
22.05.2017, 14:10
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Aus gegebenem Anlass, krame ich dieses (wenn auch alte) Thema mal hervor...
Zitat:
Zitat von Andre Vierhaus
Firma XY wollte für diese Arbeit (vorne und hinten) ca. 400 Euro haben.
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Völlig korrekt!
Ein gut eingestelltes Fahrwerk will bezahlt sein, da es Zeit kostet und auch das Wissen darüber ist das Geld wert!
Einfach mal tieferlegen/verstellen ist nicht!
Am Ende ist er zu tief und schleift, ist bockig in den Kurven, hat dann unter- oder übersteuern. Sowas will man nicht.
Zitat:
Zitat von Andre Vierhaus
Zum Glück bin ich nicht drauf reingefallen...
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Böses Foul..., wer keine Ahnung hat, sollte sich ordentlich beraten lassen.
Das Fahrwerk des 11ers ist schon speziell und wird IMMER von der Hinterachse her ausgerichtet! Weil es die Antriebsachse ist und weil dort das Hauptgewicht liegt.
Das Verstellen beginnt mit dem Ausrichten der Achsschwerter, wo man die Höhe, Sturz,und Vor-/Nachlauf einstellt.
Fängt man bei Null an, wird beachtet, dass die Drehstäbe innen und außen unterschiedlich verzahnt sind (innen 40 Zähne, außen 44).
Das Bedeutet, dass man innen um 9° und außen um 8,12° verdrehen kann.
Und so beginnt die Logik, dass durch konteragieren der "Verdrehung" man die richtige/gewünschte(*) Höhe findet.
Versetzt man außen nur plump um 1 Zahn gegen den Uhrzeigersinn (hoch), hat man schnell bis zu 8cm Absenkung erreicht. Im Normalfall viel zu viel.
Je nach dem von welcher Höhe man ausgeht, muss man also "rückwärts" oder "vorwärts" ausrichten. Man stelle sich dass so vor, dass man erst eine Schere öffnet und dann wieder in kleineneren Stufen schließt.
Nehmen wir eine US-Höhe (deutlich über EU-Höhe) als Ausgangslage, kann es gut sein, dass man 8cm runter will. Dazu die Innenverzahnung um 1 vor (Uhrzeigersinn) und außen um 1-3 zurück.
1 vor und 1 zurück sind ca. 5/6tel der Ausgangshöhe.
Die Feinjustierung der Höhe (1-5mm), also die Schlussbalance, findet dann über den Excenterbolzen am Schwert selbst statt, wenn in gleichem Zuge auch die anderen Werte ausgerichtet werden.
Und da das hier keine Anleitung ist, wird natürlich der Profi noch weiteres an Theorie und Praxis zu bedenken geben.
Man erkenne also: das ist NICHT 0815.
Und weiter: bei dem Aufwand, sollte auch schnell klar sein, dass es sich absolut lohnt in Aussicht auf eine Fahrwerksregulierung, dass die Gummilager frisch sein sollten, bzw. in dem Fall zu Tauschen wären.
(* ich fahre gerne mal etwas sportlicher/agressiver und wünsche mir demnach -1° Sturz an der VA und -1,5° an der HA, bei 62cm VA und 61cm HA).
Viel Spaß!

Geändert von Flojo (22.05.2017 um 14:22 Uhr).
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22.05.2017, 16:40
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Hi Flo!
Super Post - die Grafik/das Bild ist prima! Hatte ich noch nicht...
Man sollte vielleicht noch explizit erwähnen, dass insbesondere bei allen alten Elfern bis 1989 das Fahrwerk auch von den Radlasten her genu eingestellt werden *muss*, da es sonst zu unschönen bis gefährlichem Fahrverhalten - wie Du schon beschrieben hast - kommt!
Dann ist auch der Preis (neben der von Dir angesprochenen Erfahrung und Wissen) erklärt! Denn Radlastwagen haben normale Werkstätten im Regelfall erst gar nicht, von dem Wissen über alte Elfer mal ganz abgesehen...
Hintergrund: Jedes Rad und die Höhe wird bei denen ja durch Vorspannung des jeweiligen Federstabes einzeln eingestellt. Ab 964 wurden ja Schraubenfedern eingesetzt, deren Spannung - sofern es sich nicht um ein einstellbares Fahrwerk handelt - nicht mehr separat eingestellt werden kann.
Gruß, Thomas
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22.05.2017, 17:51
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Jep, austarieren nach der Höhenverstellung auf der Radlastenwaage ist nicht unwichtig.
Der Probst in Rodgau hat das und macht es richtig.
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23.05.2017, 11:59
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Nachtrag, habe mal etwas gerechnet.
Basisfakten:
Innenverzahnung 40, je Zahn 9°, sind zur Radnabe ca 7,75cm Höhenunterschied.
Außenverzahnung 44, je Zahn 8,18°, sind zur Radnabe ca 7,00cm Höhenunterschied.
Will man also 2-3cm tiefer, muss man (fahreseitig aus gesehen) innen 3x gegen den Urzeigersinn (wären -23,25 runter) und außen 3x im Uhrzeigersinn (wären +21cm hoch). Bleiben -2,25cm.
Für volle 3cm tiefer, halt die Prozedur 1x mehr machen (also 4x insgesamt).
Beifahrerseitig das Ganze spiegelverkehrt ausführen.
HINWEIS:
meine Werte der 7,75 vs 7cm in Relation basieren auf meinem SC mit erleichtertem Motorraum (RS-Schwert, keine Klima, keine Zusatzlufteinblasung, kein Zusatzlüfter, SSI AGA.
Bei einem vollgepackten Wagen könnte die Differenz von 0,75cm je gegenläufigem Versatz variieren!
Einen Ausgangswert kann man sich schaffen, wenn man erstmal nur außen 1x Zahn hochsetzt, alles wieder verschraubt, einfedert und die neue Höhe mit der Alten (flacher/waagerechter Grund) vergleicht.
Bei mir waren es halt 66cm Ausgangswert, danach 59cm, sind netto -7cm Differenz gewesen.
Hinweis 2:
jetzt erkennt man auch, warum die Radlastenwiegung so wichtig ist. Weil man dann sieht, wo der Wagen seine Hauptgewichtverteilung hat und so das Durchfedern verhindern kann.
Basiswerte wären: halber Tank und 2 Insassen mit je 80kg.
Wer will kann reale Werte/Körpergewicht in die Kalkulation einbringen.
mein Tip für SC/Carrera: bei 8x16 mit 225/50 oder 9x16 mit 245/40 nicht tiefer als 61, denn da sind schon gut -1,5° Sturz nötig.
Rollet man die Kante etwas ein können -1,2° erreicht werden
Geändert von Flojo (23.05.2017 um 12:08 Uhr).
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25.05.2017, 10:10
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Moin,
ich will meinen 11er auch tieferlegen. Ist zwar ein 3,2 Bj. 1985, aber ich glaube diese Maßnahme ist baugleich zum SC.
Meine Frage: gibt es vom Gesetzgeber verbindliche Vorgaben, wie viel man tiefer legen darf?
Bei Spurverbreiterung durch Distanzscheiben ist das ja auch so: Man darf nur soweit verbreitern, dass die Lauffläche des Reifens noch vollständig vom Kotflügel abgedeckt ist.
VG
Matze aus Hannover
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25.05.2017, 10:31
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Moin Matze.
Guckst Du: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bodenfreiheit
Ich persönlich würde es aber nicht übertreiben. Vor allem hinten...da liegen die Weichteile doch recht tief und vor allem vollkommen frei...wenn du da aufsetzt, könnte es sehr schnell sehr teuer werden...
Flojos Tieferlegung stellt schon das m.M. maximale Maß an Tieferlegung dar, die gerade noch handhabbar ist. Zudem sollten dann auch die Dämpfer noch gut in Schuss sein....
Gruß Thomas
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25.05.2017, 19:59
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Zitat:
Zitat von MatzeP
Moin,
ich will meinen 11er auch tieferlegen. Ist zwar ein 3,2 Bj. 1985, aber ich glaube diese Maßnahme ist baugleich zum SC.
Meine Frage: gibt es vom Gesetzgeber verbindliche Vorgaben, wie viel man tiefer legen darf?
Bei Spurverbreiterung durch Distanzscheiben ist das ja auch so: Man darf nur soweit verbreitern, dass die Lauffläche des Reifens noch vollständig vom Kotflügel abgedeckt ist.
VG
Matze aus Hannover
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Wäre eigentlich alles eintragungspflichtig, da es ja Vorgaben von Porsche gibt...
In der Praxis guckt da aber kein TÜV-Prüfer drauf.
Euch ist aber schon klar, das die Vorspannung des Dämpfers immer höher wird je weiter er einfedert...
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Seit 03/2015: 911 Carrera, EZ 07/1985, 3,2l, 207 PS mit Werkskat, Coupé schwarz/schwarz 
Von 06/2012 - 09/2014: 911 Carrera, EZ 04/1987, 3,2l, 218 PS mit Werkskat, Targa in Uniblau
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25.05.2017, 20:36
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Zitat:
Zitat von tomhammer
Wäre eigentlich alles eintragungspflichtig, da es ja Vorgaben von Porsche gibt...
In der Praxis guckt da aber kein TÜV-Prüfer drauf.
Euch ist aber schon klar, das die Vorspannung des Dämpfers immer höher wird je weiter er einfedert...
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Eintragung Tieferlegung F-/G-Modell - wirklich? Fragt sich eben nur, nach welchen Kriterien der Prüfer dann vorgeht.
Vorspannung - Du meinst schon die Federn, und nicht die Dämpfer, oder? Ich wüsste nicht, daß die (Serien-)Dämpfer ne progressive Kennlinie hätten, oder doch?
Gruß Thomas
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