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Alt 03.03.2004, 13:18
Benutzerbild von 911C1 Dieter
911C1 Dieter 911C1 Dieter ist offline
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911C1 Dieter befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Beitrag AN-Tec Chip für die FatLady ist da

Vorgeschichte:
Chip Tuning, oft besprochen und diskutiert. Was geht, was geht nicht, was ist seriös oder was ist schädlich.

Die Leistungsangaben der Chip-Tuner reichen von 3 bis 50 und mehr PS ...

Aber die FatLady ist kein Turbo sondern ein "Sauger", also meine Frage WAS GEHT beim Sauger ???

Der Motortyp 930/20 ist von Haus aus schon durchzugskräftig und mit der Werksangabe von 231PS wurde wohl nicht übertrieben.

Als Lieferant habe ich mir Bernd Andritzky ausgesucht. Da ich misstrauisch bei jedem Mehr-PS-Angebot eine Augenbraue zücke musste Bernd mir erstmal alle Fragen beantworten. Fachlich einwandfrei erklärte er mir alle Zusammenhänge und die Ansetzpunkte eines Chip-Tunings.

Alle Wünsche die ich als aktiver Fahrer habe konnten realisiert werden. Ähnlich einem "Baukasten" sind die verschiedenen Möglichkeiten im FatLady-Chip gebrannt.

Der Chip:
gebrannt ?

Ja, ein EPROM wird gebrannt. Die Abkürzung der englischen Wörter steht für löschbaren (Erase), programmierbaren (Programm) Nur-Lese-Speicher (Read-Only-Memory).

Man muss sich so einen Speicherchip vorstellen als ein riesiges Hochhaus mit zig Stockwerken und je Stockwerk (Adresse) einem Flur (Byte) mit 8 Türen (Bits). Ein EPRom-Typ 2732 hat zum Beispiel 32kilo-Bit (32x1024/8), also 4096 Stockwerke mit je 8 Türen (Bits).
Jedes dieser Bits kann nur 2 Zustände annehmen: ja oder nein, 0 oder 1, high oder low.
Dieses „Auf“ oder „Zu“ je Tür wird in das EPROM an dem entsprechenden Stockwerk gebrannt, allerdings nicht einzeln sondern im Achterpack (8 Bits ein Byte). (Also Flurweise)

Ein Prozessor will nun nachschauen bei welcher Drehzahl er den Motor abschalten soll, damit dieser keinen Schaden nimmt: Im Eprom steht an einer bestimmten Adresse ein Wert, der mit einem Faktor 40 multipliziert die Drehzahl von 6.520 hat. In diesem Beispiel steht 163 drin, denn 8 Bit ergeben 1 Byte und ein Byte kann eine Wertigkeit von 0-255 annehmen. Also käme für eine Max-Drehzahl von 6.560 eine 164 ins EProm, so einfach ist das.

Abschalten des Motors ist eine Sache, aber eine Kennfeldzündung ist da schon komplexer. Hier werden eine Menge Stockwerke „verbraten“ um die Menge an Daten einer Zündkennlinie zu speichern, denn in unserem Fall haben wir einen „Einspritzer“- Motor, und der gibt dem Prozessor eine Menge Daten zum prüfen: Zündwinkel, Drosselklappenstellung, Temperatur und anderes mehr.
Soweit ein kleiner Blick was so ein Chip eigentlich ist.

Die digitale Motorelektronik, DME
Eine Blechkiste die wir unter dem Fahrersitz finden.
Zum Ausbau müssen wir den Fahrersitz nach hinten schieben, den Kabelbaum und die Befestigungsschrauben lösen und die Blechkiste vom Stecker befreien.

größere Bilder erhält man nach dem draufklicken !!!

Bild 1:

Auf dem Bild kann man den Aufkleber des Herstellers (hier BOSCH) erkennen, worauf auch die für den Chip-Tuner wichtige Modell-Nummer erkennbar wird, da Porsche mehrfach die DME geändert hat. Hier schreibe ich vom Modell 1986, mit KAT-Vorbereitung aber ohne KAT ausgeliefert.

Bild 2:

Das Gehäuse auf den Rücken legen und sich versichern das man keine statische Aufladung wegen trockenem Teppich oder Plastik-Rolli´s /-Schuhen erfährt.
Dann müssen wir die 10 Blechhaken vorsichtig von der Bodenplatte wegbiegen, am besten mit einen scharfen Schraubenzieher anhebeln und mit einer Zange dann gerade biegen, weil der Schlitz sehr eng ist.

Bild 3:

Dann vorsichtig den Deckel vorne leicht anheben und dann die gesamte Einheit nach oben rausziehen.

Bild 4:

Die DME auf die Bodenplatte legen und mit einem Schraubenzieher als Hebel vorsichtig die beiden „Stützpfeiler“ auseinanderdrücken. Die Stellen wo sie auseinander gehen sind im Bild mit Pfeilen markiert.

Bild 5:

Die obere Leiterplatte an der rechten Seite leicht anheben und darauf achten das die beiden kleinen Führungsschlitze (kleine Pfeile) nicht mehr ausgefüllt sind. Gleichzeitig mit den beiden Fingern die Platine aus dem Stecker-Schlitz schieben (ca.3mm).

Bild 6:

Nach dem vorsichtigen Umklappen der oberen Leiterplatte (Platine) können wir endlich auf den Speicher-CHIP mit den vielen „Stockwerken“ schauen. Der Chip hat eine Einbaulage (zweiter schlanker Pfeil) die mit einer Kerbe gekennzeichnet ist.

Bild 7:

So sieht der neue Chip aus, er muß die gleiche Anzahl an PIN´s (Beinen) haben, sonst passt er nicht.

Bild 8:

Um den alten Chip rauszuhebeln nehmen wir einen kleinen Schraubendreher und hebeln abwechselnd recht und links unter dem Chip an, bis er sich leicht rausziehen lässt. Die Pin´s fassen wir nicht an, sondern nur an den schmalen Seiten. Wir stecken ihn in die antistatische schwarze Matte wo der AN-Tec-Chip auf seinen Einsatz wartet.

Fortsetzung folgt

Gruß Dieter

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