… das waren die Themen, welche mich die letzten Wochen beschäftigt haben…
Fahrzeugsuche
Nachdem ich bereits weit mehr als über ein Jahr erfolglos in Deutschland nach einem späten G-Modell Targa gesucht hatte, beschloss ich „etwas“ weiter über den Tellerrand zu schauen und parallel den US-Markt abzuklopfen.
(Danke auch an William für den ein oder anderen Tipp)
Nach vielen weiteren Wochen kam dann der Tag, an dem ich ein passendes Fahrzeug von privat entdeckt hatte. Die Beschreibung und Fotos deckten sich so ziemlich mit meinen Wunschvorstellungen, also galt es schnell weitere Detailinfos einzuholen.
Nachdem auch diese Informationen positiv waren, entschloss ich mich das Fahrzeug weiter „ins Visier“ zu nehmen.
Dank einigen Beiträgen und den Infos auf 911universe konnte ich mich mit vielen Details bereits im Vorfeld vertraut machen. Also habe ich mit William/911universe Kontakt aufgenommen und zunächst eine Carfax-Abfrage gestartet.
Da auch hier keine Überraschungen zutage gefördert wurden, die Risiken jedoch auf jeden Fall auf minimalem Niveau gehalten werden sollten, habe ich William mit der Besichtigung des Fahrzeugs betraut.
Einige Mails und Telefonate später stand dann der Besichtigungstermin fest. In diesem Zusammenhang nochmals besten Dank an William für seine tatkräftige Unterstützung bei der Kommunikation mit dem Privatverkäufer.
In meinem Fall hat sich bestätigt, daß der Kontakt von Landsmann zu Landmann auf allen Seiten zusätzlich Vertrauen schaffte und somit die bekannten Vorbehalte von Internet-Kontakten aus dem Ausland relativierten.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß bei direktem Kontakt der Kauf von privat an privat nicht zustande gekommen wäre – bei Händlerangeboten wäre die Situation sicherlich anders gewesen.
Am folgenden Wochenende war es dann soweit. Besichtigung des Fahrzeuges incl. Probefahrt und detailliertem Fahrzeugcheck standen an. Da Zustand und Preisvorstellung stimmten, konnte der Kauf getätigt werden – der erste Schritt war erledigt!
Die letzten Tage vor Besichtigung hatte ich genutzt um Angebote bei Speditionen einzuholen. Da ich zunächst noch unsicher hinsichtlich der Zahlungsabwicklung war, wurden nur Speditionen angefragt, die auch Treuhandabwicklung anbieten.
Da man über cfr rinkens mehr Informationen/Erfahrungen nachlesen konnte, habe ich mich letztendlich für diese Spedition entschieden.
In diesem Zusammenhang darf man noch erwähnen, daß ich von beiden Dienstleistern positiv überrascht war. Es wurde umgehend geantwortet , auch auf Rückfragen und dies selbst am Wochenende!
Spedition war gewählt, nun mußte also noch der Kaufpreis bezahlt und der Papierkram erledigt werden.
Da nach vielen Kontakten zwischen dem Verkäufer, William und mir ausreichend Vertrauen für eine Überweisung aufgebaut werden konnte, machte ich mich auf Informationssuche.
Leute, ihr glaubt nicht wie aufwändig in diesen Jahrtausend ein Geldtransfer in die USA ist…
Online ging bei meiner Hausbank schon mal gar nix, bei den „Global Players“ hätte ich mal eine Woche später einen Termin für ne Kontoeröffnung bekommen – „Peanuts“ läßt grüßen…
Am Ende habe ich dann eine „Tipanet“-Überweisung bei der Hausbank gewählt. Laufzeit bis zu 5 Tagen (Verkäufer war zum Glück einverstanden), Kosten: faire Euro 7,50 fix und Abrechnung zum aktuellen Euro-fx-Kurs, welcher hier nachvollzogen werden kann: http://www.eurofx.de/cgi-bin/index.pl
Achja, bei Beträgen über 12,5 TE ist eine Meldung gem. §59ff Außenwirtschaftsverordnung fällig – viel Spaß beim Ausfüllen…
Die Überweisung ging dann doch recht flott – der Verkäufer hatte nach 3 Tagen das Geld auf seinem Konto.
Abholung des Inlandtransportes zum Seehafen verlief schnell und reibungslos.
Hier kann man cfr rinkens wirklich loben. Naja, etwas verunsichert hat mich zunächst der etwas gammelige Autotransporter und die Beiladung von Unfallfahrzeugen, am Ende war jedoch alles gut im Hafen angekommen.
Dort stand das Fahrzeug dann einige Tage auf Halde bis ein kompletter Container (bis zu 4 Fahrzeuge) mit Bestimmungsort Bremerhaven gesammelt war.
Von cfr rinkens wurde ich dann gleich über das gebuchte Containerschiff informiert und konnte über Website http://www.marinetraffic.com/ais/de/default.aspx
die Schiffsroute (solange im Funkbereich unterwegs) online verfolgen – nette Spielerei
Die nächste Hürde war geschafft – der 11-er schwimmt.
Jetzt konnte ich die Zeit nutzen und Teile für EU-Umbau ordern.
Nach intensiver Recherche habe ich das Komplettpaket an Teilen bei
Sabine Künnemeyer, Adolph-Kolping-Str. 48, 33175 Bad Lippspringe, Mail: info@kfz-kauert.de
geordert.
Kann ich wirklich nur empfehlen. Netter Kontakt, schnelle Rückmeldung, faire (Paket)Preise und vor allem ALLE Artikel aus einer Hand (selbst die zu diesem Zeitpunkt kaum lieferbaren EU-Bumper).
Details zum EU-Umbau folgen später.
So langsam konnte ich mich mit den Vorbereitungen hinsichtlich der Zulassung beschäftigen.
Hier gilt es an die erforderlichen Daten für die Vollabnahme bzw. Zulassungsstelle zu kommen. Glaubt man den Informationen des Internets, gibt es grundsätzlich mehrere Möglichkeiten:
- Vollabnahme gem. §21 bei Prüfstelle, wo bereits Daten vorliegen (kein Datenblatt erforderlich), evtl. Umschlüsselung Euro2, falls kein H-Kennzeichen: Euro 119,-
- Datenblatt bei TÜV-Süd anfordern: aktuell Euro 115,- + evtl. Umschlüsselung Euro2 Euro 119,-
- Datenblatt bei Porsche anfordern: aktuell Euro 202,30
Möglichkeit 1 und 2 sind zwar zunächst kostenneutral bzw. günstiger als das Porsche-Datenblatt, bei Fahrzeugen, welche nicht das H-Kennzeichen erhalten, wird jedoch zusätzlich noch die Euro2-Bestätigung von Porsche benötigt.
Bedeutet, daß am Ende Version 2 bei Fahrzeugen ohne H-Kennzeichen sogar höhere Kosten und mehr Aufwand im Hinblick auf Variante 3 entstehen.
Nachteil: Porsche erstellt Datenblatt erst nach Vorlage der Zollpapiere (Unbedenklichkeitsbescheinigung), kann also erst nach Ankunft des Fahrzeuges angefordert werden.
Porsche hatte mir Bearbeitungszeit von 4-6 Wochen genannt, jedoch letztendlich nach 2 Wochen geliefert.
Nachdem bislang so ziemlich alles nach Plan lief, wurde jetzt die Sache etwas zähfließender.
Kontakt und Informationsfluß mit cfr rinkens war bislang wirklich top, die Zollabwicklung, Abfertigung und Auslieferung erfolgt in Deutschland (zumindest in meinem Fall) über AFL Logistik.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Zusammenarbeit wirklich etwas nervig. Informationen waren oft nur nach Rückfrage zu bekommen. Abwicklung lief in etwa auf Behördenniveau. Nachdem Ankunft des Schiffes bekannt war (Montag), hatte ich extra etwas Luft für Verzollung etc. eingeplant und deshalb Abholung am Dienstag der folgenden Woche vereinbart.
Bekannt war, daß ich aufgrund dieser Vereinbarung auch Bahnfahrkarten gekauft habe. Trotz fast täglichem Kontakt meinerseits zog sich die Geschichte wie ein Kaugummi. Irgendwann kam noch zur Sprache, daß geprüft werden müsse, ob in Klimaanlage Kühlmittel R12 sei und falls ja, ist dieses vor Verzollung noch abzupumpen etc. etc.
Am Ende standen mir schon die Schweissperlen auf der Stirn, da das Fahrzeug montags endlich verzollt werden solle, Fahrkarten für Nachtzug Montag abends jedoch schon lange gekauft waren.
War dann dienstags zur Büroöffnung da, der Sachbearbeiter jedoch noch lange nicht.
Dann war noch Abholung des Fahrzeuges bei Subunternehmer (Fahrzeuge sind im Freien abgestellt) und Zollbeschau erforderlich.
Drei Stunden nach Büroöffnung war endlich alles erledigt.
Da die Originalpaiere (US-Title) zum Zeitpunkt der Abholung noch nicht vorlagen, mußte ich diese ca. zwei Wochen nach Fahrzeugabholung auch noch „nachfordern“ – irgenwie lief da selten was automatisch.
Sowas brauche ich sicher nicht nochmal. Vielleicht arbeitet cfr auf Nachfrage auch mit anderen Auslieferspeditionen zusammen…
Fazit: auf jeden Fall rechtzeitig/im Vorfeld prüfen lassen, ob Kühlmittel R12 in der Klimaanlage ist.
Vielleicht ist es sogar günstiger, dieses gleich in USA zu entsorgen.
Wenn das Fahrzeug mal in D ist, zappelt man schnell wie ein Fisch am Angelhaken und zahlt eben die geforderte Entsorgung (bei mir 150,- + Steuer) ohne Kostenvergleich .
Steht das Fahrzeug zu lange, sind nämlich auch Gebühren fällig. Außerdem will man natürlich schnell sein Auto haben.
Bei mir kam noch dazu, daß gerade zu diesem Zeitpunkt die Weserpegelstände von Tag zu Tag stiegen. Als Nicht-Nordlicht kann man da auf die Schnelle schlecht abschätzen, ob das Hochwasser auch den Hafenbereich flutet.
Der angestaute Groll war schnell verflogen, als dann endlich die Rückfahrt im eigenen 911er anstand – ein herrliches Gefühl
Ziemlich müde daheim angekommen, konnte ich schließlich erschöpft unter die Bettdecke kriechen und vom Carrera träumen.
Frisch ausgeruht, gings dann an den EU-Umbau.
Geleistet habe ich mir:
- H4-Scheinwerfer
- entsprechende Dichtungen zur Karosse
- Lackringe
- Adapter für Elektrik
- Rücklichtscheiben mit gelben Blinkern
- entsprechende Dichtungen
- EU-Bumper
- Gummileisten für Stoßfänger vorn (Ersatz für US-Positionsleuchten)
Desweiteren noch ein paar Inspektionsteile wie Kraftstoff-/Öl-/Luftfilter und Zündkerzen.
Zunächst habe ich an der Wand auf Kartons die Einstellung der US-Scheinwerfer markiert, damit später die EU-Scheinwerfer zumindest grob eingestellt werden konnten
Profis haben es bestimmt gleich erkannt: US-Positionsleuchte und Blinker sind vertauscht.
Grund: Stoßstange wurde wegen Steinschlägen mal nachlackiert und dann falsch zusammengebaut.
Da die US-Positionsleuchten sowieso durch die EU-Gummileisten ersetzt werden, ist dies kein Problem