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  #1  
Alt 20.08.2018, 21:31
typ86 typ86 ist offline
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Hallo Rainer,
nach der graphischen Auswertung (siehe Anhang) muss ich meien Aussage etwas korrigieren:
Bei meiner Messung "Vor Kat" habe ich ja die originale Sonde entfernt, d.h. die Regelung war ausser Betrieb. Im Stand ist er dann bei ca. 0,95 statt 1,00 gelaufen.
Bei Vollast sieht man dann auch, dass ich bis ca. 4000 1/min vor Kat etwas fetter messe, danach macht es keinen Unterschied mehr.
Ob es - wie von Dir beschrieben - daran liegt, dass ab einem gewissen Durchsatz der Kat nicht mehr wirkt ode rob bis 4000 die Lamdaregelung noch reinspielt, kann ich nicht sagen.


Aufflällig ist aber dann der ungleichmäßige aber reproduzierbare Verlauf über 4000, der sich bei jeder Messung zeigt. (Das Diagram zeigt in Summe knapp 10 Messungen, die doch für die gleiche Variante sehr eng zusammenliegen)


Gruß


Martin
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Lambda 911.JPG (58,1 KB, 21x aufgerufen)
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  #2  
Alt 21.08.2018, 21:37
Norden-911 Norden-911 ist offline
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Norden-911 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Moin Martin,

ja, ohne Lambdasonde, also bei 22 AFR an der Luft wie beim Kalibrieren, regelt die DME auf ganz fett. DIESES "fett" ist aber relativ sehr wenig und gilt nur bei Teilllast und nicht bei Volllast. Wenn man sich die geringe absolute Menge an Sprit bei Teillast anschaut, steht die nicht in Relation zur maximalen Menge an Sprit bei Volllast. Also z.B. minimal 10 Liter bei Konstant 100Km/h in Teilllast, zu Volllast als wenn man ständig von 0 auf 200km/h beschleunigen würde und somit auf z.B. 100 Liter pro Stunde käme. Ergo würde eine Lambdaregelung von plusminus 5 Liter bei Teillast, also ein Verbrauch von 5-15Liter auf 100Km/h, überhaupt nicht interessieren und man käme nur auf 1/10tel an absoluten Spritverbrauch. Daher ist es bei Volllast auch wurscht, ob der CO-Gehalt auf Min oder Max steht. Dieser wirkt sich zu 80% auf den Leerlauf und zu 20% auf den Übergangsbereich bis Teillast bis vielleicht 2.000U aus.

Wie hast Du die Kurven genau aufgenommen? Also von 2.000-6.000U voll aufs Gas (Volllast) und dann in einem Gang ohne zu schalten? Interessant der Einbruch bei 5.300U. Scheinbar gibt es dort so einen starken Schub bzw. Unterdruck in der Abgasanlage, das die Anfettung um 1/10tel sinkt.

Ja, die Werte aus Deinem Diagramm liegen alle ziemlich genau zusammen. Der Unterschied mit Keramik-KAT zu Metall-KAT bzw. davor und dahinter sind nur marginal. Welchen Auspuff benutzt Du dahinter? Original oder Sportauspuff?

Laut meinem DANSK Messprotokoll zum 92.501 Sportauspuff vom TÜV-Süd reduziert sich der Gegendruck um 18% zum originalen Auspuff mit Vorschalldämpfer! Das wäre ja bei mir als wenn man 2 KATs rausschmeißen würde, also doppelte Abmagerung. Bin daher gespannt, ob Du wie ich zum Metall-KAT auch einen Sportauspuff fährst.

Gruß
Rainer
__________________
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  #3  
Alt 21.08.2018, 22:41
typ86 typ86 ist offline
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Hallo Rainer,

jetzt hätten wir uns fast überschnitten, hatte eschon begonnen meine Erkentnisse des Tages zu schreiben.

Aber erst mal zu Deinen Fragen:
Ich fahre einen Metallkat (wie ich heute lernen musste 200 Zeller) und noch den Serienendtopf.

Bei den meisten Messungen habe ich im 3. Gang ab ca. 1800 Umdrehungen Vollgas beschleuingt, nur in wenigen dann noch in den 4. geschalten. DIe Messweret beim Schalten bzw. nach dem Gas wegnehmen habe ich gelöscht, alle Werte sind also Vollgaswerte großteils 3., teilweise 4. Gang.

Bei der Messung "Vor Kat" habe ich die originale Sonde nicht "angsclossen in die Luft gehange" sondern komplett ausgebaut. Damit ist er dann im Leerlauf bei ca. 0,95 gelaufen, also völlig O.K.. Ein Notprogramm ?

Ich habe heute mal den Benzindruck im Stillstand gemessen: 2,5 bar, also O.K.. Habe mir aber nochmal einen Sensor bestellt, um während der Fahrt mitloggen zu können.

Ich habe auf Deinen Einwurf heute nochmal den Abend damit verbracht, das Thema "vor Kat", "nach Kat", " Restsauerstoff wenigstens etwas zu verstehen. (Bei Doppelvergasern gibt es ja sowas nicht )


Einmal hat mir der Beitag geholfen (unterstest Drittel):
https://www.kfztech.de/kfztechnik/mo...da/lambda3.htm

Demnach "ändert" der Kat den Lambda Wert nich wirklich. Er "glättet" ihn nur: Durch die Lambda Regelung (Pendeln um Lambda 1) scheint am Kat immer im Wechsel "Sauerstoffüberschuss" ( bei Lambda >1) und "CO Überschuss" (bei Lambda <1) anzliegen. Im Augenblick des Sauerstoffüberschusses wird dieser im Kat egspeichert, um dann bei CO überschuss den Sauerstoff abzugeben und CO in CO2 umzuwandeln.
Das mit dem jeweiligen Überschuss sieht man schön in dieser Grafik:
https://www.motor-talk.de/bilder/dia...206925372.html

(ich würde mich freuen wenn jemand dieses Verständnis korrigieren oder bestätigen könnte)

Kann es sein, dass der Kat so viel Sauerstoff speichert, dass dies für mehrere Sekunden reicht ? das könnte erklären, warum meine Messung anfangs einen Unterschied zwischen "vor" und "nach" Kat zeigt, dann aber nicht mehr.

Jedenfalls scheint bei kleinen Lambda Werten kein Sauerstoffüberschuss merh vorzuherrschen, daher wird auch kein Sauerstoff mehr aufgenommen oder umgewandelt und somit ist die Messung vor- und nach Kat gleich ?

Zum Thema "Kat" muss ich noch viel lernen .....




Gruß

Martin
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  #4  
Alt 22.08.2018, 13:06
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Holger 993 Holger 993 ist offline
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Holger 993 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
100 Zeller

Hallo zusammen,

da ich mit unserem 993 seit Jahren mit einem 100 Zellen Kat und Cartronic Anlage ohne DME- Anpassung fahre und es nie Probleme gab, habe ich auch unseren Targa mit dem niedrig verdichteten Motor und 217 PS umgebaut.
Ich fahre den 100 Zellenkat von JP Dansk und den Tüv konformen Schalldämpfer vom gleichen Hersteller. Darüber hinaus habe ich das 70iger Endrohr so abändern lassen, dass es im gleichen Winkel wie das Original steht. (Im Rahmen der H-Abnahme war das Austragen des Kats nicht möglich, da der Wagen mit Kat ausgeliefert wurde)
Der Sound ist nicht so laut wie beim 993, aber tiefer und deutlich lauter als Serie. Richtig schön. Der Motor dreht auch freier hoch und hat vielleicht etwas mehr Leistung. Teillastruckeln und "sägen"gibt es nicht.
Über eine Anpassung, die eine Abmagerung verhindern soll, habe ich eben zum ersten Mal gelesen. Da ich eher der Cruiser und nicht der Dauervollgasfahrer bin, hoffe ich, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Was meinen die Fachmänner dazu?

Viele Grüße Holger
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  #5  
Alt 22.08.2018, 14:31
typ86 typ86 ist offline
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Hallo Holger,
aus meiner Messung würde ich sagen, dass der KAT alleine unbedenklich ist, besonders wenn Du keine Vollgasorgien auf der Autobahn machst.
Die Kombination aus Metall-Kat und Sportschalldämpfer will Rainer ja erst noch messen. Dann kann manvermutlich mehr sagen.
Die Frage ist natürlich auch, was Dein Anspruch ist: "Er soll beim Cruisen nicht kaputt gehen" oder "er soll perfekt laufen und maximale Leistung haben".



Gruß


Martin
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  #6  
Alt 22.08.2018, 14:54
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Holger 993 Holger 993 ist offline
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Hallo Martin,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Nach der Motor(teil)Revision und dem Einbau einer größeren Drosselklappe läuft er eigentlich perfekt. Haltbarkeit und Zuverlässigkeit stehen im Vordergrund. Mehrleistung ist mir bei dem Auto nicht so wichtig.

VG Holger
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  #7  
Alt 22.08.2018, 16:34
tiras tiras ist offline
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Hallo Martin,

ich hatte im Beitrag Nr. 56 schon 'mal geschrieben, dass mir die Gemischabmagerung durch den geringeren Staudruck nicht einleuchtet. In diesem Zusammenhang hatte ich die Lambdaregelung kurz angerissen. Ich mach's jetzt noch 'mal etwas ausführlicher und hoffentlich verständlich.

Es ist nicht so, dass im Kat irgendwie Sauerstoff gespeichert wird.

Er wandelt die drei Schadstoffe CO, HC (Kohlenwasserstoffe aus unverbranntem Kraftstoff) und NOx (Stickoxyde) in die Produkte Wasser(dampf) und Kohlendioxyd um. Dazu benötigt er ein sog. "stöchiometrisches" Verhältnis aus Kraftstoffmasse und Luftmasse, nämlich 14,7kg Luft auf ein kg Kraftstoff (Lambda=1). Wenn diese Massen im Brennraum reagieren, kommt im Abgaskrümmer vor dem Kat (wo die Lambdasonde sitzt) Abgas mit den "korrekten" Massen der drei o.g. Schadstoffe an. Diese reagieren im Kat miteinander durch Oxidation und Reduktion so, dass die Schadstoffmasse am Endrohr minimal ist. Läuft die Verbrennung zu fett (=zu geringe Luftmenge =Lambda kleiner 1) kann die Reaktion der drei o.g. Schadstoffe im Kat nur unzureichend erfolgen, und es entfleuchen dem Endrohr mehr Schadstoffe.

Bei einer zu fetten Verbrennung ist der Restsauerstoff im Abgas, und nur den misst die Lambdasonde, zu gering. Aus der Höhe der elektrischen Spannung, die die Lambdasonde an das STG schickt erkennt die DME, dass abzumagern ist. Daraufhin werden die Öffnungszeiten der Einspritzventile verkürzt, das so produzierte Gemisch (mager) führt zu einer Verbrennung, bei der im Abgas (immer vor Kat) ein erhöhter Restsauerstoffgehalt gemessen wird. Ein neues Spannungssignal an die DME lässt diese dann wieder anfetten. So geht die Regelung immer weiter um den Idealwert von Lambda=1 herum..

Bei Volllast wird die Regelung ausgesetzt, da durch ein fetteres Gemisch eine niedrigere Brennraumtemperatur erreicht werden soll.

Wie schon früher geschrieben, bin ich sehr auf echte Lambdawerte (vor dem Kat) bei Volllast gespannt. Rainer erwähnte ja eine Abmagerung durch den geringeren Strömungswiderstand von Metallkat und/oder Sportauspuff.
Dazu müsste allerdings das Fahrzeug auf einem Leistungsprüfstand gemessen werden, notfalls im 5. Gang und Maximalgeschwindigkeit. Werte aus den unteren Gängen, bei denen nicht gegen die maximalen Fahrwiderstände "angearbeitet" wird, sind nach meiner Kenntnis nicht aussagekräftig.

Grüße
Klaus
__________________
C1 targa 3,2, 1987, re-europäisiertes US-Modell, 218PS
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  #8  
Alt 22.08.2018, 18:48
typ86 typ86 ist offline
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Hallo Klaus,
vielen Dank für Deinen Beitrag und den Versuch mir die Zusammenhänge kalrer zu machen.

Ehrlich gesagt bin jetzt aber doch auch verwirrt.

Du schreibst:


Zitat:
Zitat von tiras Beitrag anzeigen
.........
Es ist nicht so, dass im Kat irgendwie Sauerstoff gespeichert wird.
.......
Grüße
Klaus

Bei meinen Recherchen bin ich auf die Seite die ich oben verklinkt habe gestoßen in der es heist:
"......... Durch die ständige Regelung (fett/mager) entstehen Sauerstoffschübe und dadurch werden Spannungssprünge ausgelöst. Durch die hohe Sauerstoffspeicherfähigkeit des Kats befindet sich aber nach dem Katalysator kaum noch Restsauerstoff. Dies hat zur Folge, dass die Regelsonde Spannungssprünge anzeigt, während die Monitorsonde nahezu konstante (gedämpfte) Spannung anzeigt......"

Auch hier wird das so beschrieben:

"Moderne Drei-Wege-Katalysatoren enthalten auch das Element Cer, welches hauptsächlich als Sauerstoffspeicher fungiert. Wenn das Abgas zeitweise einen Sauerstoffüberschuss aufweist (ein zu hohes λ), kann das Cer diesen Sauerstoff speichern und in späteren Phasen mit etwas zu fettem Gemisch wieder freisetzen. Zusätzlich wirkt das Cer auch direkt katalytisch gegen Kohlenmonoxid."


https://www.energie-lexikon.info/drei_wege_katalysator.html

Oder ist es so, dass diese Sauerstofffähogkeit nur bei modernen Kats gegen ist ?

In meinem Diagram oben findest Du übrigens auch Werte "vor Kat", aber eben mir Serienendtopf. Allerdings kommen mir die Werte immer noch sehr mager vor.


Ach ja, bzgl. Fahrwiederstände:
Natürlich ist es am besten, wenn man auf einem Prüftsand den Motor solange wie möglich statioär in einem Betriebspunkt betreiben kann. Im ersten Gang ruck zuck durchzubeschleunigen hilft nicht viel weiter. 5. Gang ENdgeschwindigkeit liefert natürlich nur begrenzt Infromationen, weil das nur eine Drehzahl ist.
Zumindest bei Fahrzeugen mit Vergaser und ohne Kat habe ich bisher mit der Kompromißlösung "im 3. oder 4. Gang mit Vollgas durch den Drehzahlbereich beschleuingen" ganz gute Erfahrung gemacht. Wie gesagt, ein Kompromiß, aber sicher besser als nichts.




Gruß

Martin
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