Motor springt im Warmen Zustand erst nach 3-4 sec an

[hausi]

Hallo,
habe einen 911 T von 69 mit den Weber Vergasern. Wenn er kalt ist springt er gut an und wenn ich ihn ausstelle und direkt wieder anmache auch.Nur wenn er warm etwas länger steht muss ich 4 sec orgeln und kurze Gasstöße geben und er geht dann so langsam an. Dann läuft er eigentlich recht gut. Habe die Zündung richtig eingestellt, neue Kerzen und Ventile eingestellt.
Hab das Gefühl das es an der Gemisch Aufbereitung liegt. Der Motor läuft meines erachtens etwas zu fett. (Geruch und Motortester)
Habe schon versucht die Gemischschrauben der einzelnen Zylinder zu verändern.(Reindrehen um den Motor abzumagern) Nur geht das kaum, da er sonst im Stand anfängt schlechter zu laufen.(Schütteln)
Ausserdem hat der 2 Zylinder ab und zu mal eine Fehlzynung im Stand. Mit der Gemischschschraube nicht ganz wegzukriegen. (evtl. Leerlaufdüse verstopft?)
Im Vollastbereich arbeitet der Motor super.
Noch ne Frage an die Jungs die auch Vergaser fahren:
-Was ist der normale Verbrauch bei euch
-Wie genau ist die Synchronisation über dem gesamten Drehzahlbereich?
-Wie ist eurer Lambda wert? bei mir so 0,85-0,92
-Wie ist euer co wert? Bei mir ca 4,3%

Würde mich freuen wenn ihr mir eure Erfahrungen in dieser Sache nennen würdet?
Wie stellt ihr die Vergaser ein?


Gruß Hausi

[hausi]

Sind denn keine Leute hier die mit VERGASER fahren und Erfahrung mit der Einstelleung haben????

[U-911]

Zitat von hausi

Hallo,
habe einen 911 T von 69 mit den Weber Vergasern.
Habe schon versucht die Gemischschrauben der einzelnen Zylinder zu verändern.(Reindrehen um den Motor abzumagern)

Gruß Hausi

Hi !

Ausser einem Synchrotester + Winkelmesser für die Drosselklappen
brauchst Du Erfahrung und viieel Gefühl......

Wenn Du die Gemischschrauben hineindrehst,verringerst Du den Luftanteil,
der Motor wird quasi "fetter"...(weniger Luft)
(Die Vorgänge dort sind in Wirklichkeit noch etwas komplexer..
Gehe ich aber jetzt nicht näher drauf ein)

Die solltest Du allerdings erst einstellen,wenn Du die Ruhelage der Drosselklappen mit dem Winkelmesser präzise eingestellt hast.
und -vor allen Dingen- bei ausgehängtem Gestänge.
Dazu ist es sinnvoll ,die Vergaser /Drosselklappenbänke abzubauen

Das Patschen im zweiten Zylinder und -manchmal- die Unmöglichkeit
den Motor rund einzustellen ,ist meistens auf die Lagerung der Drosselklappen-
wellen zu rückzuführen.
Die schlagen im Laufe der Zeit aus und die Drosselklappen "tanzen" dann
im Rythmus des Ansaugtaktes.
(Der Spalt im Ansaugrohr ist dann nur sehr klein...)
Damit ändert sich für den jeweiligen Zylinder permanent die Leerlaufgemischaufbereitung.
Ein Einstellen wird dann meist unmöglich.

Eien weitere häufige Fehlerursache sind die Vergaserfußdichtungen,
die gerne mal undicht sind,wodurch sich der Motor dort Falschluft saugt.

Zwischen den Einstellarbeiten musst Du mit dem Auto immer wieder auf
die Strasse,um den Motor freizublasen und bei Temperatur zu halten.

Bestes Wetter dafür sind in etwa 20-25° Aussentemperatur und mittlere
Luftfeuchtigkeit.

Solange die o.g. Schritte nicht gemacht/geprüft sind,sollte man mit
Einstellarbeiten gar nicht erst anfangen......

Daß er bei Vollast gut läuft ist klar........
Da stehen alle Klappen senkrecht,wenn das Gestänge stimmt.
Dann kriegt er alles was er braucht.Für alle sechs ....
Von Synchronisation ist dann sowieso keine Rede mehr...

Was das Anspringen im warmen Zustand betrifft :

Zündung einschalten,drei bis vier mal Pumpen (Gaspedal durchdrücken)
Damit spritzt Du Sprit mit den Beschleunigerpumpen ein.
Dann anlassen und Gaspedal voll durchtreten.
Sofort vom Gas,wenn er angesprungen ist ,
2-3 Sekunden auf 2000 Upm halten,um den Sprit rauszuschmeissen.
Ja nicht im Leerlauf hochdrehen,
damit sichergestellt ist,daß der Öldruck steht!!

Gruß von
Artur,der in etwa 2 -3 Stunden braucht,um einen solchen Motor gut
einzustellen......

[hausi]

[quote=U-911]Hi !

Ausser einem Synchrotester + Winkelmesser für die Drosselklappen
brauchst Du Erfahrung und viieel Gefühl......

Wenn Du die Gemischschrauben hineindrehst,verringerst Du den Luftanteil,
der Motor wird quasi "fetter"...(weniger Luft)
(Die Vorgänge dort sind in Wirklichkeit noch etwas komplexer..
Gehe ich aber jetzt nicht näher drauf ein)

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Endlich mal einige Erfahrungswerte. Ich denke, das ich mir schon über die Ablaufvorgänge im Vergaser im klaren bin...(studiere ja nicht umsonst Antriebe und Fahrwerke, und mein Dozent für Verbrennungsmotoren hatte bei Porsche gearbeitet, aber nur Wassergekühlte )Bei den Weber Vergasern braucht man eigentlich gar nicht die Stellung der Drosselklappen untereinander ändern (falls keine grobe Abweichung vorliegt)...Sind auch nicht solche Einsteller wie bei den Solex verbaut. Der Weber Vergaser besitzt eine Leerlaufgemischregulierschraube die einen Teil Luft neben der geschlossenen Drosselklappe vorbeiläßt. Damit kann eine synchrone Luftzuführ im Leerlauf und Teillastbereich eingestellt werden. Nützt nur nix wenn evtl. doch die Drosselklappen ausgeschlagen sind. Werde ich mal überprüfen ob Spiel zu erkennen ist. Die Fußdichtung kann man ganz gut bei laufendem Motor mit Bremsenreiniger einsrühen und sehen ob eine Drehzahländerung auftritt. Falls ja dann undicht. Ging bei allen Mopeds super.(bei geringen bis normalen Abweichungen)
Wenn ich die Leerlaufgemischregulierschraube weiter reindrehe, wird die Leerlaufgemischbohrung enger, also weniger Gemisch und damit magere. (Hat der Tester ja auch angezeigt)
Wie meinst du das mit dem Winkeltester. Ich kenn nur die Grobeinstellung der Drosselklappen mit einer Fühlerlehre. Wäre mal interessant.
Was für Vergaser fährst du denn und welchen Spritverbrauch hast du.
Will aber auch erstmal Abwarten und das Kerzenbild begutachten. (Nach längeren Fahrten)
Gruß Hausi