: Danke für den Hinweis, dass die "frühen" Steuerzeiten in Verbindung mir den 204PS Kolben knapp werden. Das hatte ich zugegebenermaßen so nicht auf dem Schirm. Da mir die frühen Steuerzeiten sehr sympathisch sind, ich aber auch kein Risiko eingehen möchte, würde ich gerne das mir zur Verfügung stehende Maß ermitteln. Wie hast Du das gemacht? Das Ventil auf ein Maß X mit der Messuhr eingestellt und iterativ geprüft, ob sich die Kurbelwelle drehen lässt? Bei leichter Berührung müsste die Messuhr ja "zucken".
Andersherum ist es ja schwierig, also wenn der Kolben in OT steht und das Ventil runtergedrückt wird. Hier müsste ich die Ventilfederkraft überwinden, was mein "Gefühl" bezüglich Kollision mit dem Kolben erschwert.
Ohne Ventilfeder wäre sicherlich schön, aber wie bekomme ich das dann wieder zusammen?

Wenn da Ganze dann fertig ist, würde mich natürlich ein Prüfstandslauf nach Einfahren brennend interessieren. Hat einer einen Tipp im Kölner Raum? VGM ist mir bekannt.

VG
Markus
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  #8  
Alt 18.10.2021, 15:53
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Stefan911F Stefan911F ist offline
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Stefan911F befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hallo Markus,


Kremer Racing in Köln haben einen Prüfstand bis 1.000 PS.


Gruß
Stefan
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  #9  
Alt 18.10.2021, 15:54
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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Zitat:
Wie hast Du das gemacht? Das Ventil auf ein Maß X mit der Messuhr eingestellt und iterativ geprüft, ob sich die Kurbelwelle drehen lässt? Bei leichter Berührung müsste die Messuhr ja "zucken".
NW-Zeiten im Überschneidungs OT bei 0.1mm Ventilspiel so einstellen, wie wie Du sie haben möchtest. Minium Kolbenfreigang hin zum Einlassventil ist 1.5 mm und zum Auslassventil 2.0 mm.
Jetzt, die Kontermutter an der Einstellschraube des jeweiligen Auslassventils lösen und die Einstellschraube mit 2 Umdrehungen hereindrehen = 2 mm tieferer Ventilgang und die Kontermutter festdrehen. Nun die KW 720° drehen und prüfen, dass der Freigang möglich ist. Dann wieder die Einstellschraube des Auslasses herausdrehen und das Gleiche Vorgehen mit dem Einlassventil = 1.5 Umdrehungen reindrehen (für 1.5mm min. Abstand), mit Kontermutter fixieren, die KW 720° drehen und prüfen ob auch hier beim Einlassventil der Freigang existiert, dann wieder die Einstellschraue des Einlassventils herausdrehen. ----- Das so mit allen Zylindern machen.


Kannst es auch so machen: Nach Einstellen der Steurzeiten, drehe die Einstellschraube des zu prüfenden Ventils soweit rein, bis dass diese Kontakt mit dem Kipphebel bekommt. Stelle die Messuhr, welche am Ventilteller anliegt, auf 0.
Jetzt die Einstellschraube des Ventils stärker reindrehen und drehe die KW vorsichtig von Hand, bis zu dem Punkt, wo nun der Kolbenkontakt entseht. Nun immer weiter die Einstellschraube am Kipphebel herausdrehen und die KW dabei vorsichtig leicht weiter drehen, bis dass Freigang herrscht. Hier den Wert der Messuhr notieren und Du hast den Freigang bei den oben eingestellten Steuerzeiten.
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  #10  
Alt 22.10.2021, 13:19
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Schulisco Schulisco ist offline
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Hallo,

hab diesen Thread gar nicht mitbekommen, da ich primär nur noch im PFF mit-lese und -schreibe...

Also ich hab ne 123 seit diesem Jahr erfolgreich im SC am Laufen. Es ist die Tune Version ohne Bluetooth. Im Nachhinen würde ich aber auch eher die Version mit BT nehmen, weil man dann kein langes USB Kabel braucht für Testfahrten und zudem noch die Wegfahrsperre quasi umsonst bekommt. Der Einbau ist eigentlich im Prinzip plug'n'play.

Was aber in der Vergangenheit immer wieder für Probleme bzw. Mißverständnisse gesorgt hat, ist die Tatsache, dass der Drehzahlmesser bei allen 911 mit HKZ in der Standardkonfiguration mit der 123 nicht mehr funktioniert. Das liegt daran, dass das Zündsignal, so wie es aus der 123 kommt, im elektronischen DZM vom 911 mit HKZ so nicht verwertbar ist und der deswegen nichts mehr anzeigt. Geht natürlich gar nicht beim 911... Es gibt aber zwei Möglichkeiten:

1. Man strickt sich eine Auswerteelektronik und gibt das aufbereitete Signal zum DZM, der dann wieder was anzeigt. Das muss wenn ich mich recht erinnere, ein sauberer Rechteckimpuls sein, Werte weiß ich gerade nicht. Kann man aber im Netz nachlesen z.B. bei Gerberding

2. Einfacher und schneller: Es gibt den sog. "Big Fat Spark" Zündverstärker. Das ist ein Modul, mit dem der Zündfunke verstärkt wird. Im Prinzip nur eine stärkere Endstufe für den 123 Verteiler. 123igntion empfiehlt den Einsatz des BFS ja von sich aus bei mehr als 4 Zylindern und gewissen Drehzahlen. Kann man drüber streiten. Was das Teil aber noch bietet, ist ein separater Ausgang (Kabelfarbe Braun) für einen elektronischen DZM, dessen Signal der DZM vom 911 auswerten kann! Und damit geht es wie gesagt plug'n'play beim 911 mit HKZ.

Einbauanleitung (universal, neg. Masse): http://www.big-fat-spark.com/anleitungen/anl-neg-d.pdf Hier sieht man auch das braune Kabel. Ich habe im Stecker, der früher auf der HKZ saß, + gebrückt und den Rest wie gehabt wieder angeschlossen und eben den BFS eingeschleift.
Achtung: 123 schreibt bei Einsatz des BFS wieder eine andere Zündspule vor!

Was die Zündkurven angeht: Momentan fahre ich noch die nachprogrammierte Serienzündkurve vom 930/16, als zweite Zündkurve hab ich die vom 930/10 abgegelt und einen kleinen Schalter im Motorraum, wo ich beide einfach umschalten kann. Sinnvollerweise macht man aber eine indivduelle Abstimmung auf einem Prüfstand, am besten mit einem Knockingtool...steht noch aus.

Gruß, Thomas
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81er ex-US 911 SC Coupé, platinmet., Schiebedach, K-Leder sw., Turboheckflügel & -spoiler, NSW, 7/8er 16" Maxilite, Bilstein Fw, 915/61, 930/16 o.Kat, WebCam 20/21 NW, Dansk 92.502SD, 123 Ignition, Seine Systems Gate Shift Kit, orig. Porsche SWV
„Nicht das Auto verdirbt den Charakter, aber wer keinen Charakter hat, sollte nicht Auto fahren.“ Ferdinand Porsche

Geändert von Schulisco (25.10.2021 um 11:18 Uhr).
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  #11  
Alt 22.10.2021, 13:27
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Schulisco Schulisco ist offline
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Zum Thema Prüfstand:
Mir wurden in Köln empfohlen http://www.vgs-motorsport.com/ oder am Fa. Boemanns Abgastechnik am Nürburgring.

Bericht über Abstimmung und Ergebnisse würden mich auch sehr interessieren!

Gruß, Thomas
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  #12  
Alt 22.10.2021, 14:19
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AndrewCologne AndrewCologne ist offline
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Zitat:
... Es gibt aber zwei Möglichkeiten:

1. Man strickt sich eine Auswerteelektronik und gibt das aufbereitete Signal zum DZM, der dann wieder was anzeigt. Das muss wenn ich mich recht erinnere, ein sauberer Rechteckimpuls sein, Werte weiß ich gerade nicht. Kann man aber im Netz nachlesen z.B. bei Gerberding

2. Einfacher und schneller: Es gibt den sog. "Big Fat Spark" Zündverstärker. Das ist ein Modul, mit dem der Zündfunke verstärkt wird. Im Prinzip nur eine stärkere Endstufe für den 123 Verteiler. 123igntion empfiehlt den Einsatz des BFS ja von sich aus bei mehr als 4 Zylindern und gewissen Drehzahlen. Kann man drüber streiten. Was das Teil aber noch bietet, ist ein separater Ausgang (Kabelfarbe Braun) für einen elektronischen DZM, dessen Signal der DZM vom 911 auswerten kann! Und damit geht es wie gesagt plug'n'play beim 911 mit HKZ.

Oder, am allereinfachsten: wenn man einen Motor mit 6poliger HKZ hat, dann --> kauft man die 123-Ignition, welche auch für die HKZ angeboten wird und mit dieser funtioniert:
https://www.123ignition.de/123-ignit...bluetooth.aspx


Wenn die HKZ kaputt ist, und man zudem einen neuen Verteiler braucht, dann kann man dies, so wie Du es gamcht hast Thomas, die normale 123 Ignition kaufen und eben mit den Big Fat Spark-Modul betreiben, was nichts anderes ist, als ein System, wie eine HKZ, welches die transformierte 12v Spannung vorab mit Hochspannug and die Zündspule/-transformator weitergibt.
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  #13  
Alt 22.10.2021, 14:35
lordsen lordsen ist offline
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Kurzer Zwischenbericht:

gestern habe ich die Ventile und Steuerzeiten eingestellt. Danke noch mal für die vielen Tipps!

Hardware: /06 Motor BJ'78, große Einlasskanäle allerdings ohne AGR, ohne SLS, ohne Kat, dafür Vorschalldämpfer und DW1070, 204PS Kolben, 0,5er Fußdichtung, Originalnockenwellen auf 964 Profil umgeschliffen, Köpfe leicht geplant. Die K-Jet bleibt erstmal, wie sie ist.

Zunächst habe ich die NW auf den maximalen "frühen" Steuerzeiteneinstellwert von 1,7mm im Überschneidungs-OT eingestellt und die Freigänge der Ventile am Zylinder 1 gemessen.
EV = 2,4mm
AV = 1,9mm
Also zu knapp. Man muss auch bedenken, dass die Messuhr am Auslassventil nicht gerade auf dem Ventil sitzt. Hier ist der Pythagoras dein Freund. Da ich an der NW diese Stifte habe, habe ich nun diesen ein Loch weiter gesteckt. Ergebnis Freigang im Überschneidungs-OT:
EV > 2mm
AV = 2,4mm
Ventilhub EV im ÜOT: 1,58mm

Nun die rechte Seite eingestellt. Ergebnis Ventilhub im ÜOT: 1,50mm

Ich denke, besser bekomme ich es mit der Verstiftung nicht hin und die roundabout 1,5mm decken sich auch mit einigen Forenberichten. Apropos: ich lese unterschiedliche Meinungen bezogen auf 964er Profil im SC: Meinung 1: mehr Drehmoment im hohen Drehzahlbereich. Ich denke, das ist unbestritten, sofern die Motorperipherie mitspielt. Meinung 2a: untenrum deutlich schlapper. Das glaube ich auch, wenn die Steuerzeiten eher in Richtung kleinem Ventilhub, also "spät" im ÜOT eingestellt sind. Meinung 2b: untenrum etwa gleich. Hier wirds spannend. Habe leider noch keinen Plot gesehen, der einen A zu B Vergleich zulässt. Obwohl das mit Sicherheit schonmal jemand gemessen haben muss...

Wenn alles klappt, wird der Motor dann am We wieder ins Auto kommen. Dann beschäftige ich mich mit der 123 Tune+BT, die ein braunes Kabel hat. Wie ich den Anschlussplan verstehe, dürfte es hiermit kein Problem mit der Drehzahlanzeige geben. Wir werden sehen.

Ich bin natürlich megagespannt, wie das so wird. Es ist ja schon ein kleines Experiment, weil ich die Kombination so noch nicht gesehen habe bzw. einen Dynoplot davon. Bevor ich das mache, muss ich aber ein bisschen einfahren.
Wobei mir mal ein Kollege im Bereich der Kolbenentwicklung gesagt hat, dass ein Motor am Besten einläuft, wenn er kurz vorm Fressen ist
Man sagt ja, dass der Einlaufgewinn bei Motoren etwa bei 4% liegt. Auch deswegen etwas warten ;-)

Eine völlige Katastrophe oder Verschlechterung zu vorher erwarte ich dennoch nicht. Für die Straße wirds aber reichen.

Übrigens war es gut, dass ich den Motor ei etwa 250kkm mal aufgemacht und befundet habe. Das Zustand war teilweise überraschend gut, wenn auch wahrscheinlich nicht mehr allzulange. Denn:
  • Nockenwelle und Kipphebel zeigten Pitting
  • 2 äußere Ventilfedern waren gebrochen
  • Schwungrad war mit Rissen perforiert
  • Ein Kurbelwellenlager hatte schon Laufspuren bis aufs Trägermaterial
  • Ein Kurbelwellenlager hatte ebenfalls deutliche Laufspuren

Auch wenn man evtl. meint, dass ja noch alles i.O. ist, schadet eine Komplettrevision nach der Laufleistung wegen eventueller Überraschungen sicher nicht!

Schönes Wochenende! Ich werde demnächst weiter berichten!

Gruß
Markus
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  #14  
Alt 23.10.2021, 09:30
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Zitat:
Hardware: /06 Motor BJ'78, große Einlasskanäle allerdings ohne AGR, ohne SLS, ohne Kat, dafür Vorschalldämpfer und DW1070, 204PS Kolben, 0,5er Fußdichtung, Originalnockenwellen auf 964 Profil umgeschliffen, Köpfe leicht geplant.
Wenn die Köpfe (meistens um 0,25) geplant werden, ist eine 0,5er Fußdichtung ja normal.





Zitat:
Originalnockenwellen auf 964 Profil ..

Zunächst habe ich die NW auf den maximalen "frühen" Steuerzeiteneinstellwert von 1,7mm im Überschneidungs-OT eingestellt und die Freigänge der Ventile am Zylinder 1 gemessen.
EV = 2,4mm
AV = 1,9mm
Also zu knapp. Man muss auch bedenken, dass die Messuhr am Auslassventil nicht gerade auf dem Ventil sitzt. Hier ist der Pythagoras dein Freund. Da ich an der NW diese Stifte habe, habe ich nun diesen ein Loch weiter gesteckt. Ergebnis Freigang im Überschneidungs-OT:
EV > 2mm
AV = 2,4mm
Ventilhub EV im ÜOT: 1,58mm

Nun die rechte Seite eingestellt. Ergebnis Ventilhub im ÜOT: 1,50mm
Die 964er werden auf 1,25mm Einlass im Überschneidungs-OT eingestellt.
Es gibt einige in den USA, die setzen die Zeiten weiter auf 1,5mm vor, um wieder etwas mehr Drehmoment in den mittleren Drehzahlen zu bekommen, was obenrum dann Leistung kostet, aber, ... das ist eigentlich nicht der Sinn jener 964er NWs. Es sind NWs, die obenherum mehr bringen sollen, und beim Motor des 964er ist der Bereich in den mittleren Drehzahlen eh durch weitaus höhere Verdichtung und einen größeren Hubraum gesegnet.




Zitat:
ich lese unterschiedliche Meinungen bezogen auf 964er Profil im SC: Meinung 1: mehr Drehmoment im hohen Drehzahlbereich. Ich denke, das ist unbestritten, sofern die Motorperipherie mitspielt. Meinung 2a: untenrum deutlich schlapper. Das glaube ich auch, wenn die Steuerzeiten eher in Richtung kleinem Ventilhub, also "spät" im ÜOT eingestellt sind. Meinung 2b: untenrum etwa gleich. Hier wirds spannend.
Wie gesagt und o.g., ... bei Deinem Motor mit 8,5:1er Verdichtung und beibehaltenen Hubraum, wirst Du ihn weitaus höher drehen müssen, um da was von der 964er NW zu haben, das ist technsich nun mal so. Daher ist das Vorsetzen der Zeiten auf 1.5 in Deinem Fall gar nicht mal verkehrt. An Deiner Stelle hätte ich zu den 964er NW mit dann 1,25mm Zeiten noch Kolben mit 10.5:1er Verdichtung verbaut und dann den Zündzeitpuntkverlauf angepasst. Das ginge dann z.B. elektronisch:
https://nineelevenheaven.wordpress.c...ndzeitpunktes/
Dann noch das Gemisch perfekt abstimmen, SSIs drunter und Du bist schnell bei 220 PS.


Es kann sein, dass Du mehr Leistung jetzt nach dem Zusammenbau erfährst, wird aber hauptsächlich sodann an der Revsion selber liegen, wenn die Köpfe gemacht wurden und neue K&Z rengekommen sind, bzw. wenigstens neue Kolbenringe und hier eben im hohen Drehzahlbereich wegen des 964er NW-Profils.
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- 911 SC 3.0, Bj 82, 180PS, unischwarz
- VW Oval-Käfer Export, Bj 1955, 30PS, Stratosilber
- VW Brezel-Käfer, Bj 1950, 24,5 PS, Grau

Geändert von AndrewCologne (23.10.2021 um 11:00 Uhr).
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  #15  
Alt 23.10.2021, 11:26
lordsen lordsen ist offline
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lordsen befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Mit den 204 PS Kolben habe ich doch schon eine Verdichtung von 9,8:1.
Die Abgasanlage ist zwar keine SSI, aber durch den Ausbau des Kats und den DW1170 deutlich verbessert, was den Abgasgegendruck betrifft.

Reine Interessensfrage: ist die SSI eigentlich legal bzw bekommt man sie eingetragen?
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911 SC, MJ 79, >180 PS, Motor 930/06, H - Zulassung, ca. 240 tkm, petrolblau, Schiebedach, dw1170, 16" Füchse, ohne AGR, ohne Kat, mit Vorschalldämpfer, ohne Luftpumpe, Bielstein Serie, Lemförder Turbospurstangen, tbc...
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