Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 06.08.2013, 17:42
Benutzerbild von B-Man
B-Man B-Man ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.2010
Ort: Hessen
Beiträge: 334
B-Man befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Problem behelfsmäßig gelöst.

Aufgrund der vielen Anfragen, nun die Ergebnisse meiner Selbstversuche:

Funktion:

Bei dem Hydraulikantrieb handelt es sich tatsächlich um einen Kolben, der lediglich Hydrauliköl durch die Leistungen in die Stellzylinder verdrängt. Dieser Kolben läuft offenbar in einer Spule, die, wenn stromdurchflossen, die Zylinder ausfahren lässt.

In beiden Stellzylindern befinden sich u. a. auch Spiralfedern, die im drucklosen Zustand den Zylinder einfahren lassen und das Öl automatisch in den Stellzylinder zurückdrücken. Wie kräftig diese Federn wirken, wird jeder beim Ausbau der Heckspoilerhydraulik selbst merken. Man kann sie nämlich nur im Zustand "Spoiler ausgefahren" demontieren. Wenn Hydraulikflüssigkeit fehlt, und der Spoiler nicht mehr selbst ausfährt, muss Muskelkraft her. Am besten arbeitet man mit 2-3 Mann. 2 ziehen und der 3. klemmt einen weichen Block unter den Spoiler, damit der nicht mehr einfährt.

Reparatur:

Das verwendete Öl heißt "Pentosin CHF 11s". Ich habe - glaube ich - damals ca. 12€ für einen Liter bezahlt. Es war ein Großhändler. Von dem defekten Dichtungsring (Ich hatte ihn als Muster dabei) hat er mir eine Handvoll kostenlos mitgegeben.

Das Auffüllen war weniger einfach. Ich habe die Antriebseinheit so positioniert, dass ich von oben das Hydrauliköl mit einer kleinen Spitze einfüllen konnte. Den Rest habe ich der Schwerkraft überlassen. D. h., ich habe gewartet, bis das Öl abwärts geflossen ist und ich wieder etwas nachfüllen konnte. Das ging nur Tropfen für Tropfen, weil sich Luftblasen im System offenbar nur extrem langsam nach oben bewegten. Genauso verfuhr ich mit den Stellzylindern und den Leitungen. Ich habe auch zwischendurch das System nachts so stehenlassen und öfter mit dem Finger dagegen geklopft, um evtl. im System verbliebene Luftblasen zum Aufsteigen zu bewegen.

Das allerschwierigste war es dann, die Leitungen mit den jeweiligen Einheiten zu verbinden. Dabei musste man sehr schnell arbeiten, damit so wenig Hydraulikflüssigkeit wie möglich wieder herausläuft. Ganz verhindern kann man es nicht. Exakt gleichmäßig fährt auch mein Spoiler nicht immer aus. Aber er tut's wieder.

Noch einmal würde ich diese Sch...-Arbeit nicht machen, sondern einfach den Flachstecker (sitzt am rechten Stellzylinder) abziehen. Das setzt die Hydraulik lahm, ohne eine Fehleranzeige im Cockpit zu verursachen. Unterschied im Fahrgefühl bei eingefahrenem Spoiler habe ich damals auch bei hohen Tempi nicht erkennen können. Nun bin ich aber auch kein Rennfahrer.

Gruß

B-Man
__________________
Wenn ich will, dann kann ich meinen Porsche auch mit unter 9 l/100km fahren. Aber das ist doch Benzinverschwendung.
Mit Zitat antworten