Hi Volker, Hi Leute im Forum!
Prinzipiell liegst Du richtig mit den Angaben über die am Rad angreifenden Kräfte. Zumindest hast Du Beschleunigungen genannt und die multipliziert mit der Fahrzeugmasse ergeben die bestimmten Kräfte. Davon existieren genau 2, die im Mittelpunkt der Reifenaufstandsfläche angreifen. Die eine Kraft resultiert aus dem Antriebs- bzw. Bremsvorgang (betrachtet wird hier ein Hinterrad des 911ers). Entscheidend ist logischerweise der Betriebszustand. Gibt man gerade Gas, zeigt der Richtungsvektor der Antriebskraft in Fahrzeuglängsrichtung, bremst man, zeigt er in die entgegengesetzte Richtung (180° gedreht)! Die zweite Kraft ist die sogenannte Querkraft, welche genau quer zur Fahrtrichtung um 90° versetzt zeigt. Das ist das Problem, was Du beschrieben hast. Ab dem Zeitpunkt, ab dem keine Seitenführungskräfte mehr übertragen werden können, bricht das Heck aus bzw. das Fahrzeug übersteuert. Die Seitenführung übernehmen nur die Räder an der Hinterachse, nicht die Räder an der Vorderachse. Etwas detaillierter: Die Kraft quer zur Fahrzeuglängsachse steht mit der Seitenführungskraft im Gleichgewicht. Die Masse des Fahrzeugs bleibt konstant. Was sich ändert ist demnach nur die Querbeschleunigung. Ist der Betrag der Querkraft größer als der Betrag der maximalen Seitenführungskraft, bricht das Heck aus.
Viele Grüße,
Wolfgang
